Konkursmasseverscherbler
Shopping Sonderpostenmärkte wie die Preisruine sind Gemischtwarenhandlungen mit ständig wechselndem Angebot. Welches, bestimmen die Konkurse.
Etwas unschlüssig steht der schnauzbärtige Mann in schwarzem Leder vor einem Körbchen voller Ohrgehänge. "Kann ich Ihnen helfen?" erkundigt sich die Verkäuferin freundlich. "Ich brauche Schmuck für den Rosenball", brummt er. Auf die Frage, wie man denn dort so hingehe, antwortet der Ledermann knapp: "Als Frau." Schnell sind die passenden Klunker gefunden, das Paar um zehn Schilling. Ebensogut hätte die Dragqueen in spe in dem Geschäft eine Stange Knoblauchwurst (öS 19,90), einen Mistkübel mit Katzenmotiv (öS 29,90) oder Suppenwürze kaufen können. Im Sonderpostenmarkt Preisruine mit seinen sieben Wiener Outlets gibt es nämlich genau das, was man gerade unbedingt nicht benötigt, aber trotzdem kauft. Weil's so billig ist. Ruinös billig. Schnäppchenmäßig billig.
"Gerade wurden mir drei LKW-Ladungen Glühbirnen angeboten", erzählt Petra Mattern, Preisruine-Geschäftsführerin. Wann immer irgendwo aus Konkursgründen oder durch Überproduktion Lagerbestände weg müssen, melden
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