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Buchempfehlungen zum Thema von Emily Walton
Vom Ackerbau bis hin zur ersten Industrialisierung vergingen zehntausende Jahre. Heute leben wir nun im Internetzeitalter. Aber nicht nur die technischen und gesellschaftlichen Entwicklungen laufen immer schneller, wir haben auch für die Natur die Zeit beschleunigt. Dies berichten Wiener Forscher in Nature Geoscience.
Durch die Landnutzung werden die Stoffe in Pflanzen weltweit doppelt so schnell umgesetzt wie in einer natürlichen Vegetation.
Karl-Heinz Erb vom Institut für Soziale Ökologie der Alpen-Adria Universität in Wien hat nun mit Kollegen untersucht, wie lange Kohlenstoff und andere Substanzen in der Biomasse gebunden bleiben, ehe sie wieder in den Kreislauf gelangen, etwa über die Atmosphäre. Das war bisher weitgehend unbekannt, obwohl diese Werte für sämtliche Klimamodelle entscheidend sind.
Die Forscher haben einerseits die globale Biomasse-Umsatzrate bei den heutigen Landnutzungsbedingungen errechnet und anderseits, wie groß sie bei einer natürlichen Vegetation wäre. Bei einer weltweit sich selbst überlassenen Flora bliebe ein Kohlenstoffteilchen im Schnitt dreizehn Jahre in der Biomasse. Ackerbau und Forstwirtschaft haben diese Zeitspanne auf sieben Jahre reduziert. Daran sind zu 59 Prozent der Umbruch von Wäldern zu landwirtschaftlichen Flächen verantwortlich, die Forstwirtschaft zu 26 Prozent und die Beweidung natürlicher Grasflächen zu 15 Prozent.