Event-Tipps für Kinder (23.3.-11.4.2023)
Magische FigurenIm Figurentheaterstück KonstrukTIER vom Theater Die Kurbel – angelehnt an die südamerikanische Fabel „Die ...
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Kind in Wien: Warum sind die Masern so gefährlich?
Caroline Hutter: Masern haben eine hohe Komplikationsrate. Am häufigsten werden Durchfall, Ohrenentzündung und eine Lungenentzündung beobachtet. In ca. 1 pro 1000 Infektionen kann es aber auch zu einer Masernenzephalitis bekommen, die in 10-20 % tödlich verlauft. Als Spätfolge einer Masernvirus-Infektion kann nach einigen Jahren eine subakut sklerosierende Panenzephalitis (SSPE) auftreten. Das ist eine fortschreitende Erkrankung des Gehirns, bei dem es zuzunehmenden neurologischen Störungen kommt und die nahezu immer letal verlauft. Außerdem können Masern eine über Jahre anhaltende Schwächung des Immunsystems verursachen.
Masern sind eine der ansteckendsten Viruserkrankungen überhaupt und man kann schon ansteckend sein, bevor man Symptome entwickelt. Die Viren sind relativ stabil und werden meist über eine Tröpfcheninfektion übertragen.
Es gibt keine spezifische antivirale Therapie, daher ist der einzig wirksame Schutz vor einer schweren Erkrankung die Impfung. Nachdem es in Österreich jetzt einige Ausbrüche gegeben hat, ist die Impfung daher unbedingt zu empfehlen!
Privatdozentin Dr. Caroline Hutter, PhD
Kinderfachärztin der Kinderarztpraxis Schumanngasse
KIWI-Expertin
Kind in Wien: In welchem Alter kann ich mein Kind impfen lassen?
Hutter: Säuglinge sollten idealerweise im 10. Lebensmonat und dann noch einmal nach drei Monaten geimpft werden. Nach den zwei Impfungen besteht bei fast allen (> 3 %) ein lebenslanger Schutz gegen Masern.
Im Zweifel kann man später eine Impferfolgskontrolle machen, beispielsweise wenn man im Gesundheitsbereich oder Kinderbetreuung arbeitet.
Kind in Wien: Sind die Masern auch für Erwachsene gefährlich?
Hutter: Ja, die Komplikationsrate bei Erwachsenen ist hoch und es gibt tödliche Verläufe. Daher sollten sich alle, die nicht ganz sicher 2x mit dem Lebendimpfstoff gegen Masern geimpft wurden (also auch bei fehlender Impfdokumentation) impfen lassen. Da der Masernimpfstoff ein Lebendimpfstoff ist, ist ein Impfen, selbst wenn man einen Impfschutz hat, unproblematisch – es werden die Viren im Impfstoff durch die bestehende Immunabwehr an ihrer Vermehrung gehindert – man kann also nicht zu viel impfen.
Angesichts der sich häufenden Masernfälle in Österreich hat die Stadt Wien ihr Angebot für die kombinierte Schutzimpfung gegen Masern, Mumps und Röteln (MMR) ausgeweitet. Die Sonder-Impfaktion geht bis 31. März 2023, die Anmeldung erfolgt über das Impfservice Wien.
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