Die große Rechnung Klimaforschung erreicht den Kleinwaldbesitz
Ob Quelle oder Senke - der Wald(-boden) ist voller Kohlenstoff. Dieser wird durch den Klimawandel immer mehr. Darum reagieren Forstwissenschafter auf neue Entwicklungen im Wald
Die Bodenforschung ist im Aufwind, national wie international. "Da merkt man, dass Boden eine begrenzte Ressource ist", sagt Sophie Zechmeister Boltenstern. "Für die Versorgung mit Nahrungs- und Futtermitteln bzw. Faser- und Biotreibstoffen wird sie immer wichtiger." Sie ist Österreichs erste und einzige Universitätsprofessorin für Bodenkunde und Bodenmikrobiologie. Seit sechs Jahren leitet sie das Institut für Bodenforschung an der Universität für Bodenkultur (BOKU).
So untersucht sie etwa im FWF-Projekt INFOSOM, wie sich Stickstoff auf die Speicherung von CO2 im Waldhumus auswirkt, oder im Klimafondsprojekt DRAIN den Effekt von Trockenperioden auf Bodenprozesse.
"Der Boden hat mich immer interessiert, denn er ist lebendig, und dieses Leben spielt sich im Verborgenen ab." Es gebe noch viel zu entdecken. "Darum spricht man auch vom ,Regenwald des armen Mannes'." Wo Boden verloren gehe, verschwänden bisher noch nicht erforschte Lebewesen. "Bodenschutz ist mir daher ein großes Anliegen."