: EDITORIAL

Bildung 4.0

vom 25.10.2017

Wozu brauchen wir in Hinkunft Anwälte, Chirurgen, Journalisten oder Informatiker, kurz, all jene Berufe, für die wir akademisch ausbilden, wenn dann Maschinen eh deren Arbeit besser erledigen?"In Frankreich, wo sich die Sozialistische Partei in den Achtzigerjahren zum Ziel setzte, dass 80 Prozent eines Jahrgangs im Jahr 2000 Zugang zu akademischer Bildung haben sollten, endete das in einer tiefen Krise. Drei Viertel der Franzosen ( ) hätten zwar die Hochschulberechtigung, aber die Hälfte von ihnen scheitere im Studium", schreibt Wolf Lotter im Magazin brand eins, 9/2017. Wir versuchen Bildung auch noch jenen beizubringen, die eigentlich lieber mit den Händen als mit dem Kopf arbeiten. Klar, sie sollen Chancen am Arbeitsmarkt und in der Gesellschaft haben.

Nur entwickeln sich beide gerade in eine Richtung, die aus den meisten von uns nette Haustiere von Maschinen macht, die man füttern und hegen muss, weil sie dazu selbst nicht mehr in der Lage sind. Den von den Maschinen Emanzipierten unter uns bleiben Tätigkeiten wie Gartenbau, um zu gesunder Bewegung, gesundem Essen und sinnvoller Tätigkeit zu kommen. Und ein bissl Kunst, Musik und Theater, kurz, Kultur, für die sich Maschinen weniger interessieren. Und Bildung zur eigenen Freude.

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