JUNGFORSCHERINNEN

Die APPEAR-Hochschulpartnerschaft führte diese Forschenden an die BOKU, um zum Aufbau des österreichisch-afrikanischen Forschungsnetzwerks Africa-UniNet beizutragen

USCHI SORZ
vom 28.04.2021

Vincent-Paul Sanon, Institut für Nachhaltige Wirtschaftsentwicklung

"Eine nachhaltige Entwicklung der Fischerei, vor allem der Aquakultur, bietet Existenzgrundlage und Ernährungssicherheit für Millionen von Menschen", sagt der Sozial-und Wirtschaftwissenschafter aus Burkina Faso. "Das gilt besonders für Länder mit niedrigem Einkommen." Hier gebe es Potenzial, aber auch Faktoren, die Nachhaltigkeit behindern. Für seine Doktorarbeit im Rahmen des APPEAR-Projekts "Nachhaltiges Management von Wasser-und Fischereiressourcen" nimmt er die Dynamik der sich wandelnden Fischereipraktiken in seinem westafrikanischen Heimatland unter die Lupe. Dafür forscht er in einem Konsortium, an dem das für Fischerei zuständige Ministerium beiteiligt ist. "Als Brücke zwischen Wissenschaft und Entscheidungsfindung."

Sara Hellen Kaweesa, Institut für Entwicklungsforschung

Die Lango-Region in Uganda könnte zur Kornkammer des Landes werden. Kaweesa erforscht Möglichkeiten konservierender Landwirtschaft in der Region. "Neben anderen Vorteilen verbessert diese Form nachhaltigen Landmanagements auch die Bodengesundheit." Eine gute Option für die Ernährungssicherheit der wachsenden Bevölkerung sei nachhaltige Intensivierung, denn die Landwirtschaft wird in Uganda von Kleinbauern getragen. 95 Prozent von ihnen besitzen weniger als zwei Hektar Land. "Sie ist ein Wachstumssektor und die Haupteinnahmequelle im Land." Kaweesa, Tochter von Kleinbauern, legt Wert auf den Praxisbezug ihrer theoretischen Forschung. Ihr Doktorat an der BOKU, wo sie auch ihren Master gemacht hat, hat sie vor Kurzem abgeschlossen.

Bienvenue Lassina Zoma, Institut für Nutztierwissenschaften

Rinder tragen 36 bis 40 Prozent zur landwirtschaftlichen Wertschöpfung in Burkina Faso bei. "Die Landwirtschaft gilt als Motor der Entwicklung, leistet den größten Beitrag zur Wirtschaft", sagt der Agrarwissenschafter mit Master in ländlicher Soziologie und Wirtschaft. Für seine Dissertation untersucht er die Rolle sozialer Faktoren bei der Haltung von Lobi-Taurin-Rindern in seinem Heimatland, wie etwa die traditionelle Einstellung zu Rinderhaltungspraktiken des Lobi-Volkes. "Diese Rinderrasse ist gleichbedeutend mit der Identität der Lobi und stellt einen wichtigen Puffer für die sozioökonomischen Herausforderungen dar, denen sich die Gemeinschaften gegenübersehen." Ziel der Arbeit ist es, zu nachhaltigen Züchtungsprogrammen und einer besseren Lebensgrundlage der Bauern beizutragen.

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