Freihandbibliothek

vom 27.10.2011

Buchtipps von Emily Walton

Wir könnten, wenn wir wollten

Sind die Forderungen des Kyoto-Protokolls nicht zu schaffen? Doch, das sind sie, glaubt zumindest der Umweltexperte George Monbiot. Der Autor ist davon überzeugt, dass mit globaler Zusammenarbeit noch höher gesteckte Ziele erreicht werden könnten. Wenn wir nicht Früchte halb um die Erde schicken, nicht sinnlos durch die Welt fliegen und unsere Energie nicht verschleudern würden. Ein Buch mit Lösungsansätzen, die allerdings nicht leicht umzusetzen sind.

Hitze: Wie wir verhindern, dass sich die Erde weiter aufheizt und unbewohnbar wird. George Monbiot.

Riemann Verlag. 416 Seiten.

Klimawandel im Mittelalter

Die Erderwärmung ist kein modernes Phänomen. Sie hat schon mit dem Ende der letzten Eiszeit eingesetzt. In seinem Buch erzählt der Autor Brian Fagan auf verständliche und lebendige Weise, was seither auf der Welt passiert ist: Sein besonderes Augenmerk gilt dabei der Epoche des Mittelalters. Er zeigt, wie damals die wärmeren Temperaturen die Landwirtschaft in Europa förderten, während andere Regionen wie etwa Kalifornien von Dürre geplagt waren.

The Great Warming: Climate Change and the Rise and Fall of Civilizations. Brian M. Fagan. Bloomsbury Verlag. 304 Seiten.

Keine Garantie für eine heile Welt

Turbulenzen in der Finanzwelt, Wetterextreme und Rohstoffknappheit - in den letzten Jahren häufen sich die großen Krisen. Die Autoren Leggewie und Welzer stellen die Bedrohungen der Welt dar und zeigen den Handlungsdruck, dem Bürger, Politik und Wirtschaft eigentlich ausgesetzt sind. Eine komprimierte Zusammenfassung der aktuellen Situation - inklusive Fakten und Folgen für die Zukunft. Sachlich und klar.

Das Ende der Welt, wie wir sie kannten: Klima, Zukunft und die Chancen der Demokratie. Claus Leggewie, Harald Welzer, Fischer Verlag. 283 Seiten.

Gier bringt den Globus um

Wir stecken mitten im Zerfallsprozess - so sieht Paul Gilding, vormals Direktor bei Greenpeace Australien, die Lage auf unserem Planeten. Die Öl- und Lebensmittelpreise steigen ständig immer höher, während gleichzeitig unsere Erde förmlich dahin schmilzt. Zu bremsen ist die verheerende Lage nur durch ein Umdenken auf ganzer Ebene: Wir müssen unseren Lebensstil und unser Konsumverhalten ändern, anstatt auf Pump der Natur zu leben. Nicht Geld, sondern Lebensqualität macht glücklich. Ein optimistischer und lesenswerter Ansatz.

The Great Disruption: Why the Climate Crisis Will Bring on the End of Shopping and the Birth of a New World. Paul Gilding. Bloomsbury. 304 Seiten.

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