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Bipolar Feminin

(A) - Albumrelease "Ein fragiles System"

© Katie Aileen

Foto: Katie Aileen


Wie sangen Tocotronic? „Es ist einfach Rockmusik.“ So einfach ist es mit dem Rock oft nicht – dann etwa, wenn Zipfelbuben die ewiggleichen Posen rausholen, um Virilität zu suggieren, und doch nur eine muffige Atmosphäre verbreiten. Das Wundersame an der Rockmusik ist ja, dass sie in allen Schattierungen tausendmal durchdekliniert worden ist. Trotzdem tauchen immer wieder mal Bands auf, die den alten Riffs neues Leben einhauchen. Um „die Welt mit Gitarren aus den Angeln zu heben“, wie es Kollege Gerhard Stöger unlängst in seinem ausführlichen Porträt von Bipolar Feminin formuliert hat. Die Wiener Band besteht aus der Frontfrau Leni Ulrich, Jakob Brejcha an der Gitarre, Max Ulrich am Bass und Samuel Reisenbichler am Schlagzeug. Es ging alles sehr schnell: Ein paar spektakuläre Konzerte machten Bipolar Feminin 2022 zur aufregendsten Band der Stadt. Im Herbst erschien die erste EP „Piccolo Family“, eine tolle Talentprobe. Das nun flott nachgeschossene Debütalbum „Ein fraglies System“ ist noch besser. Dabei geht es eben „nicht um Testosteron, Schnaps und Rockklischee, sondern um Achtsamkeit in krawalliger Form, ein Popsongs gewordenes Ringen mit dem Leben und das impulsive Miteinander von Wut und Euphorie“, so Stöger. Aber es ist auch: Einfach Rockmusik.

  • Termine Wien
  • Flucc Wanne
    Praterstern 1, 1020 Wien
    • Di., 6. Jun. 20:00 Uhr

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