Das Pingpong der Wissenschaften
Die Coronakrise hat den Naturwissenschaften eine neue Bühne gegeben. Aber zur Pandemiebekämpfung braucht es auch die Geisteswissenschaften
Die Intensität zukünftiger Niederschlagsextreme abzubilden ist schwierig. "Die meisten Klimamodelle unterschätzen Starkregen, da sie wegen grober räumlicher Auflösung Gewitter nicht erfassen können", sagt Cornelia Klein vom Institut für Atmosphären-und Kryosphärenwissenschaften der Uni Innsbruck. Mit ihrem internationalen Team hat sie am Beispiel der Sahelzone "eine Methode erarbeitet, die das Beste aus der Welt der Modelle und der Beobachtungsdaten zusammenführt". Höhere Rechenkapazitäten machen nun einzelne Simulationen möglich, die Gewitter sichtbar machen. Damit könne man die durch den Klimawandel heftigeren Extreme besser abschätzen. "Für Gebiete wie etwa Westafrika, die besonders betroffen sind, sind zuverlässige Informationen entscheidend." Leider sei Klimaforschung im globalen Süden stark unterrepräsentiert. "Ich arbeite eng mit afrikanischen Forscher*innen zusammen", so Klein. "Nur sie können die neuen Erkenntnisse umsetzen, sei es in Extremwetter-Warndiensten oder in flutsicherer Stadtplanung."