Der Berg ruft
Mit dem richtigen Warm-up beugt man Verletzungen beim Wintersport vor
Foto: VW
Einst waren sie bescheiden-unauffällige Zweckmäuschen. Längst sind die City-Minis frech-witzig und sportlich-flitzig. Mit maximal vier Metern Länge – oft auch deutlich kürzer –, mit zwei – aktuell häufiger vier – Türen, mit einer beladefreundlichen Heckklappe und mit vier – zuweilen auch fünf – Sitzplätzen sind sie topfit fürs tägliche Commuting in dicht verparkten urbanen Dickichten.
Stark ausgeprägt ist der Nimbus des (Haus-)Frauenautos. Dem steuert längst kantige Sportlichkeit entgegen und ebenso der Einfluss des SUV-Booms auch in diesem Segment. Ein Beispiel ist der Suzuki Ignis, der sich zum schicken City-Crossover gemausert hat. Der Fiat Panda kann sowieso seit den 1980ern Stadtmobil oder, mit 4x4-Antrieb, Geländegänger sein.
Verbrenner und Elektriker
Die eine und andere Dualität hat kaum Einfluss aufs Fahrzeuggewicht. Generell überschreitet keiner der Winzlinge die Tausend-Kilo-Grenze signifikant. Was bedingt, dass Verbrennerantriebe kleinvolumig gehalten sind. Diesel sind so gut wie durchwegs passé. Benziner sind in einem Einzelfall – Fiat – zweizylindrig, sonst haben sie drei, selten vier Zylinder, mit Hubräumen zwischen rund einem und 1,3 Litern. Was alternative Antriebsenergien betrifft, ist Fiat auch hier eine Ausnahme, mit Erdgas für den Panda. Mit den kommenden Mildhybriden ebenso für den Cinquecento stehen die Italiener nicht allein da, Suzuki rüstet die Kleinstwagenantriebe bereits mit Stromunterstützung aus.
Ein wesentlicher Attraktivitätsfaktor für kleine Autos ist das Preisgefüge. Solange es sich um Verbrennermotoren handelt, liegen die durchschnittlichen Einstiegstarife bei knapp unter 11.000 Euro bis rund 15.000 Euro. Die elektrisch betriebenen Winzlinge, die stark im Kommen sind, schlagen sich hingegen mit etwa ab 21.000 Euro zu Buche.
Steigende Produktionskosten
Die sich zunehmend schneller drehende Vorschriftenschraube der EU-Gesetzgebung beeinflusst für die Hersteller das Verhältnis zwischen Kostenaufwand und Verkaufserlösen. Die technischen Maßnahmen zur Erfüllung der Auflagen für Emissions- und Verbrauchsreduzierung bei Verbrennungsmotoren verteuern die Produktion. Auch steigen die Ansprüche an die Sicherheitsausstattung. Absatzbeeinflussender Faktor sind die Ergebnisse des NCAP-Crashtests, der teils (noch) nicht gesetzlich vorgeschriebene elektronische Assistenten in die Bewertungen einbezieht. Für eine Reihe von Marken erscheint damit das Geschäft mit den Kleinwagen immer weniger attraktiv.
Sinkende Modellvielfalt
Die Folge ist, dass die praktischen Zwerge zu verschwinden drohen. Vor allem aus den Portfolios europäischer Hersteller. Ausgelaufen sind unter anderem Opel Adam und Karl, ebenso der Ford Ka. Dass sich eine Reihe von Marken in dieser Kategorie elektrisch macht, ist möglicherweise ein Zwischenschritt. Siehe VW-Konzern. Das Trio der Kleinsten der Modellpaletten von VW, Seat und Škoda tritt gerade eine zweite Karriere als Batterie-Elektriker an. Wobei der VW up! bereits seit 2013 auch in einer E-Version auf dem Markt ist. Fürs neue Modelljahr setzte es ein Update, mit kapazitätsstärkerer Batterie – 32,3 statt 16,4 kWh –, einer Leistungssteigerung – von 82 auf 83 PS – und einer Reichweitenverlängerung – von 160 auf 260 Kilometer. Im gleichen Zug setzen die Technikbrüder Seat Mii und Škoda Citigo als „electric“ respektive „e“ ihre Laufbahnen mit annähernd gleichen Eckdaten fort.
Ganz auf Strom setzt die Mercedes-Benz-Tochter Smart. Das Dreigestirn Fortwo, Fortwo Cabrio und Forfour sind als „EQ“ nun reine Batterie-Trieblinge, mit 81 PS Leistung und rund 135 Kilometern Reichweite (17,6 kWh-Akku). Der Renault Twingo, ein technisch engster Verwandter der Neo-Elektriker, bleibt vorerst als Verbrenner auf dem Markt. Ebenso die benzinbetriebene frankojapanische Kleinstwagen-Allianz zwischen der PSA-Gruppe und Toyota. Das sind der Peugeot 108, der Citroën C1 und der Toyota Aygo.
Anders handeln asiatische Hersteller das Kleinstwagen-Thema ab. Sie bleiben dabei. Ein Spezialist dafür ist Suzuki. Neben dem bereits erwähnten Ignis ist der Swift ein Fixstarter. Gerade aufgefrischt hat Mitsubishi den Space Star. Und ganz neu aufgelegt wurde der Hyundai i10.
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