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ZUSAMMENGESTELLT VON SABINE EDITH BRAUN
vom 08.07.2020

53 Millimeter pro Stunde Regen: Der Juni 2019 war einer der drei niederschlagsärmsten der Messgeschichte. Die Regenmenge bedeutet ein Minus von 58 Prozent im Vergleich zum klimatologischen Flächenmittel der Jahre 1961 bis 1990.

13 Hektar Boden oder zwanzig Fußballfelder wurden in Österreich 2019 täglich verbaut, das ist ein Plus von 24 Prozent im Vergleich zu 2018. Durch die Bodenversiegelung gehen CO2- und Wasserspeicher verloren, Schäden durch Wetterextreme verstärken sich. Bis 2030 hat die Regierung ein tägliches Verbauungsziel von 2,5 Hektar ausgerufen.

176 Waldbrände gab es laut der Waldbranddatenbank Österreich in den ersten fünf Monaten 2020. Der April ist mit 112 Waldbränden einer der intensivsten der letzten 25 Jahre. In den Sommermonaten ist Blitzschlag in mehr als vierzig Prozent der Fälle der Auslöser.

20% zu wenig Niederschlag maß man österreichweit in den ersten fünfeinhalb Monaten 2020, im Süden und Osten Österreichs waren es sogar vierzig bis siebzig Prozent zu wenig.

285 km2 Fläche hat der Neusiedler See, nach dem Balaton der zweitgrößte Steppensee Europas. Seine maximale Tiefe beträgt 1,8 Meter, die mittlere Tiefe einen Meter. Gespeist wird er zu 87 Prozent durch Niederschlag, 13 Prozent kommen von kleinen Wasserläufen. In den Jahren 1865 bis 1871 war er infolge einer längeren Dürreperiode zur Gänze ausgetrocknet.

6,2% geringer als 2019 wird die Getreideernte in Österreich 2020 ausfallen. Gründe dafür: Flächenreduktion und Dürre. Die regionalen Unterschiede sind hoch, nämlich von minus 18,7 Prozent im Burgenland bis zu plus 8,5 Prozent in Oberösterreich gegenüber dem langjährigen Mittel.

90.000 km2 Gewässeroberfläche sind weltweit in den letzten dreißig Jahren verschwunden. Das setzt CO2 frei: 0,2 Gigatonnen, also 200.000.000 Tonnen CO2 emittieren trockene Gewässer weltweit jährlich. Zum Vergleich die von Menschen erzeugte Menge aus fossilen Brennstoffen: neun Gigatonnen.

300 historische Chroniken lassen auf eine "Megadürre" in Mitteleuropa im Jahr 1540 schließen: Die Sommertemperaturen lagen über jenen der Jahre 1966 bis 2015 und mit zwanzigprozentiger Wahrscheinlichkeit auch über dem "Hitzesommer" 2003. Paradox: Das Jahr 1540 fällt in die "Kleine Eiszeit" vom frühen 15. bis Mitte des 19. Jahrhunderts.

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