
Gesucht: die besten Orte für Kinder in Wien - Kind in Wien #24

Es bleibt frisch! Wasserspielen also nur mit kuscheliger Kleidung und dicker Haube (Foto: Pexels)
Liebe Eltern,
der Frühling lässt noch ein bisschen auf sich warten, die KIWI-Redaktion blickt daher jetzt erst recht gesammelt nach vorne, und zwar in den Juni. Denn da erscheint die neue Auflage des „Kind in Wien“-Servicehandbuchs, für die wir bereits recherchieren. Und da wollen wir natürlich auch von Ihnen, liebe Leser:innen, wissen, wo es die besten, tollsten und coolsten Sachen für Kinder und Eltern in Wien zu erleben gibt.
Weiter unten finden Sie daher in den nächsten Ausgaben unseres Newsletters jeweils eine Umfrage, bei der wir Sie um Ihre Mithilfe bitten. Diesmal suchen wir die 5 besten Spielplätze in Wien. Wir haben zwölf Vorschläge zusammengetragen, über die Sie abstimmen können. Vielleicht wollen Sie uns aber auch Ihren ultimativen Geheimtipp verraten? Die Ergebnisse sammeln wir für Sie dann im „Kind in Wien“-Buch.
Nach mutmaßlichem Fördermittelmissbrauch stoppt die Stadt die Zahlungen an den privaten Kindergartenträger Minibambini, was es damit auf sich hat, lesen Sie weiter unten von meiner Kollegin Soraya Pechtl aus dem FALTER.morgen.
Dem Kindergartenkind einer KIWI-Leserin wurde Ergotherapie angeraten. Was beinhaltet das eigentlich genau? Das erklärt unsere KIWI-Expertin und Ergotherapeutin Kristina Kaly. Haben Sie auch Fragen an unsere KIWI-Expert:innen? Antworten Sie einfach auf dieses Mail!
Vor dem kalten Wiener Wind flüchten? Unser Stadtabenteuer empfiehlt das wohlig warme Schmetterlingshaus im Burggarten als temporären Zufluchtsort.
Weiters gibt es natürlich wieder viele Event-Tipps, ein Leinwand-Abenteuer mit lustigen Mumien und natürlich die Kinderbuch-Empfehlungen.
Eine schöne Woche wünscht

Ihre Barbara Fuchs
Genug geschneit, Kleiderzeit!
Egal ob beim Osternester suchen, beim (Frühlings)-Fest oder bei einer Hochzeit - das richtige Outfit darf nicht fehlen!
Entzückende Kleider für jeden Anlass finden Sie bei PONY & KLEID in der Wiener Innenstadt (hier ist der Name Programm!). Und damit die Buben nicht zu kurz kommen, gibt es passende Leinenhosen mit Hemd und Mascherl.
So haben die Kleinen ihren großen Auftritt!
PONY & KLEID - KINDER[anzieh]SACHEN von 0-8
Weihburggasse 22, 1010 Wien
Betreuungslücke?
Nach mutmaßlichem Fördermittelmissbrauch stoppt die Stadt die Zahlungen an den privaten Kindergartenträger Minibambini. Der Verein könnte Konkurs gehen. Was passiert dann mit den 800 Kindern, die dort betreut werden?
Jetzt also doch: Bisher wollte Vizebürgermeister Christoph Wiederkehr (Neos) die Zahlungen an den privaten und in Verruf geratenen Kindergarten Minibambini nicht einstellen. Gestern gab es dann eine Kehrtwende: „Es gibt einen sofortigen Förderstopp und die Fördervereinbarung mit Minibambi wird mit Ende März gekündigt“, verkündete Wiederkehr bei einer Pressekonferenz.
Das Image des privaten Kindergartenträgers Minibambini ist seit Mitte Jänner angekratzt: Der Stadtrechnungshof berichtete damals, dass Minibambini zwischen 2019 und 2021 BMW-Limousinen als Dienstfahrzeug genutzt, Scheinfirmen mit Essenslieferungen beauftragt und In-Sich-Geschäfte abgewickelt haben soll. Das Brisante: Minibambini erhielt in dem Zeitraum 15,6 Millionen Euro Förderungen von der Stadt. Die Opposition sah einen Skandal und sprach Wiederkehr sogar das Misstrauen aus.
Der Vizebürgermeister beauftragte die MA10 (Kindergärten) und einen Wirtschaftsprüfer damit, den Verein zu durchleuchten. Einen Stopp der Förderungen sollte es aber nicht geben: „800 Kinder auf die Straße zu setzen wäre nicht verantwortungsvoll“, sagte Wiederkehr bei einer Pressekonferenz Ende Jänner.
Jetzt liegen die Ergebnisse der Sonderprüfung vor, und damit hat sich offenbar einiges geändert. Zum einen hätten sich die Vorwürfe des Stadtrechnungshofs bestätigt und zum anderen habe Minibambini das mutmaßlich „betrügerische“ System auch im Jahr 2022 weitergeführt. Bis zuletzt soll der Verein Verträge mit Scheinfirmen geschlossen haben.
800 Kinder besuchen derzeit einen der zwölf Kindergartenstandorte von Minibambini. Geht der Verein Konkurs, könnte entweder ein oder mehrere anderer Träger die Standorte übernehmen oder die Eltern müssen für ihren Nachwuchs einen neuen Betreuungsplatz suchen.
Mehr dazu lesen Sie von Soraya Pechtl im FALTER.morgen, den Sie hier kostenlos abonnieren können.
Geht Ihr Kind in einen Minibambini-Kindergarten? Haben Sie damit Erfahrungen gemacht? Schreiben Sie uns!
Vom Leben in zwei Familien
Antonia, ihre Brüder und der Papa erzählt die Geschichte des kleinen Mädchens, das in einer Patchworkfamilie lebt. Antonia, die ihre Familie sehr lieb hat, fragt eines Tages ihre Mutter: „Wo fahren meine Brüder eigentlich hin, müssen die beiden im Zug schlafen, und, Mama, bist du die Stiefmutter von David und Tomi?”
Wie diese und weitere Fragen beantwortet werden und wie alle beteiligten Erwachsenen an der Erklärung und Bewältigung dieser Lebenssituation mitarbeiten und schließlich einen Konsens finden, davon berichtet dieses illustrierte Kinderbuch.
Erhältlich im faltershop.at
Frage an die KIWI-Expertin
Was ist Ergotherapie, Frau Kalny?
Dem Kindergartenkind einer unserer Leser:innen wurde eine Ergotherapie empfohlen, was eine solche Therapie beinhaltet, erläutert unsere KIWI-Expertin und Ergotherapeutin Kristina Kalny.
Kristina Kalny, BSc
Ergotherapeutin in Kinderarztpraxis Schumanngasse und der Therapiegreisslerei
KIWI-Expertin
Kind in Wien: Meinem 4-jährigen Kind wurde vom Kindergarten aus eine Ergotherapie ans Herz gelegt. Was ist das eigentlich?
Kristina Kalny: Das Wort Ergotherapie leitet sich aus dem griechischen ab und bedeutet handeln, tätig sein. Man geht davon aus, dass tätig-sein, aktiv-sein, eine heilende Wirkung hat. Deshalb steht in der Ergotherapie das Tun im Mittelpunkt und unterstützt Menschen, die in ihrer alltäglichen Handlungsfähigkeit eingeschränkt sind.
Bei Kindern kann das sein:
Schwierigkeiten in der Handhabung von Stift, Schere, Besteck
Ängstliches, aggressives, passives oder abwehrendes Verhalten seinem Umfeld gegenüber
Häufiges Stolpern, wirkt ungeschickt
Wird von anderen häufig als grob bezeichnet
Ist leicht ablenkbar, kann sich nur schwer konzentrieren
Kann nicht stillsitzen
Ist ein „Traummännlein“ und vergisst immer und überall etwas
Hat wenig Selbstvertrauen
Lehnt Materialien wie Sand, Knetmasse, Klebstoff ab, bzw. verweigert barfuß gehen
Ist schnell frustriert
Kind in Wien: Was passiert in der ergotherapeutischen Behandlung?
Kalny: Durch unterschiedliche Methoden und Angebote kann Ergotherapie ihrem Kind helfen, selbstbewusst, gestärkt, mit Freude und so selbständig wie möglich den Alltag zu erleben. Das Kind hat in der Ergotherapie die Möglichkeit, durch das Medium Spiel und handwerkliche Tätigkeiten, sensomotorische und kognitive Fertigkeiten zu üben und positive Erfahrungen zu sammeln. Nur wenn sich das Kind wohl und sicher fühlt, ist es bereit für den nächsten Entwicklungsschritt und kann neu erworbene Kompetenzen mit in den Alltag nehmen.
Zusätzlich zur Arbeit mit dem Kind ist eine enge Zusammenarbeit mit den Eltern, Kindergarten und/oder Schule notwendig.
Welche Ziele die Ergotherapie bei Kindern verfolgt, lesen Sie auch in der Langfassung des Interviews.
Haben Sie Fragen an unsere KIWI-Expert:innen? Dann antworten Sie einfach auf diese Mail!
Umfrage: Jede Stimme zählt!
Für die kommende Ausgabe unseres Stadtführers „Kind in Wien“, der alljährlich im Falter Verlag neu aufgelegt wird, brauchen wir Ihre Mithilfe! Denn als Mama/Papa, Oma/Opa, Tante/Onkel und Co. wissen Sie natürlich am besten, was den Kindern in und um Wien besonders gefällt.
Dazu finden Sie in den kommenden Newsletter-Ausgaben jeweils eine Umfrage. Wir freuen uns sehr, wenn Sie uns mit Ihrer Antwort unterstützen!
Heute möchten wir von Ihnen wissen, welche Wiens beste Kinderspielplätze sind. Stimmen Sie über die Top 5 ab, indem Sie auf Ihren Favoriten klicken! Der ultimative Geheimtipp fehlt noch? Dann ergänzen Sie diesen gern via Punkt 13:
Wo ist der beste Spielplatz in Wien?
Nächste Woche suchen wir nach den 5 besten Indoor-Spielplätzen.
Stadtabenteuer
Schmetterlingshaus im Burggarten

Wünderschöne Schmetterlinge und exotische Pflanzen beheimatet das Schmetterlingshaus im Burggarten (Foto: Schmetterlingshaus)
Das Wetter lockt momentan leider wieder nach drinnen, Zeit für einen Abstecher ins (warme) Schmetterlingshaus im Burggarten. Rund 500 freifliegende Schmetterlinge aus Thailand oder Costa Rica schwirren im tropischen Ambiente des Palmenhauses herum. Zusätzlich erfreuen noch exotische Pflanzen aus aller Welt, das bunte Treiben wärmt Groß und Klein von Innen. Individuelle Führungen können ebenfalls gebucht werden.
Palmenhaus, Schmetterlinghaus Hofburg Burggarten, 1010 Wien, schmetterlinghaus.at
Öffnungszeiten (November bis März): Montag bis Sonntag, 10.00 bis 16.00 Uhr (letzter Einlass 15 Minuten vor Schluss)
Event-Tipps
Das Thema Kopftuch mal anders
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„Hijab Offline“ unter anderem zu sehen beim Skin - Performancefestival (Foto: Rainer Berson)
Es gibt viele verschiedene Arten, das Kopftuch zu tragen: Manchmal ist ein Teil des Gesichts zu sehen, manchmal gar nichts mehr. Die Schauspielerin und Tänzerin Shahrzad Nazarpour wickelt sich in ihrem Solo „Hijab Offline“ das Tuch auf alle erdenklichen Arten um den Kopf, bevor sie ihren Eltern live auf der Bühne gesteht, dass sie den Hidschab gar nicht mehr verwenden will.
Das tolle Stück ab 12 Jahren ist Teil von Skin #4. Nationale und internationale Performer:innen treten beim Festival für Jugendliche und junge Erwachsene gegen Normierung und Diskriminierung auf. Das Motto dieser Ausgabe ist ein Zitat der afroamerikanischen Autorin bell hooks: „All in for equality patriarchy has no gender“. (Sara Schausberger)
Dschungel Wien, ab Freitag (3.3.); Skin - Performancefestival, bis 18.3., Tickets hier
Nicht verschwenden, wiederverwenden
Oftmals schmeißen wir kleine Dinge und geliebte Schätze in den Mist, obwohl sie vielleicht noch zu retten wären. Vieles lässt sich noch reparieren oder recyclen, wenn man nur eine Werkstatt, passendes Werkzeug und Unterstützung bei der Umsetzung hätte. Das alles bietet jede Woche das Repararium in der Kunstwerkstatt des Musischen Zentrums in Wien Neubau. Einfach vorbeikommen!
Kunstwerkstatt des Musischen Zentrum Wien, Döblergasse 2, Donnerstag (2.3.), 14 bis 17.00 Uhr (jede Woche)
Bewegung! Aber welche?
Kinder sollten sich viel bewegen und noch dazu Spaß dabei haben. Wie viele Eltern wissen, ist es nicht immer so leicht festzustellen, welche Sportart überhaupt zum eignen Kind passt. Im Rahmen der SportAnalytik wird versucht, genau das herauszufinden. Mithilfe von spielerischen Tests werden die individuellen Talente der Kids herausgearbeitet. Anmeldung und Information: www.sportanalytik.at
Sporthalle Simmering, Sonntag (5.3.), 9.00 Uhr; Folgetermine am 7.5. & 18.6. in andere Locations
Schwimmhilfe

Gemeinsam mit dem lässigen Bademeister Paule auf Tagtraumreise gehen (Foto: Filou Igor Ripak)
Die Geschichte „Paule, ein Bademeisterstück“ dreht sich um einen lässigen, aber gewissenhaften Bademeister, der einen Beruf liebt, aber sich mehr und mehr in abenteuerlichen Tagträumen über das Meer und dessen Bewohner:innen verliert. Auf seinen Phantasiereisen trifft er auf den bezaubernden Fisch Frida. Als Frida wirklich im Freibad erscheint, beginnen die Grenzen der Realität zu verschwimmen und Paules Welt verändert sich. Ab 5 Jahren. (Martin Pesl)
Wuk, Museumssäle, Donnerstag (2.3.), 10.00 Uhr, Freitag (3.3.), 10.00 & 16.30 Uhr, Samstag (4.3.), 16.00 Uhr, nähere Infos hier
Mit Baby zu den Oscar nominierten Filme
Diese Woche findet wieder einmal das Babykino im Votiv statt, mit Schwerpunkt auf Oscar nominierte Filme. Die Babys können dabei in den Kinosaal mitgenommen werden. Der Ton wird leiser gestellt, der Kinosaal nicht ganz verdunkelt, Wickeltisch und Flaschenwärmer stehen zur Verfügung. Zu sehen: „Tár“ (11.00 Uhr) und „Everything Everywhere all at once“ (11.30 Uhr).
Votiv Kino, Dienstag (7.3.), 11.00 bzw. 11.30 Uhr
Magisches Musiktheater
Nele ist nett, freundlich und sehr schüchtern. Eines Tages wirft sie verzweifelt einen Blick in den Spiegel und, siehe da, dieser beginnt plötzlich zu singen! In „Nele und der Zauberlöffel“ weiß der machtvolle Musik-Zauberspiegel, was Nele braucht: Mut, Kraft und Temperament. Er kramt Beethovens alten Medizinlöffel hervor, schließlich war der berühmte Ludwig ein ordentlicher Sturkopf... Stellt sich die Frage, welche Verwandlungen Zaubertränke und Musik auslösen können. Ab 6 Jahren. (Miriam Damev)
Musikverein, Brahms-Saal, Samstag & Sonntag (4. & 5.3.), 11.00 & 15.00 Uhr, Karten hier
Jetzt Tickets sichern
Am 8. März startet der Vorverkauf der Abos für die kommenden Kasperl & Pezi Saison in der Urania. Auch die begehrten Karten für die Nikolo-Vorstellungen gehen da in den Verkauf, sogar zu einem Sonderpreis.
Nach einer kurzen Pause ist das ZOOM Kindermuseum ab 7. März wieder geöffnet, vielleicht also wieder einmal eine gute Gelegenheit einen Besuch im ZOOM Ozean, in der Ausstellung oder einem der zahlreichen Workshops einzuplanen. Anmeldung und Tickets gibt es hier.
Leinwand-Abenteuer
Mumien – Ein total verwickeltes Abenteuer

Animierter Familienspaß rund um plötzlich erwachte Mumien (Foto: Warner Bros)
In einem geheimen Land unter den Ruinen das alten Ägypten erwachen Mumien zum ewigen Leben. Thut und Nefer hadern mit ihrem Schicksal. Er musste die Streitwagenrennen aufgegeben, sie, die Tochter des Pharaos, soll heiraten. Da wird das Mumienreich vom verschlagenen Archäologen Lord Carnaby (Originalstimme: Hugh Bonneville) entdeckt. Nefer, Thut und sein kleiner Bruder reisen ins heutige London, um Carnabys finsteren Pläne zu vereiteln. Ein sehr mittelmäßiger Familienspaß, das Publikum einzuwickeln vermag nur Babykrokodil Croc, das klingt wie ein heiseres Quietschentchen. Ab 6 Jahren. (Sabina Zeithammer)
Die aktuellen Spielzeiten finden Sie auf falter.at/kino.
Kinderbücher
Meine wilde* Katze (ab 4 Jahren)
Katzen sind Raubtiere, auch wenn man das dem schnurrenden Haustier nicht ansieht. Diesem Umstand widmet die Illustratorin Isabelle Simler ein Katzenbuch der besonderen Art. Auf jeder Seite steht ein Satz über den „Stubentiger“, dem mit einer Sternchen-Anmerkung (darauf spielt auch das Sternchen im Titel an) am Fuß der Seite wissenschaftlicher Charakter verliehen wird. So erfährt man einiges über die Muskeln, die Geschwindigkeit, das Sehvermögen oder die Funktion der Schnurrhaare. Auf dem dazugehörigen Bild sieht man die Katze in einer harmlosen, liebreizenden oder neckischen Pose. Aus diesem Gegensatz speist sich der Reiz des Buchs, das sich zum Schluss als Liebeserklärung eines kleinen Mädchens an seinen schwarzen Kater entpuppt. Eine witzige Idee, mit Ideenreichtum und Geschmack umgesetzt. Das Buch eignet sich auch als Mitbringsel für Katzenliebhaber jeglichen Alters.

Isabelle Simler: Meine wilde* Katze. Hacht Verlag GmbH, 46 S., € 13,40 (ab 4) ()
Erhältlich im faltershop, Rezension: Kirstin Breitenfellner
Die Nachtbushelden (ab 8 Jahren)
Hector beobachtet gut. „Erwachsene helfen immer nur denen, die sie mögen, und ich habe noch nie einen Erwachsenen getroffen, der mich mag. Außerdem enttäusche ich alle und jeden, seit ich denken kann, also war das nichts Neues.“ Doch so sehr Hector sich in der Opferrolle gefällt, ist er doch meist Täter.
Mit Leidenschaft schikaniert er Lehrer:innen ebenso wie besonders strebsame Mitschüler:innen. Ans Nachsitzen hat sich der Lümmel längst gewöhnt, ja, er mag es sogar: In diesen Stunden kann er zur Ruhe kommen und sich neue, noch fiesere Aktionen einfallen lassen. Selbst die wohlmeinendsten Pädagog:innen haben wenig Hoffnung auf eine baldige Besserung Hectors.
Als er einem Obdachlosen einen Streich spielen will, geht er freilich einen Schritt zu weit. Plötzlich findet ihn niemand mehr cool. Onjali Q. Raúf ist eine britische Autorin und Frauenaktivistin mit Wurzeln in Bangladesch.
Mit „Die Nachtbushelden“ setzt sie ihre Reihe von Kinder- und Jugendromanen mit Fokus auf sozial Schwache und Unterprivilegierte fort. Diesmal geht es um Obdachlose, um Vorurteile, mit denen man ihnen begegnet, und um die oft bewegenden Lebensgeschichten, die dahinterstehen. Mit viel Empathie, aber ohne Sozialkitsch zu produzieren, schildert das Buch, wie sich Hector und „der Mann, der im Park wohnt“, annähern – und wie das den Rabauken schließlich doch noch verändert.

Onjali Q. Raúf, Pippa Curnick (Illustrationen): Die Nachtbushelden. Atrium Verlag AG, 288 S., € 15,50 (ab 8) ()
Erhältlich im faltershop, Rezension: Sebastian Fasthuber