Der Wunsch nach dem perfekten Kind
Präimplantationsdiagnostik und künstliche Befruchtung schaffen in manchen Fällen Gewissheit über das Risiko des Embryos für eine Erkrankung, die auf natürlichem Wege nicht besteht
Sie sind drei von 17 internationalen DoktorandInnen, die die Aufnahme in das spezialisierte Doktoratskolleg "Chromosomendynamik" der Uni Wien geschafft haben:
Katja Schneider, 28
Katja Schneider hat in Stuttgart Technische Biologie studiert. Seit fast zwei Jahren lebt sie nun in Wien und freut sich über die tollen Möglichkeiten, die das Doktoratskolleg ihr bietet. "Wir lernen international renommierte Wissenschafter unseres Fachgebiets kennen und können unsere Arbeit auf Kongressen präsentieren. Ich bin sicher, dass mit diesem Programm der Grundstein für eine erfolgreiche wissenschaftliche Karriere gelegt wird." In ihrem Projekt studiert sie die Meiose in der Modellpflanze Arabidopsis thaliana. "Während der Meiose kommt es zum Austausch mütterlichen und väterlichen Erbmaterials zwischen homologen Chromosomen", erklärt sie. "Dazu müssen beide Stränge der DNA-Doppelhelix aufgebrochen werden." In ihrer Doktorarbeit möchte sie unter anderem herausfinden, wo im Genom der Pflanze diese Doppelstrangbrüche gemacht werden.
Jasmin Bassler, 25
"Epigenetik waren schon immer all die seltsamen und wundervollen Dinge, die sich durch die Genetik nicht erklären lassen", zitiert Jasmin Bassler Molekularbiologin Denise Barlow, um ihre Motivation für ihr Forschungsthema zu beschreiben. In ihrer Dissertation untersucht die Wienerin die Auswirkungen von Hitzestress auf die Nukleosomendynamik und damit auf die Chromatinorganisation in der Modellpflanze Arabidopsis thaliana. "Je nach Grad der Verpackung der DNA können darin enthaltene Gene abgelesen und aktiv werden", erklärt sie. "So kann eine Pflanze sich an sich verändernde Umweltbedingungen anpassen." Im Vorjahr erhielt die FH-Campus-Wien-Absolventin, die es in die Grundlagenforschung zieht, gleich drei Preise beim 9 th International Epigenetics Course des renommierten Instituts Curie in Paris.
Gabriela Cabral, 28
"Von der Komplexität der Biologie war ich schon immer fasziniert", sagt die Brasilianerin Gabriela Cabral. "Es ist erstaunlich zu beobachten, wie winzigkleine Moleküle interagieren, um hochkomplexe dynamische Systeme wie zum Beispiel den Menschen zu formen." Am Modellorganismus des Fadenwurms Caenorhabditis elegans untersucht sie nun an den Max F. Perutz Laboratories der Uni Wien die Bildung von Centrosomen und deren Kontrolle im Laufe des Lebens einer Zelle. Innerhalb des Zellgerüsts spielen diese winzigen Zellorganellen eine wichtige Rolle; Centrosomen-Anomalien lassen sich in vielen Krebszellen beobachten. "Bisher konnte man einige Proteine, die das Centrosom zusammensetzen, identifizieren, aber ihr Zusammenspiel konnte noch nicht vollständig enträtselt werden", so die Doktorandin.