Erste Reitpferde in russischen Steppen
Genveränderungen haben aus Wildpferden Reittiere gemacht
vom 01.12.2021
Wo Don und Wolga durch die russische Steppe fließen und im Asowschen sowie Kaspischen Meer münden, galoppierten die ersten modernen Reitpferde, berichtet ein Forscherteam im Fachjournal Nature. Sie hatten zwei Genveränderungen, die sie für die Menschen besonders nützlich machten: Eine davon im "GSDMC-Gen" stärkte wohl ihren Rücken, damit sie problemlos Reiter und schwere Lasten tragen konnten. Die andere im "ZFPM1-Gen" machte sie weniger scheu und somit gefügiger.
Die neue Pferdelinie verkraftete dadurch lange, schnelle Ritte besser als ihre Vorgänger, man konnte sie vor Kriegswagen spannen und ihnen schwere Packen aufladen, so die Forscher um Ludovic Orlando von der Universität Toulouse (Frankreich).
An der Studie waren auch drei österreichische Forschende beteiligt: Gottfried Brem und Barbara Wallner vom Institut für Tierzucht und Genetik der Veterinärmedizinischen Universität Wien sowie Christoph Schwall vom Österreichischen Archäologischen Institut (ÖAI) der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW) in Wien.
Die Wissenschaftler*innen untersuchten das Erbgut von 273 Pferdeüberrestefunden aus Regionen, wo man bisher den Ursprung der Pferde vermutete: Darunter waren etwa Iberien, Anatolien und die Steppen Zentralasiens, die alle als Geburtsort der modernen Reitpferde ausschieden. Er war in der westeurasischen Steppe, und von dort breiteten sie sich vor 4.200 Jahren rasant aus.