Adipositas als Zeichen von Reichtum
Wenn sich nichts gravierend ändert, wird in fünfzehn Jahren die Hälfte der Weltbevölkerung adipös sein. Im Inselstaat Nauru sieht man das positiv
Borbála Széles, 30 An die TU Wien kam die gebürtige Ungarin erstmals im Zuge eines Erasmus-Aufenthalts. Nachdem sie ihre Abschlüsse in Hydraulik und Bauingenieurwesen in Budapest absolviert hatte, wurde sie hier am interdisziplinären Doktoratskolleg aufgenommen. Kürzlich hat sie dissertiert und forscht nun als Postdoc weiter. Sie untersucht, was passiert, wenn es regnet. "Mich interessiert, wie viel Wasser einsickert und wie viel auf der Landoberfläche abrinnt und womöglich zu Hochwasser führt." Mathematische Modellierungen dieser Prozesse verbindet sie mit Feldmessungen in einem Versuchseinzugsgebiet der TU Wien und des Bundesamts für Wasserwirtschaft bei Wieselburg. " Meine Ergebnisse sollen die Beurteilung des Hochwasser-und des Dürrerisikos und die Vorhersagen des Abflusses verbessern", sagt sie.
Miriam Bertola, 28 Welche Ursachen sind dafür zuständig, dass sich Hochwässer in Europa verändern? Dieser Frage geht die Italienerin, die den Abschluss in Bauingenieurwesen an der Technischen Universität in Turin gemacht hat, nun am Wiener Doktoratskolleg nach. "Die europaweite Hochwasserdatenbank, die unsere Abteilung hier aufgebaut hat, ist einzigartig. Auf dieser Basis können wir Landnutzung, Wasserbauten und Klimaerwärmung mit den Überschwemmungen in Zusammenhang setzen." Ihre Forschung besteht darin, Langzeitbeobachtungen zu analysieren. "Für das Planen von Wasserbauten und Schutzmaßnahmen verwenden Ingenieure Informationen aus früheren Hochwässern", erklärt sie. "Darum ist es wichtig zu wissen, ob und warum sich etwas geändert hat. Nur so kann man das tatsächlich erforderliche Schutzniveau ermitteln."
David Lun, 29 Hochwasserprognosen betrachtet der Oberösterreicher aus mathematischer Sicht. Bevor er am Doktoratskolleg seine Dissertation in Angriff nahm, hat er an der TU Wien seinen Master in Statistik und Wirtschaftsmathematik gemacht. "Seltsamerweise treten Überschwemmungen nicht regelmäßig auf. Manchmal gibt es viele auf einmal und dann wieder jahrelang gar keine." Er möchte herausfinden, warum das so ist. "Ist das zufällig oder gibt es Muster? Werden extreme Ereignisse häufiger oder bleiben sie gleich?" Um Fragen wie diese zu klären, entwickelt er neue statistische Methoden. "Oft geht es darum, für qualitative Aussagen den richtigen mathematischen Rahmen zu schaffen." Sollten sich Veränderungen in der Hochwasserwahrscheinlichkeit belegen lassen, wäre das ein Hinweis auf den Klimawandel.