Raus aus der Stadt Osterzeit in den Kittenberger Erlebnisgärten
Natürlich stehen auch die Kittenberger Erlebnisgärten ganz im Zeichen von Ostern. Die Schaugärten in Schiltern bei Langenlois warten ...
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Kind in Wien: Wie viel Bildschirmzeit ist für 10-jährige Kinder ok, Frau Buchegger?
Buchegger: Das lässt sich leider nicht so allgemein beantworten, denn auch 10-jährige Kinder haben unterschiedliche Ausgangssituationen, was Schuldauer, Freizeitbeschäftigungen, Rahmenbedingungen in der Familie usw. betrifft. Es ist also nicht so sehr das Alter entscheidend, sondern die verfügbare Zeit.
Und hier gibt es eine hilfreiche Herangehensweise. Erstellen Sie mit Ihrem Kind ein „Zeitrad“, auf dem Sie festhalten, wie viel Zeit täglich wofür draufgeht: Dies beinhaltet ausreichend Schlaf ebenso wie Schulaufgaben am Laptop oder Familienzeiten. Die Zeit, die übrig bleibt, wird je nach Kind und Grad der Verpflichtungen stark variieren. Wie mit dieser frei verfügbaren Zeit, in der Ihr Kind wirklich selbst bestimmen kann, was es tut, umgegangen wird, können Sie nun gemeinsam überlegen – z. B., ob Zeit mit Freund:innen auch online verbracht werden kann. Worauf es im Alltag letztlich ankommt, ist, dass eine gute Balance aus Erholung, Bewegung, Hobbys, sozialen Kontakten und dergleichen gewahrt bleibt.
DI Barbara Buchegger, M.Ed.
Pädagogische Leiterin von Saferinternet.at
KIWI-Expertin
Kind in Wien: Wie kann ich verhindern, dass mein Kind Inhalte sieht, für die es zu jung ist?
Buchegger: Die schlechte Nachricht zuerst: Wirklich verhindern können Sie das nicht – nur weniger wahrscheinlich machen. Technische Kinderschutzmaßnahmen wie Google Family Link oder Bildschirmzeit können hier helfen, ebenso die SafeSearch-Einstellung der Suchmaschine Google und optimierte Privatsphäre-Einstellungen. Wenn sich Kinder oder Jugendliche aktiv auf die Suche nach unpassenden Inhalten machen, werden Sie dennoch einen Weg zu diesen finden.
Und auch unfreiwillig können sie mit solchen Inhalten in Kontakt kommen: etwa durch personalisierte Werbung am Elternhandy oder indem sie abstoßende Inhalte als Mutprobe von anderen gezeigt bekommen. Umso wichtiger ist es, dass Sie mit Ihrem Kind schon vorab besprechen, was es tun kann, wenn es auf unangenehme oder ängstigende Inhalte stößt – wegklicken und die entsprechende Seite zumachen beispielsweise, vor allem aber: mit anderen darüber reden, denn das wirkt am effektivsten gegen Angst – und zwar mit Erwachsenen, um andere Kinder nicht auch noch zu verunsichern.
Kind in Wien: Man kann sich ja bei Ihnen auch beraten lassen, wie funktioniert das?
Sie können bei Saferinternet.at Workshops buchen. Wir kommen zum Beispiel zu Elternabenden in die Schule Ihres Kindes. Seit neuestem bieten wir für Eltern außerdem ein Coaching rund um das erste Handy an, bei dem wir individuelle Fragen praxisnah beantworten und Einstellungen am Gerät und in den unterschiedlichen Apps direkt vor Ort vornehmen können. Diese kostenpflichtigen Angebote finden Sie auf www.saferinternet.at/services/veranstaltungsservice. Ein Beratungsangebot, das sich direkt an Eltern wendet, bietet Rat auf Draht mit www.elternseite.at an. In einer Videoberatung können Sie hier Ihre eigene Situation gemeinsam mit einer Psychologin oder einem Psychologen reflektieren und so Lösungen oder die richtigen Anlaufstellen finden.
Kind in Wien: Haben Sie Tipps für besorgte Eltern?
Der allerwichtigste Tipp: Interessieren Sie sich dafür, was Ihr Kind online tut, und lassen Sie sich zeigen, was es im Internet alles Großartiges gibt. Und wenn Sie nicht ganz nachvollziehen können, was daran großartig sein soll, überlegen Sie: Welchen Mehrwert bezieht mein Kind daraus? Warum findet es dieses Thema so faszinierend? Was steckt dahinter? Vielleicht lassen Sie sich dadurch sogar ein wenig vom Enthusiasmus Ihres Kindes anstecken – und das hilft, denn Gespräche über digitale Themen werden Sie miteinander über Jahre führen. Die Online-Welt ist schließlich ein Teil des Lebens Ihres Kindes. Und Ihr Kind braucht Sie als Elternteil auch für diesen Lebensbereich als Ansprechperson. Bleiben Sie also dran, selbst wenn Ihr Kind dies aus Sorge, Sie könnten alles verbieten, zunächst missbilligt. Eine gute Gesprächs- und Vertrauensbasis ist das Allerwichtigste, um Ihrem Kind zu helfen, auch online Krisen zu meistern und sich kompetent in der digitalen Welt zu bewegen.
Nächste Woche geht es um die Frage, wie man am besten mit Kindern über Klimakrise und Co. spricht. Welche Themen beschäftigen Sie und Ihre Familie aktuell? Haben Sie dazu Fragen an unsere KIWI-Expert:innen? Schreiben Sie uns gerne ein Mail an kiwi@falter.at und vielleicht erhalten Sie bald eine Antwort von unseren Expert:innen!