Wissenschaftskommunikation

2015 ist das Jahr der Forschung in Österreich

Das "Jahr der Forschung" soll die Relevanz von Wissenschaft und Forschung für unseren Alltag sichtbar werden lassen

WERNER STURMBERGER
vom 27.05.2015

Wissen Sie", sagt Martha Brinek, Leiterin der Abteilung für Wissenschaftskommunikation im BMWFW, "'Jahr der Forschung' klingt lapidar. Doch die Bedeutung von Forschung und Wissenschaft ist einer breiten Gesellschaft noch nicht bewusst. Daher glauben wir an solche Initiativen."

Wissenschaft für die Bevölkerung

Ziel sei es, die Leistungen des Wissenschaftsstandortes und Forschungslandes Österreich sichtbar zu machen. Wie eine Studie des BMWFW aus dem Vorjahr zeigt, misst ein Großteil der Bevölkerung der Wissenschaft und Forschung eine hohe Bedeutung für die gesellschaftliche und wirtschaftliche Entwicklung des Landes bei. Gleichzeitig ist die Sprache der Wissenschaften nicht immer für Laien, oft auch nicht für WissenschafterInnen außerhalb des eigenen Fachbereichs verständlich.

Um ein Klima der Akzeptanz und des Vertrauens zu schaffen, ist der Dialog zwischen den Scientific Communities und der breiten Öffentlichkeit unerlässlich. Um ihn in Gang zu bringen, braucht es verständliche Informationen, die einerseits Interesse für die Belange von Wissenschaft und Forschung wecken und Einblicke in die Praxis gewähren. Auf der Homepage der Initiative jahrderforschung.at finden sich zahlreiche Videos von und Interviews mit WissenschafterInnen unterschiedlichster Disziplinen, die ihre Forschungsgebiete und deren Relevanz vorstellen und aus ihrem Alltag berichten.

Österreich sucht die Zukunftsidee

Es gehe aber auch darum, so Brinek, den Nutzen, den die Bevölkerung aus Wissenschaft und Forschung zieht, zu veranschaulichen. So werde deren Relevanz greifbar. Dazu muss man einen Bogen von der Grundlagenforschung über die angewandte Forschung bis zum fertigen Produkt spannen. Versucht wird dies in den mehr als 200 Veranstaltungen, die seit Beginn des Jahres quer durch ganz Österreich stattfinden. Darunter finden sich Diskussionsrunden und Vorträge zu unterschiedlichsten Themen - von Familienplanung bis Bionik - genauso wie Tage der offenen Tür in Forschungseinrichtungen und Universitäten.

"Das Herzstück, aus Sicht der breiten Öffentlichkeit, ist sicherlich die Initiative 'Österreich sucht die Zukunftsidee'", sagt Brinek. Noch bis Ende September können in vier Kategorien (Kinder, Jugendliche, Hobby-ForscherInnen und Scientific Community) und fünf Themengebieten (Technik & Mobilität, Gesundheit & Ernährung, Lifestyle & Sport, Umwelt & Energie, Gesellschaft & Ethik) Vorschläge zu einem innovativen Produkt oder einfach nur einer zukunftsträchtigen Idee eingereicht werden.

Eine zehnköpfige Jury aus WissenschafterInnen und Wirtschaftstreibenden bewertet die Vorschläge anhand von Innovationsgrad, Originalität, Kreativität und Verständlichkeit. Die besten Einreichungen werden bei der Abschlussveranstaltung in der Wiener Aula der Wissenschaften vorgestellt und prämiert.

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