Meisterhaftes mit einem Faible für Gewalt und Gosse
Der chilenische Schriftsteller Roberto Bolaño (1953-2003) brachte viele Jahre als erfolgloser surrealistischer Dichter zu, seine Familie ernährte er mit Gelegenheitsjobs. Als er durch den Roman "Die wilden Detektive" bekannt wurde, war er schon Mitte 40. Fünf Jahre später war er tot. Leberzirrhose. Er hatte vergeblich auf eine Organspende gewartet. Die Tragödie seines Lebens hatte auch etwas Gutes: Bolaño schrieb Werke wie seinen bekanntesten Roman "2666" ohne ein Publikum vor Augen und scherte sich nicht um erzählerische Konventionen, was fraglos dazu beigetragen hat, dass er ein so wildes, einzigartiges Werk schaffen konnte.
Mit "Mörderische Huren" liegt nun der angeblich letzte Bolaño-Band mit Erzählungen vor, die zu Lebzeiten unveröffentlicht blieben. Seine Witwe Carolina López hat ihn aus dem Nachlass zusammengestellt. Viele der autobiografisch grundierten Geschichten hängen mit der Biografie des Autors und seiner Exilerfahrung zusammen. Seine Jugendjahre verbrachte Bolaño
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