Als der Waldelefant sich mit der Wollhaarmammutdame vergnügte
Die Vorfahren der europäischen Waldelefanten verkehrten offenbar auch immer wieder einmal außerhalb ihrer Art
vom 25.04.2018
Die Beziehungskiste der Urelefanten barg für ein Forscherteam mit österreichischer Beteiligung pikante Überraschungen: Die verschiedenen Arten von Elefanten und Mammuts entwickelten sich nicht in eigenen Stammbäumen, sondern hatten untereinander diverse Techtelmechtel, erklären die Wissenschafter im Magazin Pnas.
So hatte der Europäische Waldelefant, der vor 50.000 bis 35.000 Jahren ausstarb, Einflüsse vom stam baummäßig sehr weit entfernten Wollhaarmammut, dem heute noch in Afrika lebenden Waldelefanten und von einem Vorfahren der afrikanischen Steppenelefanten. Ihre Ahnen hatten demnach immer wieder artfremde Beziehungen. Früher sah man den Europäischen Waldelefanten als pure Schwesternart des afrikanischen Waldelefanten an.
Auch bei den Mammuts gab es zwischenartliche Fortpflanzung, fanden die Forscher heraus, nämlich unter Wollhaar-und Präriemammuts. Genetisch sauber getrennt sind hingegen die beiden heute in Afrika lebenden Elefanten, die man teilweise nicht als unterschiedliche Arten angesehen hat, erklärt Kurt W. Alt vom Zentrum für Natur- und Kulturgeschichte der Menschen an der Donau- Universität Krems.
Ein Forscherteam um David Reich von der Harvard Medical School in Boston (USA) untersuchte in der Studie die Verwandtschaftsverhältnisse der "Elefantiden" anhand von vierzehn Genomen der ausgestorbenen und heute noch lebenden Vertreter.