DIVERSITÄTSMANAGEMENT

Preise für Diversitätsmanagement an Universitäten und Hochschulen

Wie Diversität und Inklusion gelingen können, zeigt eine Publikation des Wissenschaftsministeriums zum letztjährigen Diversitätspreis

WERNER STURMBERGER
vom 27.10.2021

In der soeben erschienenen Publikation "Blickpunkte Universitas 2020" lässt das Bildungsministerium die nunmehr dritte Auflage des gleichnamigen biennalen Wettbewerbs Revue passieren. Auf mehr als hundert Seiten finden sich ausführliche Beschreibungen aller 24 Einreichungen. Der mit gesamt 150.000 Euro dotierte, alle zwei Jahre stattfindende Wettbewerb versteht sich als eine zentrale Maßnahme im Themenfeld Diversität. "Als Wissenschaftsministerium möchten wir die Diversitätsaktivitäten unserer Hochschul-und Forschungseinrichtungen sichtbar machen und gleichzeitig ein Bewusstsein für eine diversitätsorientierte und diskriminierungsfreie Kultur schaffen und schärfen," hieß es anlässlich der Preisverleihung.

Die Publikation soll anhand der eingereichten Projekte veranschaulichen, wie diese hochgesteckten Ziele Eingang in den Alltag von Forschenden, Lehrenden und Studierenden finden können. Ausgezeichnet wurden innovative und kreative Einzelmaßnahmen, aber auch Projekte, die Diversität als Kernaufgabe -neben Forschung und Lehre -in der Strategie und Organisation von Hochschulen verankern.

Zu den prämierten Institutionen zählen die Universität Innsbruck, die Medizinische Universität Innsbruck, die Universität für Musik und darstellende Kunst Wien, die Fachhochschule Campus Wien und die Pädagogische Hochschule Salzburg. Sie wurden mit einem Geldpreis zu je 25.000 Euro und einer Porzellanskulptur der Künstlerin Julia Belova ausgezeichnet. Zwei Anerkennungspreise in der Höhe von je 12.500 Euro ergingen an die Universität für Weiterbildung Krems und das Institute of Science and Technology Austria.

Schon in der Zusammenschau aller prämierten Projekte können die Bandbreite und die damit verbundenen Herausforderungen bei den Themen Inklusion und Diversität erahnt werden. Für die Universität Innsbruck bedeutete dies etwa, die beiden durch einen eigenen Forschungsverbund zu stärken. Das neu geschaffene Center Interdisziplinäre Geschlechterforschung (CGI) soll Forscher*innen unterschiedlicher Disziplinen vernetzen. Darüber hinaus soll die Institutionalisierung dazu beitragen, diese Agenden auch außerhalb der Universität sichtbarer zu machen.

An der Medizinischen Universität Innsbruck stehen Forschung und Lehre über die Universitätskliniken ständig in direktem Kontakt mit der Bevölkerung. Speziell das Frauengesundheitszentrum als gemeinsame Einrichtung unterschiedlicher Kliniken trägt dem Diversitätsgedanken seit zwanzig Jahren Rechnung. Daraus entwickelte sich mit der Migrationsmedizin ein weiterer Schwerpunkt. Damit soll das Angebot noch besser auf Wünsche und Bedürfnisse von Patient*innen abgestimmt und bewusst in Forschung und Lehre berücksichtigt werden.

Die Einreichungen zeigen, dass sich Diversitätsmanagement im tertiären Bildungsbereich zu festigen beginnt. Diesen Prozess will das Ministerium gemeinsam mit Hochschulen und Forschungseinrichtungen weiter vorantreiben.

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