Kinder-Tipps fürs Wochenende
Gekürzte Version von Johanna Arrouas „La Cenerentola“. Als Erzählerin bringt sie die Geschichte dem jungen Publikum näher: ...
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Kind in Wien: Wie unterstütze ich mein Baby am besten dabei, in den Schlaf zu finden, Frau Steindl?
Astrid Steindl:
Wichtig ist Regelmäßigkeit:
Mithilfe eines konstanten Tagesrhythmus wird der Tagesschlaf begünstigt. Das heißt, durch ein zeitlich gleichbleibendes Aufstehen am Morgen kann z.B. auch der Vormittagsschlaf annähernd zur selben Zeit stattfinden. Dies hilft dem Körper zu erkennen, dass nun Zeit für eine Ruhephase ist. Nach einigen Tagen kann das Baby so leichter einschlafen. Ob das im Kinderwagen oder in der Trage stattfindet, ist zunächst vernachlässigbar. Nach ein bis zwei Wochen kann damit begonnen werden, den Vormittagsschlaf im Bettchen zu machen. Die Regelmäßigkeit sollte auch beim Mittagsschläfchen und/oder Nachmittagsschläfchen beibehalten werden.
Mag.(FH) Astrid Steindl
Trainerin und MedUni zert. Schlafcoach
KIWI-Expertin
Zu berücksichtigen ist auch die passende Wachzeit:
Vor jedem Schläfchen liegt die Wachzeit. Hier sollte je nach Alter des Babys darauf geachtet werden, dass es zu keiner Übermüdung (das betrifft vor allem Babys bis 5 Monate) bzw. aber auch zu keiner zu kurzen Wachzeit kommt.
Bei Säuglingen, die sehr neugierig sind und ihre Umgebung sehr intensiv wahrnehmen, liegt die empfohlene Wachzeit im 3. Lebensmonat ca. bei max. 1,5 h. Mit zunehmendem Alter kann die Wachzeit ausgedehnt werden, z.B. im 6. Lebensmonat auf 2-3 h. und im 9. Lebensmonat 3-4 h. Dies ist auch das Alter, in dem es sein kann, dass das Baby Müdigkeit bereits nach einer Wachzeit von 2 h anzeigt, aber dann nicht einschlafen kann oder aber nur einen kurzen Powernap macht. Da nun die Schlafhomöostase (das Zusammenspiel von Schlafdruck und Einschlafneigung) voll ausgereift ist, kann hier schon die Wachzeit bewusst ausgedehnt werden. Nicht mehr jedes Gähnen ist ein Zeichen dafür, dass das Baby sofort schlafen kann.
Möglichkeit, sich abzuwenden:
Da unsere Kleinen einen großen Forschertrieb haben und nichts verpassen möchten, ist es für einige Babys sehr schwierig sich von ihrer Umwelt abzuwenden und loszulassen. Dies erschwert ein Einschlafen. Umso älter die Babys werden, desto mehr muss darauf geachtet werden, dass das Einschlafumfeld sehr ruhig und dunkel ist. Babys können ihre Augen noch nicht bewusst selbst schließen, daher brauchen sie Unterstützung. Zum Beispiel bei Säuglingen langsam mit der Hand über die Augenlider streicheln. Ab dem 4. Lebensmonat kann das Vormittagsschläfchen oder Mittagsschläfchen im sehr gut verdunkelten Zimmer stattfinden (nach ca. 1,5-2 h dann aber wieder das Rollo oder die Vorhänge auf die Seite geben). Im Kinderwagen eher einen ruhigen, schattigen Spaziergang wählen und das Sichtfeld teilweise begrenzen.
Ritual:
Immer dieselben Einschlafworte, ein kurzer Reim oder ein Singen und dann das Kuscheltier (ab 6 Monaten) reichen, um sich anschmiegen zu können, sind ebenfalls gute Signale.
Kind in Wien: Raten Sie dabei einen Schnuller zu verwenden?
Steindl: Der Schnuller erleichtert das Einschlafen. Dabei ergibt sich die Situation, dass die Kleinen in der Nacht beim Schlafphasenwechsel oft den Schnuller wieder als Weiterschlafhilfe benötigen. Hier müssen die Eltern wahrscheinlich in der Nacht mehrmals den Schnuller wieder repositionieren. Babys mit einem starken Saugbedürfnis kann der Schnuller zum Abbau der Müdigkeits-Spannung gut helfen.
Kind in Wien: Wie lange sollte mein Baby nachts schlafen?
Steindl: Ein Grundschlaf in der Nacht von rund 9-10 h in den ersten Lebensmonaten, bei ausreichend Tagesschlaf gibt vielen Babys eine gute Erholung. Babys, die nur kurze Tagesschläfchen machen, benötigen eine längere nächtliche Ruhephase. Mit zunehmendem Alter sollte generell die Nachtruhe auf 11 h ausgedehnt werden (manche Babys können auch 12 h nachts konsolidieren).