: FREIHANDBIBLIOTHEK
vom 27.06.2018
Bilder aus 1968, dem Jahr jugendlicher Rebellion
Wie drückt man Aufbruch und Veränderung in Bildern aus? Am besten mit der Realität: Die italienischen Autoren Carlo von Batà und Gianni Morelli haben eine Auswahl an Fotografien des Jahres 1968 zusammengestellt, die ins kollektive Gedächtnis eingegangen sind. Die Bilder reichen vom Attentat auf Robert F. Kennedy über den "Summer of Love" der Hippies bis hin zur Niederschlagung des Prager Frühlings. Jedes Bild wird von einer Zusammenfassung des jeweiligen Ereignisses begleitet, was das Buch auch für nachkommende Generationen interessant macht.
1968: Ein revolutionäres Jahr in Bildern Carlo von Batà/Gianni Morelli White Star Verlag, 223 S.
Roman über berühmte Zeitzeugen im Wien des Jahres 1938
Der Anschluss Österreichs an Nazi-Deutschland und die Ereignisse des März 1938 waren nicht nur ein traumatischer Wendepunkt in der europäischen Geschichte, sondern haben laut Manfred Flügge die Wiener ein stückweit ihrer Seele beraubt. Der Romanist und Historiker hat einen realitätsnahen Roman rund um den März 1938 verfasst. Der literarischen Arbeit gingen viele Jahre der Recherche voraus. Fesselnd sind gerade die Lebenserzählungen der einzelnen Zeitzeugen, darunter Sigmund Freud, Egon Friedell, Robert Musil und Franz Werfel.
Stadt ohne Seele Wien 1938 Manfred Flügge, Aufbau Verlag, 479 S.
Ein Blick auf hundert Jahre "Versuchsstation für Weltuntergänge"
Geschichts-Crashkurs auf 550 Seiten: Der Historiker Manfried Rauchensteiner liefert einen Streifzug durch die vergangenen hundert Jahre unseres Landes. Darin schildert der fundierte Wissenschafter eingehend die Zeit Deutschösterreichs, des Ständestaats, der Alpen-und Donaugaue des Großdeutschen Reiches und auch der Gegenwart. Sein Augenmerk liegt immer auf den Phasen des Umbruchs, auf dem Zusammenspiel von Wirtschaft und Politik und auf der Rolle Österreichs als "Versuchsstation für Weltuntergänge", wie einst Karl Kraus das Land beschrieb.
Unter Beobachtung Österreich 1918-2018 Manfried Rauchensteiner, Böhlau Verlag, 550 S.
Was in Tirol nach dem Anschluss 1938 geschah
Die erste Studie über den Anschluss 1938 in allen Bezirken Tirols. Horst Schreiber hat als Herausgeber zwölf Beiträge zusammengestellt, die den Aufstieg der NSDAP, den NS-Terror, die deutschnationalen Traditionen einer Grenzstadt, Verfolgung, Rache, Gleichschaltung und Propaganda in dieser Region beleuchten. Dabei kommen die unterschiedlichsten Stimmen zu Wort: von Nutznießerinnen aus dem Kreis des Bundes Deutscher Mädel bis zu jüdischen Familienmitgliedern. Ergänzt wird das Werk durch zahlreiche Fotos.
Der Anschluss in den Bezirken Tirols Horst Schreiber, Studienverlag, 536 S.