: KOPF IM BILD

Alte Gehirnzellen

TEXT: USCHI SORZ FOTO: MARTIN VANDORY
vom 23.10.2019

Warum befallen Demenzkrankheiten wie Alzheimer meist alte Gehirne? Labormäuse, an denen man die daran beteiligten krankhaften Veränderungen untersucht, leben nicht lange. "Darum ist jede Vorhersage des Zusammenhangs zwischen Altern und der Erkrankung bei Menschen begrenzt, obwohl Tiermodelle enorm wichtig für die Forschung sind", sagt der 35-jährige Molekularbiologe Jerome Mertens. Auch Kulturen von Nervenzellen, aus künstlich erzeugten Stammzellen von Spender-Hautzellen gezüchtet, seien für Versuche "zu jung": Die Labor-Stammzellen gleichen jenen von Embryos. Mertens leitet das Neural-Aging-Labor an der Universität Innsbruck. In der Forschung zur Gehirnalterung und molekularen Zellbiologie von Alzheimer geht er neue Wege: Für seine Experimente stellt er "alte Nervenzellen" ohne den Umweg über Stammzellen her. Dafür erhielt er einen hochdotierten Starting Grant des Europäischen Forschungsrats. "Wir hoffen, dass wir nun durch grundlegende neue Einblicke auch neue medizinische Ansätze zeigen können."

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