Kaltes Klima bremste Einwanderungswelle von Jungsteinzeitbauern in Europa
Diese Bremsung in Belgien, Nordfrankreich und -deutschland sowie in der Ukraine hatte Folgen: Sex mit der ansässigen Bevölkerung
Wie jede meiner Kolleginnen und jeder meiner Kollegen kenne ich meinen H-Index, meine Publikations-und Zitationszahlen, die Häufigkeit der Vortragseinladungen sowie Anzahl und mögliche Karrieren meiner Dissertanten und habe kein Problem mit der etwas pedantischen, aber nüchtern-objektiven Auflistung dieser Daten bei "Evaluierungen":"Passables Mittelfeld im engeren Fachbereich mit seltsamen Seitwärts-Ausreißern, die man bei C. F. halt einfach hinnehmen muss."
Meine Eitelkeit aber bezieht sich auf die richtige Einschätzung der Bedeutung dieser Fakten und auf meine Überzeugung, dass ein weitgehendes Publikationsverbot für den Großteil von uns (mich eingeschlossen), allenfalls von sehr strengen, wohldefinierten Ausnahmeregeln begleitet, eine durchaus effektive Maßnahme zur Qualitätssteigerung wäre.
Das ist natürlich aus den unterschiedlichsten Gründen kaum praktikabel, würde aber dem allseits beklagten Übel der Überflutung mit zu viel braver, in festen und engen Gedankenbahnen und noch engeren Formulierungsfesseln dahinschleichenden Publikationen wirksam begegnen.
Da wir nun schon bei Vorschlägen zur Qualitätssicherung in der Grundlagenforschung angelangt sind, will ich hier noch einige Punkte zur Diskussion stellen, die sowohl das legitime Interesse der Allgemeinheit, die Funktion des Wissenschaftsjournalismus als auch die Bedürfnisse der betroffenen Forschenden selbst fest im Auge behalten. Hier also ein Drei-Punkte-Programm:
1. Jeder wissenschaftliche Aufsatz, insbesondere aber jedes formalwissenschaftliche Paper, sollte erst nach Vertonung durch eine Komponistin veröffentlicht werden dürfen. Entsprechend ist das übliche fachwissenschaftliche Begutachtungsverfahren durch ein ebenso strenges, durch Anonymität und pekuniäre Folgenlosigkeit abgesichertes musikkritisches Ausleseverfahren zu ergänzen. Die Erstveröffentlichung wird somit, was das Herz ehrlich Forschender sicherlich schneller schlagen lassen wird, zur öffentlichen Uraufführung, die in einem angemessenen Rahmen entweder im Konzertsaal oder vorzugsweise auf einer Opernbühne zu erfolgen hat.
2. Francis Picabia hat vermutet, der Kopf sei rund, damit das Denken öfter seine Richtung wechseln kann. Es ist traurig feststellen zu müssen, dass er hierin gewaltig geirrt hat: Nicht nur Quadratschädel und Hohlköpfe, sondern durchaus arttypische Rundhäupter, auch solche mit akademischen Doktorhütchen, neigen zu ausgesprochener Richtungs-und Haltungsstarre, wenn es um ihr Denken geht. Entsprechend lautet mein zweiter Verbesserungsvorschlag: Wissenschaftliche Forschungstätigkeit hat ausschließlich unter der Beachtung streng kontrollierter Bewegungsvorschriften abzulaufen. Konkret ist auf eine rasche, rhythmisch kohärente Abfolge von Kopfstand, Rückenlage, Handstand, Zehenspitzenstand auf dem linken Bein und elegante Katzbuckelhaltung zu achten.
3. Ein relativ junger Wachstumszweig des Showgeschäfts ist die Disziplin "Wissenschafterin (vorzugsweise jung, attraktiv, schlagfertig) spricht" bzw. "Wissenschafter (vorzugsweise kauzig, unverständlich, aber echt lieb) hantiert mit explosivem Laborgerät", auch erhältlich in der Variante "Herr Professor erklärt die Welt". Der Wert dieser Entertainmentform ist für die Wissenschaft auch ökonomisch nicht zu unterschätzen und mein Dank wie meine heimliche Bewunderung gelten all jenen, die Energie, Talent und Zeit finden, auf diese Weise zur Sympathiesteigerung der Wissenschaften beizutragen. Auch ist mein Vertrauen in die Geisteskraft dieser Kolleginnen und Kollegen groß genug, um nicht von der Angst geplagt zu werden, sie könnten ihre wunderbaren Shows mit Wissensvermittlung verwechseln. Die verstohlene Ehrfurcht, die ich angesichts dieser Leistungen in mir aufsteigen spüre, führt mich zu meinem dritten Verbesserungsvorschlag: Wissenschaftliche Ergebnisse mögen erst dann einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden, wenn sie davor vor einer international besetzten Jury von zwölf randomisiert bestimmten Zwei-bis (maximal) Neunjährigen einen deutlichen Lacherfolg erzielt haben.