AUSGESUCHTE ZAHLEN ZUM THEMA
Zusammengestellt von Sabine Edith Braun
In Österreich leidet bereits jeder Fünfte an einer Allergie. Der weitverbreitete Heuschnupfen im Frühling ist noch harmlos, kann aber irgendwann zu Asthma führen. Dann sind sogar lebensbedrohliche Symptome möglich. Die gute Nachricht ist, dass die medizinische Forschung die als "Allergene" bezeichneten Proteine, auf die das Immunsystem verstärkt reagiert, genau identifizieren kann. Diese Kenntnis hilft dabei, die Zellen künftig gezielt zu immunisieren. Auf dem Weg dorthin haben nun ForscherInnen der MedUni eine Methode aus der Transplantationsmedizin im Mausmodell angewandt: das Auslösen einer immunologischen Toleranzreaktion durch Anbindung von Allergenen an körpereigene weiße Blutkörperchen. Dies erfolgte durch Entnahme von Zellen, die mit einem in der Rheumatologie angewandten Wirkstoff und einem Mittel aus der Immunsuppression versetzt und wieder in den Organismus injiziert wurden. Jene Mäuse, deren weiße Blutkörperchen mit den jeweiligen Allergenen verbunden wurden, blieben gegenüber der Allergie resistent.
Thomas Wekerle, Experte für Transplantationsimmunologie an der MedUni Wien: "Die nachhaltige Wirkung erweckt Hoffnung auf unsere Vision eines lebenslangen Schutzes vor Allergien mit nur einer einzigen Impfung. Für einen Einsatz in der Klinik ist es aber noch viel zu früh." Dazu sind noch jahrelange Studien nötig. Die aktuelle Studie wurde im Magazin EBioMedicine publiziert.