Populismus und Pandemie
Nicht erst mit der Pandemie sind die Gräben in der österreichischen Gesellschaft aufgerissen, aber mit ihr noch ein bisschen tiefer geworden, erklärt der Politikwissenschaftler Reinhard Heinisch
"Es braucht eine Kommunikation auf der Höhe der Zeit. Das heißt, angepasst an die jeweiligen Zielgruppen und auf Augenhöhe. Vertrauen zu schaffen dort, wo keines mehr ist, ist ein kleinteiliger, komplizierter und langfristiger Prozess"
REINHARD HEINISCH, POLITOLOGE
"Wissenschaftler *innen haben eine große Verantwortung für die Gesellschaft, die sie aktiv im Sinne eines Austausches wahrnehmen sollen. Um dies zu ermöglichen, muss bei der Bildung angesetzt werden und bei der Politik, die die Wissenschaft ernst nehmen und auch deren Mechanismen berücksichtigen muss"
MARTIN GERZABEK, UMWELTTOXIKOLOGE
"Für eine öffentlich finanzierte Forschung muss es ,part of the job' sein, die eigene wissenschaftliche Arbeit zu erklären. Die Wissenschaft darf nicht mehr im berühmtberüchtigten Elfenbeinturm verharren"
HEINZ FASSMANN, PRÄSIDENT DER ÖAW
"Eine Studie aus den USA hat gezeigt: Je ähnlicher uns Kommunikator *innen hinsichtlich ihrer Werte sind, desto eher vertrauen wir ihnen"
FRIEDERIKE HENDRIKS, PSYCHOLOGIN
"Was meiner Meinung nach in Österreich fehlt, ist wesentlich mehr und breiterer Wissenschaftsjournalismus"
EVA SCHERNHAMMER, EPIDEMIOLOGIN
"Wissenschaft bildet die Grundlage für die Bewältigung künftiger gesellschaftlicher Herausforderungen. Vertrauen in die Wissenschaft ist daher eine Investition in die Zukunft"
VIKTORIA WEBER, BIOCHEMIKERIN
"In Zusammenhängen wie der Corona-Pandemie ist es besonders wichtig, dass Wissenschaftler *innen möglichst transparent machen, was sie mit welchem Ziel erforschen, welche Fragen sie derzeit oder aber demnächst beantworten können, und auch, was sie nicht wissen"
RAINER BROMME, PÄDAGOGISCHER PSYCHOLOGE
"Third Mission sind die Aktivitäten, Resultate und daraus entstehende Folgen, die von Hochschulen unmittelbar in die Gesellschaft und Wirtschaft hineinwirken -im Idealfall sogar zu gesellschaftlichen Weiterentwicklungen führen, sowie Strömungen aus der Wirtschaft und Gesellschaft, die ihrerseits in die Hochschulen hineinwirken"
ISABEL ROESSLER, THIRD-MISSION-MANAGERIN
"Das gibt es in vielen Ländern nicht. In Portugal aber werden, egal ob Technik, Geisteswissenschaften oder Medizin, in allen wissenschaftlichen Bereichen Veranstaltungen zur Wissenschaftsvermittlung organisiert"
ANA DELICADO, WISSENSCHAFTSKOMMUNIKATIONS-EXPERTIN