BRAUCHEN WIR WILDTIERE UND URWALD?
Seiten 10 bis 22
In der Stratosphäre 15 Kilometer über der Erdoberfläche schützt eine Ozonschicht die Lebewesen am Boden vor schädlicher UV-Strahlung. Sie wurde durch mittlerweile verbotene Fluorkohlenwasserstoff-Treibgase (FCKWs) verringert, auch Lachgas aus Düngemitteln und der Tierhaltung setzen ihr zu. In bodennahen Schichten der Troposphäre wiederum ist Ozon ein potentes Treibhausgas.
"Nur Kohlendioxid und Methan haben noch stärkere Auswirkungen auf die globale Erwärmung", erklärt Ramiro Checa-Garcia vom Institut für Meteorologie und Klimatologie der BOKU Wien. Bodennahes Ozon reichert sich durch die von Menschen erzeugten Emissionen von Stickoxiden und anderen Gasen an. Diese werden bei Sonneneinstrahlung in Ozon umgewandelt.
Ein Team um Wei Liu von der University of California Riverside, dem auch Checa-Garcia angehörte, berechnete, wie sehr sich die oben wie unten veränderten Ozonverhältnisse auf die Ozeane auswirken. "Unsere Studie, in Nature Climate Change veröffentlicht, ergibt, dass Ozon dreißig Prozent der Erwärmung des Südpolarmeeres und angrenzender Ozeanregionen erbringt." Sechzig Prozent davon sind auf den Anstieg der Mengen von Ozon in der Troposphäre zurückzuführen, vierzig Prozent auf den Schwund in der Stratosphäre. Das Meer hat seit den 1950er-Jahren pro Jahrzehnt mehrere Trilliarden Joule Wärmeenergie aufgenommen.