Der Berg ruft
Mit dem richtigen Warm-up beugt man Verletzungen beim Wintersport vor
Strick-Chic. Grobstrickpullover mit Zopfmuster (Foto: Vila)
Die Modeindustrie hat die Farbe Rot wiederentdeckt: Ganz gleich ob Mohn, Bordeaux, Ziegelstein oder Kirsche – Rot strahlt elegante Sexiness aus und setzt frische Akzente im Kleiderschrank. Kaum ein Designer von Format, der sich den grenzenlosen Nuancen der Rotpalette entzogen hätte.
Tom Ford (ja, es gibt ein Leben nach Gucci), der seine eigene Premium-Linie mehr als erfolgreich vorantreibt, propagiert gerötete All-Over-Looks im Western-Style mit passender Fußbekleidung. Wem ein Lederkostüm doch zu derb sein sollte, der findet bei prall gefülltem Portemonnaie durchaus auch komfortablere quietschrote Stücke in der Ford-Kollektion: schnörkellose, hochgeschlossene, langärmelige Abendkleider in Signalfarbe.
Monsieur Oscar de la Renta hatte neben einem kleinen Abstecher ins rote Farbtöpfchen genug von wallenden Löwenmähnen und verpasste ohne Umschweife allen Models Kurzhaarfrisuren, die den Mode- und Beautyjournalisten nur bedingt Jubel und tosenden Applaus entlockten. Beherzten Beifall gab es allerdings für ein rotes Ensemble mit haarigem Wintermantel sowie für ein aufwendig gearbeitetes Spitzenkleid im Egg-Shape-Cut. Bravo! Kollege Zac Posen, seines Zeichens eine Koryphäe des Roben-Ressorts, widmet sich lieber den gedämpften, erdigen Rot-Braun-Nuancen und beschert erwartungsgemäß wohlproportionierte Schnitte für feminine, taillierte Silhouetten. Keine Glitzersteinchen, keine lauten Drucke, keine 3D-Applikationen, sondern reduziert auf das Wesentliche: edle Stoffe und sexy Trägerinnen. Wen wundert es, dass ihm dabei die Frauen scharenweise zu Füßen liegen. Für das kanadische Supermodel Coco Rocha war 2010 sofort klar, wer sein Brautkleid maßschneidern würde: niemand Geringerer als Zac Posen. Übrigens, ob das Kleid ein Geschenk war oder bezahlt werden musste, ist nicht überliefert.
Viel verspielter, aber nicht minder mondän und ausgefeilt, zeigen sich die Entwürfe aus dem Hause Valentino. Graue Mäuse haben diese Saison äußerst schlechte Karten, vor allem bei den Designern Maria Grazia Chiuri and Pierpaolo Piccioli, dem kreativen Dreamteam von Valentino. Kreischend bunt und „kreisrund“ soll sich die modebewusste Frau der Weltöffentlichkeit präsentieren. Daumen hoch für ein nostalgisches Prilblumen-Styling, das jedes noch so konservative Business-Meeting zum persönlichen Catwalk avancieren lässt. Angesichts der exorbitanten Vielfalt ist bereits abzusehen, dass die Qual der Wahl zermürbend sein wird.
Die rote Liste ließe sich unerschöpflich fortsetzen. Giambattista Valli, Kenzo, Donna Karan New York, John Richmond, Marni, Moschino – nur wenige Labels schwimmen gegen den Strom und verweigern eine rote Koalition.
Egal ob der Clou in der Kleidung oder in den Accessoires liegt: Rot ist die verführerische Alternative zu klassischem Schwarz und ebenso vielfältig einsetzbar. Die Kombinationsmöglichkeiten sind schier maßlos und offerieren eine breite Spielwiese mit Nuancen und
Materialien. Als kleiner Tipp: Nude-Schattierungen harmonieren wunderbar mit allen Rottönen. In diesem Sinne: einen spannenden und ereignisreichen Herbst!
Diese Artikel könnten Sie auch interessieren