GEOLOGIE

Eine Technologie zur Energiegewinnung ohne CO2-Emissionen: Geothermie

In Österreich ist Geothermie meist auf Thermen beschränkt. Ein Verein will sie nun verstärkt als Alternativenergie bewerben

SOPHIE HANAK
vom 23.10.2019

Erdwärme aus etwa tausend Metern Tiefe dient zur Energiegewinnung. Dabei wird wasserführendes Gestein angebohrt, das warme Wasser entnommen und genutzt. Dann pumpt man kaltes Wasser zurück, das im Gestein wieder erwärmt wird. Eine andere Technologie, die Erdwärmesonde, lässt ein Wärmeträgermedium in einem geschlossenen Kreislauf zirkulieren. "In Island ist Geothermie Standard, in Österreich eine Nischentechnologie", sagt Gregor Götzl von der Bundesanstalt für Geologie in Wien. "Vorrangig dient sie der Wärmegewinnung. In der Therme Blumau und in Altenheim gibt es auch Verstromungsanlagen." Vor Kurzem wurde der Verein "Geothermie für Österreich" gegründet. "Wir wollen alle Daten und Ergebnisse aus österreichischen Studien wie der 'Heat Roadmap Europe' oder 'Geotief Wien' aufbereiten und an Öffentlichkeit und Politik weitergeben", erklärt Robert Philipp, Geschäftsführer von Terra Umwelttechnik. "Wichtig ist uns, mit Interessenvertretungen für erneuerbare Energien zusammenzuarbeiten. Denn nur eine Kombination erneuerbarer Energien kann funktionieren", sagt Philipp.

Zum Ausbau der Erdwärmenutzung wäre es wichtig, das Anfangsrisiko der Bohrungen abzufedern. "Geothermie ist ein hocheffizientes System. Doch die finanzielle Belastung und das Auffindungsrisiko sind oft zu hoch. Ich bin aber sicher, dass dies in Zukunft geändert werden kann", sagt der Geologe Gregor Götzl.

Mehr aus diesem HEUREKA

12 Wochen FALTER um 2,50 € pro Ausgabe
Kritischer und unabhängiger Journalismus kostet Geld. Unterstützen Sie uns mit einem Abonnement!