Ethik und Herzensbildung
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Für den Winterschlaf legen sich Bären umfangreiche Fettreserven zu. Davon werden sie im Gegensatz zu Menschen aber nicht krank, berichtet Sylvain Giroud vom Forschungsinstitut für Wildtierkunde und Ökologie der Veterinärmedizinischen Universität Wien. Üppige Mengen an "gutem HDL-Cholesterin" und Antioxidantien verhindern schädliche Prozesse durch die Energievorräte.
Wenn sich frei lebende europäische Braunbären (Ursus arctos) massiv Winterspeck anfressen, werden verschiedene Gegenmechanismen gestartet, um sie trotz hoher Blutfettwerte gesund zu halten, berichtet der Forscher im Fachjournal Scientific Reports. Die Tiere haben dann viel mehr Antioxidantien im Blut. Das sind Stoffe, die den Körper vor freien Sauerstoffradikalen schützen. Diese schädlichen Substanzen treten bei übermäßigem Fettkonsum vermehrt auf. Sie fördern Entzündungen und greifen die Muskeln an. Außerdem wird bei den Bären dann ein Enzym im Körper hyperaktiv, das HDL-Cholesterin stabilisiert. Es gilt als "gutes Cholesterin", weil es im Gegensatz zu LDL-Cholesterin keine Arterienverkalkung (Arteriosklerose) verursacht.
Durch diese Schutzmaßnahmen können sich die Bären Fettmassen anfressen, die bei Menschen Arteriosklerose, Herzkranzgefäß-Entzündungen, Herzinfarkt und Schlaganfall auslösen würden. Diese Strategien könnte man vielleicht auch kopieren, um Arteriosklerose beim Menschen zu bekämpfen, meint Giroud.