Man gibt sich bescheiden: Während die meisten europäischen Länder eigene Pavillons im westlichen Teil des Geländes gebaut haben, hat sich Österreich mit einem Stand in einer bestehenden Ausstellungshalle zufrieden gegeben. Im Kontrast dazu präsentieren sich Länder wie etwa Polen oder Ungarn, die sich um eine Aufnahme in die EU bemühen, besonders groß und innovativ.
Was den Stil angeht, liegt der österreichische Auftritt im Trend - nämlich zwischen Ferienmesse und Multimedia-Spektakel. Im unteren Teil der Präsentation gibt sich Felix Austria noch anspruchsvoll-patriotisch: Errungenschaften der heimischen Wissenschaft und Technik empfangen den Besucher (u.a. mit den Konterfeis von AI-Guru Robert Trappl und Anton "Beam me up, Scotty" Zeilinger).
Aber auch Natur und Kultur kommen im "Land der LebensKunst" nicht zu kurz. Acht Informationspulte präsentieren z.B. den Großvenediger, die Seen des Salzkammerguts und die farbigen Ziegel des Stephansdoms im 360-Grad-Panorama. (Bekanntlich sind die Ausstellungsmacher eichinger oder knechtl bemüht, Klischees nicht zu bestätigen). Die österreichische Wissenschaft als Spitzenforschung zu konstruieren und gleichzeitig auf die Naturschönheiten und kulturellen Schätze des Landes zu verweisen, hat auf den Weltausstellungen eine lange Tradition (s. S. 19).
In Serpentinen wird der Besucher dann ins Obergeschoß geführt, das einer riesigen Polster-Wohnzimmerlandschaft der späten Siebzigerjahre gleicht: In dieser "Oase der Ruhe", an Schaumstoffobjekte gelehnt, kann man dann testen, wie viele der abgebildeten Österreicher, die einem ringsum von der Wand herab anstarren, man kennt.
Bemüht authentisch gibt sich auch das Rosenberger-Restaurant im unmittelbaren Anschluss daran. Zumindest gibts hier eine "Melansche" mit "Schlachsahne", und man kann sogar in der österreichischen Landeswährung zahlen. Wie steht es, direkt gegenüber, so schön als Motto am Österreich-Stand?: "Die Grenzen meiner Sprache sind die Grenzen meiner Welt" - Ludwig Wittgenstein. A. K.