Krieg, Koran und König Sobieski: Geert Wilders sprach in der Hofburg
Wir können den Islam besiegen, sagt Geert Wilders. Das volle Auditorium in der Wiener Hofburg tobt. Zuhörer reißen ihre Selfie-Sticks in die Höhe, Frauen ihre daneben sitzenden Ehemänner, Burschen in blauen Karohemden klatschen mit den Händen über den Köpfen.
Wer den niederländischen Rechtsextremisten letzten Freitag auf Einladung der FPÖ über die angebliche Bedrohung Europas durch den Islam sprechen hörte, der versteht schnell, warum der Mann seit Jahren mit Personenschutz lebt. Denn Geert Wilders sagt viele dumme Dinge. Nur wie er sie sagt, ist alles andere als dumm. Seine einstündige Rede ruft zur Gewalt gegen Muslime auf, ohne brutal zu werden. Sie erzeugt gefährlich positive Bilder - etwa wenn er das Publikum mit König Jan Sobieski vergleicht, der Wien vor der Türkenbelagerung rettete. Nur an einer Stelle verweigern ein paar graue Männer in den ersten Reihen den Applaus: wenn Wilders seine Liebe zu Israel erwähnt.