CHRISTIAN ZILLNER

Erlebnis Uni

vom 29.09.2021

Ein neues Wort ist im tertiären Bildungsbereich aufgekommen: "Universitätserlebnis". Ein Schelm, wer Böses dabei denkt, es benennt lediglich den Wunsch der Studierenden und Lehrenden nach einer Begegnung in einem Hörsaal, um dort belehrt zu werden oder vortragen zu können. Früher hätten Studierende dies kaum als Erlebnis beschrieben, aber damals wusste man auch nichts von den Folgen einer Pandemie. Theoretisch schon, aber wer nimmt schon an, dass wissenschaftliche Theorie einmal Wirklichkeit werden und Universitäten oder Hochschulen betreffen könnte?

So haben wir aus der Misere etwas gelernt. Tröstliches sogar: Wir schätzen den persönlichen Umgang miteinander auch beim Lernen und in Institutionen wie Schulen oder Hochschulen. Vielleicht wird uns wie vielen Wissenschaftler*innen, die auf ihre Kongresse verzichten mussten, sogar klar, dass nicht die Wissensvermittlung, sondern der persönliche Austausch für den Fortschritt der Wissenschaften entscheidend ist. Nein, nicht widersprechen. Sonst kommt der nächste Lockdown mit Wissensvermittlung via Zoom und E-Mail und dauert so lange, dass schließlich nur noch künstliche Intelligenz sich über die Zukunft der Menschen austauscht.

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