VERKEHRSTECHNIK

Wohin fährt das autonome Auto?

Die Studie AVENUE21 untersucht das autonome Fahren

MARTINA NOTHNAGEL
vom 18.11.2020

Technisch können selbstfahrende Autos bald Realität im Straßenverkehr sein. Was aber bedeutet der Einsatz dieser Technologie für unsere Städte, Gesellschaft und Umwelt? Kann autonomes Fahren dazu beitragen, die angestrebte Verkehrswende, also eine dringend nötige Reduktion der Treibhausgasemissionen, zu realisieren? Oder führt die Technologie am Ende gar dazu, dass diese Ziele untergraben werden?

Eine interdisziplinäre Forschungsgruppe ist an der TU Wien diesen Fragen nachgegangen. Mathias Mitteregger vom future.lab der Fakultät für Architektur und Raumplanung ist Koordinator der Studie AVE-NUE21. "Die Gefahr ist groß, dass die Verkehrsmengen weiter steigen und zusätzlich neue soziale Ungleichheiten entstehen", sagt er. Aktive, regulierende Maßnahmen seien daher unumgänglich.

Es braucht wohlüberlegte gesetzliche Regelungen, durch die lediglich bestimmte Straßen und Straßenabschnitte für den Einsatz von automatisierten Fahrzeugen freigegeben werden müssten.

Kontrolliert eingesetzt bietet autonomes Fahren enorme Chancen. Etwa, indem damit der öffentliche Verkehr ausgeweitet wird. Das hat vor allem in heute autoaffinen Regionen am Stadtrand und im suburbanen Raum großes Potenzial. "Es ist möglich, hier vielen Menschen eine echte Alternative zum herkömmlichen Auto zu bieten und damit einen wertvollen Beitrag zur Verkehrswende zu leisten", sagt Mitteregger, "aber von selbst passiert das nicht".

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