MONDFORSCHUNG

Der Mond verliert auf seiner Oberfläche jedes Jahr rund 200 Tonnen Wasser

Wasser auf dem Mond: Die großen Wirtschaftnationen wollen es ausbeuten. Noch aber geht viel davon ans All verloren

WERNER STURMBERGER
vom 22.05.2019

Mondgestein, das die Apollo-Missionen zur Erde brachten, galt lange Zeit als Beweis für einen staubtrockenen Mond. In den letzten Jahren fanden aber mehrere Raumfahrzeuge Spuren von Wasser auf der gesamten Mondoberfläche. Wie die Daten des "Lunar Atmosphere and Dust Environment Explorer" (LADEE) der NASA nun zeigten, schlagen kollidierende Meteoriten Wasser aus dem Erdtrabanten. Auf die Spur der Wasservorräte brachte die Wissenschaftler um Mehdi Benna von LADEE aufgezeichnete hohe Wasserkonzentrationen in der dünnen Mondatmosphäre. Zeitlich fielen diese mit der Begegnung des Erdtrabanten mit 29 bekannten Meteoritenströmen zusammen. Für vier weitere Abweichungen machen die Forscher bisher unbekannte Meteoriten verantwortlich. Laut Berechnungen verliert der Mond pro Jahr 200 Tonnen Wasser. Die Mengen lassen sich nicht durch eine externe Einbringung, etwa durch Meteoriten oder Sonnenstürme, erklären.

Die Wissenschaftler gehen davon aus, dass sich unter der ausgetrockneten Schicht eine relativ gleichmäßig verteilte Wassermenge befindet. Der Wassergehalt des Mondbodens soll sich unter acht Zentimeter Tiefe auf 0,05 Prozent belaufen. Die genaue Lage der Wasservorräte soll nun in weiteren Forschungsprojekten bestimmt werden. Für zukünftige Raumfahrtprojekte oder gar Mondbesiedelungen wären diese von großem Nutzen.

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