Frühe Evolution
vom 18.05.2016
Beim Probennehmen an der Donau ist Christa Schleper in ihrem Element. "Expeditionen in die Natur mag ich an meiner Forschung am liebsten", sagt die Expertin für Archaea. Diese Lebewesen gehören zu den ältesten der Erde. Mit ihrem hochdotierten ERC Advanced Grant wird die Mikrobiologin nun neu entdeckte Mikroorganismen aus der Gruppe der Archaea untersuchen. "Sie können helfen, über eines der größten Rätsel in der Biologie Aufschluss zu geben: Nämlich wie aus diesen sehr einfachen Lebewesen die komplexeren Zellformen von Pflanzen und Tieren entstanden sind."
Weiters wird sie sich mit der ökologischen Verbreitung und Evolution sogenannter Thaumarchaea befassen, die eine wichtige Rolle im Stickstoffkreislauf der Erde spielen.
Dafür wird Schleper nicht nur Sedimente aus der Donau analysieren, sondern auch Proben aus Süditalien, Island und Lateinamerika. Und im Labor wird die Professorin an der Fakultät für Lebenswissenschaften der Uni Wien versuchen, neue Archaea zu züchten, um sie mit molekularen Techniken zu studieren.