Musiktheater Empfohlen

Lady Macbeth von Mzensk

Oper von Dmitri Schostakowitsch. D: Soddy; R: Hartmann, B: Hintermeier, K:Bühler, Ch: Rotemberg. S: Groissböck, Popov, Mikhailenko, Golovnin, Barakova

Die junge und schöne Katerina ist von der Ereignislosigkeit ihres Lebens gelangweilt, sie leidet unter der Liebesunfähigkeit ihres Ehemanns und dem tyrannischen Verhalten ihres Schwiegervaters. Eine Affäre mit dem Arbeiter Sergej führt in eine tödliche Katastrophe. Gegen den Widerstand der sowjetischen Kulturbürokratie thematisierte Dmitri Schostakowitsch in seiner 1934 uraufgeführten Oper erstmals die Erotik. Matthias Hartmann machte in seiner Inszenierung ein Kammerspiel der Triebe, allerdings spielt auch eine Stalinbüste mit, in der Katarina das Rattengift aufbewahrt, und auf der Schwiegervater Boris sein Leben ausröchelt. Als wären Drastik (Morde, Kopulationsszene), Trauer (Mahlersches Zwischenspiel-Adagio) und Gewalt des vom Komponisten Dargestellten nicht genug, zeigt Hartmann zum Beispiel etwa ständig prügelnde Polizisten. Berührend dennoch das Schlussbild auf dem Marsch nach Sibirien.

  • Termine Wien
  • Staatsoper
    Opernring 2, 1010 Wien
    • Do., 8. Jun. 16:00 Uhr
    • Mo., 12. Jun. 19:00 Uhr

12 Wochen FALTER um 2,50 € pro Ausgabe
Kritischer und unabhängiger Journalismus kostet Geld. Unterstützen Sie uns mit einem Abonnement!