Kamera-Drohne mit österreichischem Knowhow fliegt zum Mars
Unter dem Namen AMADEE-18 testeten österreichische Wissenschafter mit Kollegen aus anderen Ländern in der Wüste eine Marsausrüstung
vom 27.06.2018
Im Jahr 2020 wird die amerikanische Raumfahrtbehörde NASA wieder eine Mars-Mission durchführen. Mithilfe eines ferngesteuerten Rovers sollen geologische Bodenprozesse analysiert werden. An Bord wird auch der Mars-Helikopter sein, eine 1,8 Kilogramm leichte Kamera-Drohne, die ohne GPS-Signal navigieren kann. Der Vorteil der antriebsstarken Drohne mit zwei Rotorpaaren in der Größe eines Fußballes ist, dass Gebiete erkundet werden können, die der Rover nicht erreicht. An der Entwicklung des Mars-Helikopters hat der Österreicher Stephan Weiss, Elektrotechniker am Institut für intelligente Systemtechnologien der Universität Klagenfurt, entscheidenden Anteil. Er schrieb den Algorithmus, der die Navigation mittels Kamera ermöglicht. Diese Technologie wurde in den letzten Jahren kontinuierlich weiterentwickelt und bestand ihre Prüfung erfolgreich im Februar dieses Jahres im Oman.
Dort führte das Österreichische Weltraumforum ÖWF unter dem Namen "AMADEE-18" eine Mars-Simulation zur Vorbereitung künftiger bemannter Missionen durch. Unter österreichischer Leitung lebten fünfzehn Personen in der Wüste von Dhofar unter marsähnlichen Bedingungen und testeten einen vom ÖWF entwickelten Mars-Anzug. Insgesamt waren rund 200 Menschen aus 25 Ländern beteiligt, die in den Bereichen Ingenieurstechnik, Astrobiologie, Geophysik, und Biowissenschaften experimentierten.