Baba, Langeweile! Das Semesterferien-Special - Kind in Wien #20

Versendet am 01.02.2023

Es bleibt windig und wechselhaft, die Sonne lässt sich zum Glück auch hin und wieder blicken. Foto: Pixabay (Foto: Pixabay)

Liebe Eltern,

in den 70er-Jahren wurden die Energieferien als Sparmaßnahme während der Ölpreiskrise erfunden. Wir Eltern werden ab Freitag aber bestimmt keine Energie sparen können, denn da starten in Wien und Niederösterreich die Semesterferien – garantiert gefüllt mit Geschirr- und Spielsachen-Chaos. Dabei waren doch erst Weihnachtsferien!

Verzeihen Sie meinen Ausbruch, es ist mein erstes Jahr mit Schulkind. Ich bin noch nicht in der Akzeptanzphase der knapp 70 (!) Ferientage angekommen, die so ein Schuljahr hat. Um diese vielen Tage mit Spaß und nicht mit Langeweile zu füllen, empfehlen wir Ihnen hier im KIWI-Newsletter immer richtig viele tolle Sachen (wie immer gilt: leiten Sie den Newsletter gern weiter, auf falter.at/kinder kann man ihn abonnieren). Meine Kollegin Sara Schausberger und ich haben einige Tipps vom Rodelspaß, über Theater- und Filmbesuche bis hin zur Papageienführung für Sie gesammelt.

Eine Leserin hat Fragen an die KIWI-Expert:innen zum Thema „Das Geschwisterchen kommt“ gestellt, Psychotherapeutin Vivien Kain hat ausführlich geantwortet, wie man das Geschwisterkind am besten darauf vorbereitet.

Und vielleicht haben Sie ja doch ein wenig Zeit über? Der Lernpool Wien sucht freiwillige Helfer für benachteiligte Kinder und Jugendliche, informieren Sie sich gleich weiter unten.

Das Wetter macht es möglich, wir schicken Sie wieder in ein Schnee-Abenteuer! Diese Woche in das Familienskigebiet Mönichkirchen-Mariensee.

Und zum Schluss noch ein paar Event-Tipps, die nicht so ferienlastig sind, ein Leinwand-Abenteuer mit Mäusen und zwei Kinderbuchemfpehlungen.

Eine Woche voll Energie wünscht

Ihre Barbara Fuchs

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Ende nie: Ferien voll Energie

Feine Tipps gegen fade Ferien: Neun Ideen, die Semesterferien mit den Kindern in Wien und Umgebung zu verbringen, von Rodelspaß über Theater- und Filmbesuche bis zur Papageienführung.

Die Akrobat:innen im Wintercircus begeistern Groß und Klein. Foto: wintercircus.at (Foto: wintercircus.at)

Zirkus wie damals

Hoch oben im Zirkuszelt schwingt ein Artist auf dem Trapez. Ziegen balancieren über einen schmalen Steg. Ein Künstler jongliert unfassbar viele Bälle. Ponys treten auf. Der Wiener Wintercircus macht traditionelles Zirkusprogramm: Artisten, Clowns und Tiere lautet die Dreifaltigkeit der Zirkusmanege, die hier noch gelebt wird. Der Clown Kiko führt das Publikum durch die verschiedenen Nummern, bringt es zum Lachen und präsentiert außerdem Sängerinnen, Zauberer und eine Entenfamilie.

Unter dem Motto „Winterzirkusträume“ fliegen riesige Seifenblasen durch die Luft, es duftet nach frischem Popcorn, und ein Hauch Nostalgie umweht das Ambiente im kleinen Zelt auf der Kaiserwiese vor dem Riesenrad.

Kaiserwiese vor dem Riesenrad, Montag bis Samstag (6.2.-11.2.) 15.30 Uhr, Sonntag (12.2.) 11.00 und 15.00 Uhr


Exotisches Ferienspiel

Mitten im neunten Bezirk versteckt sich das ehemalige Gewächshaus des Biozentrums. Dort hat im vergangenen Frühling das Papageienschutzzentrum mit seinen 150 exotischen Papageien und Sittichen ein neues Zuhause gefunden.

Bei einer Führung des WienXtra-Ferienspiels ist es nun möglich, diese wunderschönen Tiere zu besuchen und mehr über ihre Rettung sowie ihre jeweiligen Herkunftsländer zu erfahren. Die jungen Besucher:innen malen zudem die Tiere auf Steine, die dann auf „Reise“ gehen können. Für Kinder von 6 bis 12 Jahren geeignet; Anmeldung per Mail unter: office@papageienschutz.org.

ARGE Papageienschutz, Samstag (4.2.), Montag (6.2.), 10.00 und 13.00 Uhr sowie 11.2.


Workshops zu Schwarzer Geschichte

Das Weltmuseum Wien widmet sich im Februar der Aufarbeitung Schwarzer Geschichte. Unter dem Motto „Black History Month“ finden Workshops und Lesungen statt.

Angelika Chikuru arbeitet beim Verein Schwarze Frauen Community Austria als Anti-Diskriminierungs-Trainerin. Im Weltmuseum liest die Pädagogin aus drei Kinderbüchern, etwa „Odo und der Beginn einer großen Reise“ von Dayan Kodua. Empfohlen von 4 bis 10 Jahren.

Im Workshop „Vom schlauen Kweku Ananse, von Exu, Iansa der mächtigen Büffelfrau und Yemanja der Mutter der Meere“ tauchen Kinder von 7 bis 12 Jahren in das Universum von Mythologien und gestalten eigene Kunstwerke.

Weltmuseum, Lesung: 7.2., 15.00 Uhr und 10.2., 14.00 Uhr; Workshop: 10.2., 15.30 Uhr


Alle Tipps lesen Sie in der aktuellen FALTER:Woche bzw. auf falter.at.


Frage an die KIWI-Expertin

Das Geschwisterchen kommt! Wie kommuniziere ich das dem 2-jährigen Geschwisterkind, Frau Kain?

Eine KIWI-Leserin stellt die Frage, worauf man besonders achten sollte, wenn das Geschwisterchen unterwegs ist. Unsere KIWI-Expertin und Psychotherapeutin erklärt, wie Eltern das Geschwisterkind darauf vorbereiten können.

Bild von Mag. pth. Vivien Kain

Mag. pth. Vivien Kain

Psychotherapeutin in der Kinderarztpraxis Schumanngasse

KIWI-Expertin

Kind in Wien: Das Geschwisterchen kommt! Wie kommuniziere ich das dem 2-jährigen Geschwisterkind am besten?

Vivien Kain: Das Kind ist mit zwei Jahren entwicklungspsychologisch im Spannungsfeld zwischen dem Wunsch nach Autonomie und Gefühlen des Zweifels. Erfahrungen, die in dieser Phase gemacht werden, prägen das Verhältnis zwischen Liebe und Ärger, der Festlegung eines positiven Selbstkonzepts sowie des festen Vertrauens in die Bezugspersonen. Das Kind benötigt in dieser Phase das Gefühl, seinen Willen zeitweise durchsetzen zu dürfen, ohne dass dadurch das wertvolle Gut des Geborgen-Seins in Gefahr gerät. Das Kind steckt somit in einer Ambivalenz zwischen zunehmender Sehnsucht nach Autonomie und den Ängsten vor zu viel gelebter Selbstständigkeit, was ja bedeutet, Mama und Papa weniger zu brauchen.

Wenn nun in diese Phase ein Geschwisterchen geboren wird, welches das Erstgeborene zum älteren und größeren Kind macht, das schon viel mehr kann und schafft, wird genau diese Unsicherheit angesprochen. 

Es ist daher wichtig und sinnvoll von Beginn an die Schwangerschaft klar zu kommunizieren und jegliches aufkommende Gefühl des Kindes ernst- und anzunehmen, auch den möglichen Ärger, die Wut oder Eifersucht darüber. Die Nachricht über das bevorstehende Geschwisterkind sollte das Vertrauen und die Verlässlichkeit der Eltern im Umgang mit den Gefühlen des älteren Kindes nicht in Gefahr bringen.

Kind in Wien: Mit dem Baby wird sich auch für die große Schwester/Bruder viel verändern. Wie kann ich es bereits jetzt darauf vorbereiten?

Kain: Offen und klar in der Kommunikation sein, das Kind mit in die Vorbereitungen mit einbeziehen, dem Geschwisterchen bereits für nach der Geburt eine kleinere wichtige Aufgabe mit und für das Baby anbieten, damit das Kind sich weiterhin integriert und vor allem wertvoll und wichtig fühlt. Mit einer Baby-Puppe üben und diese ein wenig am Alltag teilhaben lassen und integrieren. Bücher lesen, die das Thema Geschwisterchen und die damit aufkommenden Emotionen behandelt. Eigene Babyalben des älteren Kindes hervorholen und mit ihm durchblättern, besprechen, was es selbst damals anfänglich für Bedürfnisse hatte, was wichtig war, was es gebraucht hat. Rollenspiele unterstützen ebenfalls beim Einfühlen und Verstehen.


Alle Fragen & Antworten zum Thema Das Geschwisterchen kommt!“ lesen Sie in der Langfassung des Interviews.

Falls auch Sie Fragen an unsere KIWI-Expert:innen haben, antworten Sie einfach auf diese Mail und vielleicht erhalten Sie hier bald eine Antwort von unseren Expert:innen!


Freiwillige vor!

Haben Sie vielleicht ein bisschen Zeit zu verschenken? Wollen Sie sich sozial engagieren und benachteiligten Kindern und Jugendlichen helfen? Wenn ja, dann engagieren Sie sich im Kontaktepool Wien! Gesucht werden:

  • Lernbuddys für Kinder und Jugendliche mit Migrations- oder Fluchtgeschichte

  • Tischmoderator:innen im Sprachencafé

  • Lernbuddys im BegegnungsRaum

Es sind keine Vorkenntnisse notwendig!

Informationen finden Sie unter www.stationwien.org.


Raus aus der Stadt – Schneeabenteuer

Erlebnisalm in Mönichkirchen

Nur knapp eine Autostunde von Wien entfernt, erfreut sich das Familienskigebiet Mönichkirchen-Mariensee großer Beliebtheit. Ein Tellerschlepplift und das Kinderland inklusive Kinderlift eignen sich ideal für Anfänger:innen, für erfahrene Fahrer:innen gibt es mehrere 4er-Sesselbahnen. Der Skiverleih ist resch, aber hilfsbereit. Auch die Skischule Koderholt in Mönichkirchen (Anfahrt mit dem Auto möglich, bei starkem Schneefall nur mit Allrad oder Ketten) ist zu empfehlen. Die Autorin dieser Zeilen hatte aufgrund von totalem Untalent einen Skilehrer gebucht, der es behutsam und freundlich lächelnd geschafft hat, der Unbegabten mehrere Abfahrten unfallfrei zu ermöglichen.

Nah von Wien, klein, aber fein: das Skigebiet in Mönichkirchen. Foto: Erlebnisalm Mönichkirchen (Foto: Erlebnisalm Mönichkirchen)

Hardfacts:

  • Lifte: 3 Sessellifte (4er), 1 Tellerlift

  • Kinderbereich: Kinderland mit Kinderlift

  • Betriebszeiten: täglich 9.00 bis 16.00 Uhr

  • Schiverleih/Schischule: Verleih: bei den Talstationen; Schulen: Koderholt, Seiser

  • Gastronomie: Flo & Co, Alpengasthof Enzian, Berggasthof Mönichkirchner Schwaig, Hallerhaus am Wechsel, Stoa-Alm, Alpengasthof Fernblick, Marios Futterkrippe

  • Langlauf: Wechsel-Semmering-Panoramaloipe

  • Preis: flexible Preisgestaltung, Online-Tickets 15 % günstiger


2872 Mönichkirchen 358, Tel.: 02649/209 06, www.erlebnisalm.com, www.bergfex.at/moenichkirchen

Informationen aus dem Buch „Skifahren in Ostösterreich“ von Wolfgang Kralicek, erschienen im Falter Verlag.


Event-Tipps

Spielzeug auf Odysee

„Der Zinnsoldat und die Papiertänzerin“: Bezauberndes Theater mit einem Bühnenbild aus Pappe. Foto: Marcella Ruiz Cruz (Foto: Marcella Ruiz Cruz)

Trifft ein einbeiniger Zinnsoldat auf eine Tänzerin aus Papier. Beide gehören einem Buben, der sich nicht mehr für sie interessiert. Er stellt sie aufs Fensterbrett, und ein Windstoß trägt die Papiertänzerin hoch in die Lüfte; der Zinnsoldat wiederum landet in einer Wasserlacke. Roland Schimmelpfennigs Überschreibung von Hans Christian Andersens Märchen handelt von Wertschätzung, Empathie und Freundschaft. In einem Bühnenbild aus Pappe schlüpfen Tilman Tuppy und Lili Winderlich in „Der Zinnsoldat und die Papiertänzerin“ (Regie: Mia Constantine) in verschiedenste Rollen und schaffen so eine erstaunlich weite Welt auf der kleinen Bühne. Ab 6 Jahren. (Kritik: Sara Schausberger)

Burgtheater, Vestibül, Sonntag (5.2.), 15.00 Uhr, Restkarten hier erhältlich


Baby trifft Kunst

Diese Woche erwarten kunstsinnige Babys mit ihren Eltern wieder einmal eine spannende Führung, und zwar durch die Ausstellung „Mahlzeit“. Im Museum selbst gibt es Stillmöglichkeiten und ausreichend Platz für Kinderwägen.

Dommuseum, Freitag (3.2.), 10.30 bis 11.30 Uhr


Kaiserliche Schulferien

Auch auf Schloss Hof sind Ferien, die ganze Woche lang finden im ehemaligen Lustschloss des Prinz Eugen zahlreiche Kinderverstaltungen wie Kasperltheater, Zaubershow, ein barocker Verkleidungsworkshop statt. Zusätzlich öffnet auch das Kreativlabor für täglichen Bastelspass seine Pforten.

Schloss Hof, 2294 Schloßhof 1, ab Samstag (4.2.), Veranstaltungskalender & Tickets hier


Zauberhaftes Marionettenspiel

Der 15-jährige Aladdin ist ein Taugenichts, dem unverhofft ein Flaschengeist zur Erfüllung seiner Wünsche zu Hilfe kommt. Foto: Marionettentheater Schloss Schönbrunn (Foto: Marionettentheater Schloss Schönbrunn)

Das Marionettentheater hat auf Schloss Schönbrunn eine lange Geschichte, schon Maria Theresia ließ sich vom Spiel mit den Puppen verzaubern. Heute führen Christine Hierzer-Riedler und Werner Hierzer die Tradition fort und präsentieren Oper, Operette, Musical und Märchen. Diese Woche stehen etwa die „Kinderzauberflöte“ (Fr, So) sowie „Aladdin und die Wunderlampe“ (Sa) auf dem Programm. Kinder einpacken und sich verzaubern lassen! (Miriam Damev)

Marionettentheater Schloss Schönbrunn, Freitag bis Sonntag (3.2. bis 5.2.), 16.00 Uhr, Folgetermine bis Ende Februar


Fasching im Museum

Der Fasching steht auch schon in den Startlöchern (mehr Partys und Events folgen im nächsten Newsletter). Im Papyrusmuseum geht es auf jeden Fall schon diese Woche los, beim Faschingsspaß im Papyrusmuseum gibt es für die Besucher:innen, kostümiert oder auch nicht, Geschichten, Rätselspiele und andere Spiele für Kinder. Ein Geschenk warten am Ende auch. Von 6 bis 10 Jahren.

Österreichische Nationalbibliothek / Eingang Heldenplatz, Papyrusmuseum, Samstag (4.2.), 15.00 Uhr, Tickets hier


Sicher im Netz surfen

Ein Bewusstsein für den verantwortungsvollen Umgang mit digitalen Medien zu schaffen – das ist das Ziel des Safer Internet Day, der am 7. Februar sein 20-jähriges Jubiläum feiert. Auch heuer finden dazu online wieder zahlreiche Aktivitäten statt, die sich sowohl an interessierte Kinder und Jugendliche als auch an Erwachsene richten.

Kostenlos dabei sind Interessierte etwa bei den Online-Workshops zum Thema Falschinformationen im Internet, die gemeinsam mit A1 digital.campus veranstaltet wird. Als spezielles Angebot für Eltern, das laufend gebucht werden kann, bietet Saferinternet.at übrigens ein individuelles Eltern-Coaching an: Alleine oder gemeinsam mit den Kindern werden im Coaching ganz persönliche Fragen zur sicheren Nutzung von Handy und Internet beantwortet.

Pünktlich zum Safer Internet Day veröffentlicht Saferinternet.at zudem am 7.2. eine neue Schnitzeljagd – eine gute Möglichkeit, sich gemeinsam mit den Kindern spielerisch dem Thema Fake News zu nähern.

Safer Internet Day, Dienstag (7.2.), online


Leinwand-Abenteuer

Im Himmel ist auch Platz für Mäuse

Wunderbarer Animationsfilm über das Leben und den Tod. Foto: Polyfilm (Foto: Polyfilm)

Die kleine Maus Dalli will in die Fußstapfen ihres Vaters treten, der sich unter Einsatz seines Lebens dem gefürchteten Fuchs Mäusefresser gestellt hat. Zwar hat er diesen Kampf nicht gewonnen, dennoch wurde er zum Helden seines Volkes. Um selbes zu bewerkstelligen, legt sich Dalli mit dem jungen Fuchs Weißbauch an, eine wilde Verfolgungsjagd entsteht und schließlich finden sich beide im Tierhimmel wieder. Im Paradies treffen die Erzfeinde wieder aufeinander, legen ihren gegenseitigen Hass allerdings schnell beiseite und erkunden gemeinsam das farbenfrohe Jenseits. So erfahren sie mehr über das Glück des Lebens, das Rätsel des Todes und das Geheimnis einer wunderbaren Freundschaft. Empfohlen ab 6 Jahren.


Die aktuellen Spielzeiten finden Sie auf falter.at/kino.


Kinderbücher

Das großartigste Ding der Welt (ab 4 Jahren)

Hier nimmt sich ein Mädchen vor, etwas Großartiges zu bauen. Gemeinsam mit seinem Hund, den es als Assistenten anstellt, plant, schraubt, werkelt und bemüht sie sich. Und scheitert. Immer und immer wieder. Und scheitert. Doch am Ende erkennt das kleine Mädchen, dass es gar nicht darauf ankommt, perfekt zu sein. Sondern dass man den Mut nicht verlieren darf. „Ein lustiges Vorlesebuch mit einer schönen Botschaft.“

Ashley Spires: Das großartigste Ding der Welt. Verlagshaus Jacoby & Stuart, 32 S., € 15,40 (ab 4) ()

Erhältlich im faltershop, Rezension: Franziska Schweizer


Ajay und die Tintenhelden (ab 10 Jahren)

Der zwölfjährige Ajay lebt als Straßenkind in Mumbai und träumt davon, Journalist zu werden. „In seinen ersten Jahren hatte er auf dem Bahnsteig unter Zeitungen geschlafen, um sich warm zu halten. Er hatte mithilfe von Zeitungen lesen gelernt und jedes Wort wie ein Juwel gehütet.“ Ajays Freund Saif, ein begabter Bastler, der Ingenieur werden möchte, hilft ihm, eine ausrangierte Druckerpresse instand zu setzen. Die gleichaltrige Yasmin, die in einer Kleiderfabrik als Näherin arbeitet, entwirft das Design, und Vinod, der Koch, steuert seine besten Rezepte bei. „Mumbai Sun“ nennt Ajay die selbstgedruckte Zeitung.

Varsha Shah führt die junge Leserschaft behutsam in die grausame Welt der Waisenkinder von Indien ein. Trotzdem ist ihr Buch kein realistischer Roman, sondern ein Krimi, in dem es den Kindern gelingt, dem angeblichen Umweltschützer im weißen Anzug namens Mr. Raz und seinen Helfershelfern das Handwerk zu legen, die im Namen des Profits den Einsturz einer baufälligen Fabrik und damit den Tod der dort Arbeitenden in Kauf nehmen. Eine Ermächtigungsgeschichte, die nebenbei hierzulande unbekannte soziale Realitäten zeigt, sowie ein Loblied auf das Aufklärungspotenzial des Journalismus.

Varsha Shah: Ajay und die Tintenhelden. Atrium, 256 S., € 15,50 (ab 10) ()

Erhältlich im faltershop, Rezension: Kirstin Breitenfellner


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