Baulücken-Konzert: Ansa Sauermann / Erwin & Edwin

(D/A)

Songwriter-Deutschrock eines leicht zerzausten jungen Mannes, das kann schnell muffig, pathetisch und fad werden. Nicht so bei Ansa Sauermann: Der in Wien lebende Sänger und Multiinstrumentalist aus Dresden spielt eingängige und teils geradezu hymnische Lieder, ohne je ranschmeißerisch zu werden; seine Texte sind frei von Geschwurbel – und trotzdem nicht banal. Und dem Klavier mehr Bedeutung als der Stromgitarre beizumessen, kann sowieso eine gute Idee sein. Der Bandname Erwin & Edwin führt in die Irre. Er mag zwar nach (Neo-)Austropop klingen, wer nun aber an Seiler & Speer denkt liegt falsch. Hinter der gleichnamigen Band steckt kein Duo, sondern ein fünfköpfiges Gute-Laune-Kommando, das Trompete, Tuba, Gitarre, Schlagzeug und Elektronik zu einer mal instrumental gehaltenen, mal mit englischen oder vereinzelt auch deutschen Texten ("Wien") versehenen Form von Tanzmusik verbindet, in der sich analog und digital sowie Balkanpop und Elektroswing treffen.