In der Schule ist die Welt noch in Ordnung, vorausgesetzt, man hat ein Weltbild, das sich seit Maria Theresia, der Königin von Ungarn, wenig geändert hat. Man lernt Stillsitzen und Gehorsam, erfährt von Dingen, die einem Verwaltungsbeamten oder Ingenieur später einmal behilflich sein können und weiß das eigene Land von dem anderer Menschen zu unterscheiden, was die Mir-san-mir-Mentalität von Offi zieren fördert. Kurz, wir lernen für eine Gesellschaft, die - wollen wir die wirklich?
Schulreformen gehören bei uns zum Bildungssystem wie der Einser zum Streber, aber richtig glücklich machen sie niemanden. Das liegt vielleicht daran, dass erst einmal überlegt werden müsste, wer da nach der Schulpflicht oder der Matura herauskommen soll: Mädchen, denen es an Mut und Selbstvertrauen für technische oder naturwissenschaftliche Berufe sowie Führungsaufgaben fehlt? Burschen, die kaum lesen und schreiben können, dafür aber deviantes Verhalten in staatlichen Strukturen gelernt haben, um dann als Erwachsene so weiterzumachen und die eigene Borniertheit für den Welthorizont anzusehen? So schaut die österreichische Wirklichkeit aus.
Die Schule kann alles, wie uns das Ergebnis unserer Gesellschaft zeigt. Wenn wir selbstbewusste, kluge, zufriedene und humorvolle Menschen haben wollen, müssen wir das den Schulexperten vorschreiben. Die bringen es dann den Jungen schon bei.