Intelligent
vom 27.10.2021
Als intelligent gilt mittlerweile auch ein Einzeller, umgangssprachlich "Blob" genannt. Um intelligent zu erscheinen, braucht man demnach weder Gehirn noch Nerven. Das bringt die Maschinen ins Spiel. Der Computerwissenschaftler Andrew Ng nennt ihre Form der Intelligenz, die künstliche Intelligenz, "die neue Elektrizität". Kabelintelligenz also.
In dieser Ausgabe befassen sich junge Forschende aus Graz mit der Frage, ob KI nur die Interessen einiger weniger möglichst effizient durchsetzt oder uns allen bei der Lösung von Problemen helfen kann. Ja, meinen sie, wenn man besonders darauf achtet, wer sie wie programmiert und wie ihre Ergebnisse von Menschen interpretiert werden.
Die New Yorker-Autorin Sue Halpern und die Mitgründerin des AI Now Institute an der Universität New York, Kate Crawford, sind sich da nicht so sicher, wie ein Beitrag in der New York Review of Books vom 21. Oktober zeigt. Sie verweisen etwa darauf, das Cloudcomputing nicht in den Wolken stattfindet, sonder ungeheure Mengen an Ressourcen in Hallen auf der Erde verschlingt. Vor allem aber fürchten sie, dass Menschen sich den Maschinen und ihrer Effizienz freiwillig ergeben und damit Algorithmen überlassen, was Menschen eigentlich ausmacht. Das ist nicht intelligent.