Wildes Baden, neue Spielplätze und endlich Sommer - Kind in Wien #36

Versendet am 24.05.2023

Endlich überwiegt der Sonnenschein – nichts wie raus mit den Kids! (Foto: Pexels)

Liebe Eltern,

ich kann es kaum glauben, es ist endlich wärmer! Die Hoffnung hatte ich schon aufgegeben. Da der Wiener Sommer aber so plötzlich kommt, wie er auch vorbei ist, bin ich wie jedes Jahr mit essenziellen Dingen hinterher. Nämlich: passendes Sommergewand. Von Sandalen oder Freibad-Ausrüstung ganz zu schweigen. Hoffentlich schaffe ich das noch vor dem Herbst, sonst gehe ich einfach nahtlos in panisches Suchen nach passenden Regenjacken über.

Die brauchen Sie bei Wien zwei neuen Wasserspielplätzen sicher nicht, zumindest im Sommer – weiter unten lesen Sie alles darüber.

Nach einem Beitrag unserer KIWI-Expertin und Schlafcoach Astrid Steindl vor einigen Wochen haben uns weiterführende Fragen zum Thema Babyschlaf erreicht, sie gibt wieder praktische Tipps für bessere Nächte.

Diese Woche schicken wir Sie baden, und zwar in die Wildnis der Lobau. Aus dem wunderbaren Buch Wildbadeplätze“ meiner Kolleginnen Marion und Nathalie Großschädl stellen wir Ihnen ein für Kinder gut geeignetes Plätzchen an der Panozzalacke vor, mit den Füßen reingehen sollte auf jeden Fall schon gehen.

Die Event-Tipps feiern den Geburtstag von Österreichs beliebter Kinderfahrrad-Marke und ein Picknick, im Leinwand-Abenteuer singt eine Meerjungfrau und, wie gewohnt, finden Sie danach unsere zwei Kinderbuch-Empfehlungen.

Eine sommerliche Woche wünscht

Ihre Barbara Fuchs

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Der Familypark hat Geburtstag!

Vom 8. – 11. Juni feiern wir 55 Jahre Familypark! Sie erwartet 4 Tage voller Spaß und Entertainment: die „OKIDOKI unterwegs“-Spielebühne, Kinderschminken, Karikaturkünstler und vieles mehr! Außerdem gibt es ein täglich wechselndes Highlight: Robert Steiner und Rolf Rüdiger, Dog-Dance-Show, ein großes Maskottchen-Treffen und ein OKIDOKI Familienkonzert.

Kommen Sie mit Ihrer Familie vorbei und feiern Sie mit uns!


Abkühlung in Sicht

Ganz schön heiß ist es schon wieder – da trifft es sich gut, dass gerade zwei neue Wasserspielplätze fertiggestellt und eröffnet wurden: Im Floridsdorfer Aupark sorgen auf einer Fläche von 100 m2 unter anderem eine Sprühsäule, mehrere so genannte „Bodendrachen“ (das sind in einer Kurve angeordnete Wasserstrahlen) und drei „Sprühringe“ für Abkühlung. Die Anlage ist ab einer Außentemperatur von 25 Grad in Betrieb und wurde im Zuge des Förderprogramms „Lebenswerte Klimamusterstadt“ der Stadt Wien errichtet.

Der neue Wasserspielplatz im Floridsdorfer Aupark (Foto: PID/Votava)

Im neuen Stadtpark Atzgersdorf wurde sogar ein rund 750 m2 großes Areal zum Wasserspielplatz umgebaut. Hier gibt es etwa einen kleinen Bach, der in eine große Sand-Matsch-Zone mündet. Baumstämme und Holzdecks dienen als Sitzgelegenheiten, Hängematten und Wellenliegen stehen zum Rasten zur Verfügung – und rundherum spenden über 300 Bäumen Schatten.

Einen Überblick über alle Wiener Wasserspielplätze finden Sie hier.


Dieser Text stammt aus dem Wien-Newsletter FALTER.morgen, den Sie hier kostenfrei abonnieren können.

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A forest to grow people (10+)

Tanztheater von Elda Gallo mit Livezeichnung in engl. und dt. Sprache

Dies ist die Geschichte von Shalev und einem Wald, der mit ihr aufgewachsen ist: 2003 beschlossen Shalevs Eltern ein Wiederaufforstungsprojekt in einem sehr trockenen Gebiet der Welt. Damals gab es dort fünf Bäume. Menschen aus der ganzen Welt kamen, um beim Pflanzen der Bäume zu helfen. 2023 ist Shalev 15 Jahre alt. Wollen Sie wissen, wie viele Bäume jetzt hier stehen?

Premiere am DO 1.6. im Dschungel Wien


Frage an die KIWI-Expertin

Wie schläft mein Baby nachts ruhiger, Frau Steindl?

Nachdem KIWI-Expertin Astrid Steindl bereits vor einigen Wochen das Thema Babyschlaf behandelt hat, haben uns weiterführende Fragen von Leserinnen dazu erreicht.

Bild von Mag. (FH) Astrid Steindl

Mag. (FH) Astrid Steindl

Trainerin und MedUni zert. Schlafcoach

KIWI-Expertin

Kind in Wien: Wie unterstütze ich mein Baby am besten dabei, in den Schlaf zu finden, Frau Steindl?

Astrid Steindl:

  • Wichtig ist Regelmäßigkeit:

Mithilfe eines konstanten Tagesrhythmus wird der Tagesschlaf begünstigt. Das heißt, durch ein zeitlich gleichbleibendes Aufstehen am Morgen kann z.B. auch der Vormittagsschlaf annähernd zur selben Zeit stattfinden. Dies hilft dem Körper zu erkennen, dass nun Zeit für eine Ruhephase ist. Nach einigen Tagen kann das Baby so leichter einschlafen. Ob das im Kinderwagen oder in der Trage stattfindet, ist zunächst vernachlässigbar. Nach ein bis zwei Wochen kann damit begonnen werden, den Vormittagsschlaf im Bettchen zu machen. Die Regelmäßigkeit sollte auch beim Mittagsschläfchen und/oder Nachmittagsschläfchen beibehalten werden. 

  • Zu berücksichtigen ist auch die passende Wachzeit:

Vor jedem Schläfchen liegt die Wachzeit. Hier sollte je nach Alter des Babys darauf geachtet werden, dass es zu keiner Übermüdung (das betrifft vor allem Babys bis 5 Monate) bzw. aber auch zu keiner zu kurzen Wachzeit kommt. 

Bei Säuglingen, die sehr neugierig sind und ihre Umgebung sehr intensiv wahrnehmen, liegt die empfohlene Wachzeit im 3. Lebensmonat ca. bei max. 1,5 h. Mit zunehmendem Alter kann die Wachzeit ausgedehnt werden, z.B. im 6. Lebensmonat auf 2-3 h. und im 9. Lebensmonat 3-4 h. Dies ist auch das Alter, in dem es sein kann, dass das Baby Müdigkeit bereits nach einer Wachzeit von 2 h anzeigt, aber dann nicht einschlafen kann oder aber nur einen kurzen Powernap macht. Da nun die Schlafhomöostase (das Zusammenspiel von Schlafdruck und Einschlafneigung) voll ausgereift ist, kann hier schon die Wachzeit bewusst ausgedehnt werden. Nicht mehr jedes Gähnen ist ein Zeichen dafür, dass das Baby sofort schlafen kann.

  • Möglichkeit, sich abzuwenden:

Da unsere Kleinen einen großen Forschertrieb haben und nichts verpassen möchten, ist es für einige Babys sehr schwierig sich von ihrer Umwelt abzuwenden und loszulassen. Dies erschwert ein Einschlafen. Umso älter die Babys werden, desto mehr muss darauf geachtet werden, dass das Einschlafumfeld sehr ruhig und dunkel ist. Babys können ihre Augen noch nicht bewusst selbst schließen, daher brauchen sie Unterstützung. Zum Beispiel bei Säuglingen langsam mit der Hand über die Augenlider streicheln. Ab dem 4. Lebensmonat kann das Vormittagsschläfchen oder Mittagsschläfchen im sehr gut verdunkelten Zimmer stattfinden (nach ca. 1,5-2 h dann aber wieder das Rollo oder die Vorhänge auf die Seite geben). Im Kinderwagen eher einen ruhigen, schattigen Spaziergang wählen und das Sichtfeld teilweise begrenzen. 

  • Ritual:

Immer dieselben Einschlafworte, ein kurzer Reim oder ein Singen und dann das Kuscheltier (ab 6 Monaten) reichen, um sich anschmiegen zu können, sind ebenfalls gute Signale.


Mehr zum Thema Babyschlaf, ob die Verwendung eines Schnullers empfehlenswert ist und wie lange der nächtliche Schlaf dauern sollte, lesen Sie in der Langfassung des Interviews.

Haben Sie Fragen an unsere KIWI-Expert:innen? Antworten Sie einfach auf diese Mail!


Servicehinweis: Freie Kindergruppenplätze

Der elternorganisierte Hasen-Bären-Kindergarten in 1060 Wien hat im Moment einen Ganztagsplatz für ein Kind zwischen 3 und 6 Jahren frei. KIWI-Leser Thomas B. stellt den Kindergarten heute vor:

Hasen-Bären-Kindergarten, 1060 Wien

Wir sehen Erziehung als gemeinsame Verantwortung, und so ist der Hasen-Bären-Kindergarten als familienerweiternde Betreuungsform zu verstehen, in dem eine freie Entfaltung der Kreativität und Individualität unserer Kinder gefördert wird.

Die äußeren Rahmenbedingungen, wie etwa geringe Kinderanzahl pro Gruppe, großes Raumangebot, hoher Betreuungsschlüssel und fundiertes pädagogisches Konzept machen dies möglich. Kinder, pädagogisches Team und Eltern sind gleichgestellte Partner:innen, der Dialog steht im Mittelpunkt.

Wir vereinen das Beste aus elternverwalteter Kindergruppe und pädagogisch geleitetem Kindergarten und führen den einzigen elternverwalteten Kindergarten Wiens mit zwei Gruppen.

Nähere Infos unter hasenbaeren.at bzw. kontakt@hasenbaeren.at.


Sie sind Leiter:in einer Kindergruppe und haben noch freie Plätze? Dann antworten Sie einfach auf diese Mail und wir ergänzen ihr Angebot in unserer Übersicht.


Raus aus der Stadt – Wildbadeplätze

Panozzalacke

Vom Startpunkt Lobgrundstraße geht es links zum Parkplatz Panozzalacke, von hier führt ein zehnminütiger Spaziergang auf einem Schotterweg zum Teich, leider nicht durch Schilder ausgewiesen. Versteckt im Wald liegt der Wildbadeplatz, an seinem flachen Ufern finden sich verborgenen Nischen im sonst dichten Gestrüpp. An heißen Sommertagen ist der Andrang größer und man muss schon ein bisschen suchen, bevor man sein Handtuch ausbreiten kann. Familien mit kleinen Kindern kommen gerne hierher, da sich das Wasser schnell aufwärmt und der Einstieg seicht und die Lacke nicht sehr tief ist. WC-Anlagen sind keine vorhanden, dafür nur ein fünf Minuten entfernter Imbiss namens Zum Knusperhäuschen (1220 Wien, Raffineriestraße).

Wild und warm baden in der Panozzalacke (Foto: Marion Großschädl)

  • Adresse: Lobgrundstraße, 1220 Wien

  • Anreise: U2/Donaustadtbrücke, dann Bus 92B/Lobgrundstraße

  • Wassertemperatur: bis zu 27 Grad im Sommer


Weitere Wildbadeplätze in und rund um Wien finden Sie im gleichnamigen Buch unter faltershop.at.

Falls es Ihnen noch zu kühl ist, gehen Sie gerne eine kleine Wanderung in der Lobau an. Zum Beispiel Tour 1 aus dem Buch „Wandern mit Kindern“.


Event-Tipps

Am Kaiserhof wird auch gelacht

Neue Kleider für den Kaiser: witziges Theater mit viel Pantomime-Slapstick (Foto: Susanne Hassler-Smith)

Der Kaiser denkt in „Des Kaisers neue Kleider“, er bekomme Kleider geschneidert, die nur kluge Menschen sehen können. Er traut sich nicht zu sagen, dass er selbst sie nicht sieht. Er tritt nackt vors Volk und wird ausgelacht, fertig. In der Fassung, die Regisseur Rüdiger Pape zur Aufführung bringt, hat der Kaiser (Arthur Klemt) einen Lakaien (äußerst wendig: Felix Kammerer), einen Minister für Ordnung und Ruhe und eine Ministerin für Reichtum und Geld (äußerst windig: Stefan Wieland und Hanna Binder). Am Text hat die genialische Dramaturgin Sabrina Zwach mitgeschrieben, die früher so manche Erwachsenenaufführung des Regisseurs Herbert Fritsch veredelte: Bei Hof wird ausschließlich in Reimen gesprochen. Die unsichtbaren Kleider bieten zudem reichlich Stoff für Pantomime-Slapstick. Zum letzten Mal in dieser Saison. Ab 6 Jahren.

Burgtheater-Kasino, Montag (29.5.), 16.00 Uhr


Museumsbaby

Kunst mit Baby gibt es diese Woche mit einer Führung zum Thema „Wer sind die Frauen in der Sammlung?“ im Weltmuseum zu erleben. Wickeltische und Stillmöglichkeiten stehen zur Verfügung.

Weltmuseum, Donnerstag (25.5.), 10.30 Uhr, nähere Infos & Tickets hier


Bike-Geburtstag

Woom, die wohl berühmteste Kinderfahrrad-Marke Österreichs, feiert Geburtstag! Seit unglaublichen 10 Jahren begeistern die beliebten Räder Kinder und Eltern gleichermaßen, nun wird das Jubiläum mit einer ordentlichen Sause begangen. Im Fahrradparcours vor dem MAK können kleine Gratulant:innen ihr Können erproben, der TV-Star Tom Turbo ist ebenfalls mit dabei und in Workshops wird gemeinsam gemalt und gebastelt. Auch Fahrräder gibt es zu gewinnen!

Vor dem MAK, Donnerstag (25.5.), 15.00 bis 18.00 Uhr


Magisch-musikalisches Abenteuer

Dorothy, der Blechmann und die Vogelscheuche auf der Suche nach dem Zauberer (Foto: Barbara Palffy)

Dorothy läuft in „Der Zauberer von Oz“ mit ihrem Hund Toto von zu Hause weg und wird von einem Wirbelsturm in das zauberhafte Land Oz getragen. Dort legt sie sich mit der bösen Hexe des Westens an, aber sie findet auch Freunde, etwa die gute Hexe des Nordens. Mit einer Vogelscheuche ohne Hirn, einem Blechmann und einem Löwen ohne Mut macht sie sich auf den Weg zum mächtigen Zauberer von Oz, damit der ihr den Weg nach Hause zeigt. Ab 6 Jahren. (Miriam Damev)

Volksoper, Samstag (27.5.), 18.00 Uhr & Sonntag (28.5.), 17.00 Uhr; Folgetermine im Juni, Tickets hier


Elternhilfe

Die Selbsthilfematinée für Alleinerziehende „Mamallein & Papallein“ wartete nicht nur mit Kinderbetreuung inklusive Workshop für Kinder von 0 bis 10 Jahren auf, sondern dieses Mal noch dazu mit einem ganz besonderen Gast: Stefanie Sargnagel und & Friends werden lesen, davor gibt es einen „Selbsthilfeschrottplatz“ als Möglichkeit des Austausches.

Bezirksmuseum Neubau, Sonntag (28.5.), 10.00 Uhr


Kunst anders genießen

Bei der Mitmachführung „Kunstpicknick“ geht es für die ganze Familie (keine Altersbeschränkung) in die aktuelle Ausstellung. Auf der Picknickdecke entdecken die Besucher:innen Farben und Formen, anschließend ist noch Zeit im Atelier selbst kreativ zu werden!

Mumok, Samstag (27.5.), 15.00 Uhr; jeden zweiten Samstag im Monat, Infos & Tickets hier


Jetzt anmelden

  • Am 31. Mai startet die Anmeldung für das Kursjahr 2023/2024 des Musischen Zentrums. Musik, Tanz, Theater und bildende Kunst, wie jedes Jahr bietet das Zentrum eine Vielfalt an Kunstkursen für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene an.

  • Mutige Kinder packen ihren Schlafsack und die Taschenlampe ein, eine Abenteuernacht im Naturhistorischen Museum wartet. Zum Schlafen bleibt nicht viel Zeit, die Kids erleben eine Dino-Show, machen eine Taschenlampenführung und übernachten im Dinosauriersaal. Geeignet ab 7 bis 11 Jahren. Die Termine sind immer sehr schnell im Voraus ausgebucht, im Moment gibt es noch Plätze für den 10. Juni und den 26. August.


Leinwand-Abenteuer

Arielle, die Meerjungfrau

Obwohl es in Tritons Reich unter dem Meer streng verboten ist, nähert sich Arielle der Welt der Menschen (Foto: 2023 Disney Enterprises, Inc. All Rights Reserved.)

Realverfilmung der Geschichte von Arielle (Halle Bailey), der jüngsten und eigenwilligsten Tochter des Königs Triton, die sich bei einem Besuch an der Oberfläche in den Prinzen Eric (Jonah Hauer-King) verknallt: und das, obwohl Meerjungfrauen der Kontakt mit den Menschen bekanntlich streng verboten ist. Das nach „König der Löwen“ nächste misslungene Update aus dem Disney-Klassikerrepertoire, „immerhin solide gespielt und gesungen“. (Sabina Zeithammer)


Die aktuellen Spielzeiten finden Sie auf falter.at/kino.


Kinderbücher

Wo ist Kater Ludwig? (ab 3 Jahren)

Ludwig ist weg. Aber wo ist der Kater geblieben? Oma sucht die ganze Straße ab, geht von Haus zu Haus. In einem befindet sich ein Fischgeschäft, eines steht leer, im nächsten wird gebaut und in einem anderen wohnt ein Künstler. Sie fragt alle Leute und findet Ludwig schließlich im allerletzten Haus, bei einem alten Mann. Das Raffinierte an diesem charmant gereimtem Kater-Buch ist seine Aufmachung als Leporello. In der zweiten Hälfte der Geschichte kommt man, quasi auf dem Rückweg, drauf, dass das geschmeidige Tier sich in jedes der schmalen, typisch niederländischen Giebelhäuser geschlichen hat, und entdeckt so die unterschiedlichsten Interieurs. Ein Bilderbuch zum Aufstellen, in dem man immer wieder neue Details entdeckt.

Floor Rieder: Wo ist Kater Ludwig? Gerstenberg Verlag, 20 S., € 17,50 (ab 3) ()

Erhältlich im faltershop, Rezension: Kirstin Breitenfellner


Joki und die Wölfe (ab 10 Jahren)

Kinder kennen den Wolf meist ja nur als den Bösewicht aus den Märchen. Die Potsdamer Autorin Grit Poppe zeigt die Raubtiere, die gerade in unsere Wälder zurückkehren und heftige Gefühle auslösen, realistischer. Im Mittelpunkt steht der zehnjährige Joki, dessen Vater sich selten meldet. Die Mutter hat einen neuen Freund, zu dem sie gerade übersiedeln und mit dem Joki sich mittelprächtig versteht. Ein Geschwisterchen ist auch noch im Anmarsch.

Als Jokis Freundin Sanja ihm von Wolfsspuren im nahen Wald erzählt, hält Joki das anfangs für eine ihrer Geschichten. Bis plötzlich ein leibhaftiger Wolf vor ihm steht. Und als die Mutter schreit: „Die Wölfe sind da!“ und das Rudel auf der Weide eine Kuh gerissen hat, weiß Joki nicht, was er sagen soll: Dass er einen Wolfswelpen im Kinderzimmer hat, wäre wohl nicht das Richtige.

Poppe erzählt das Buch abwechselnd aus der Perspektive von Joki und der Wolfsfamilie. Bei Zweiterer geht es viel um die Jagd nach Beute und um sichere Schlafplätze. Die Autorin macht klar, dass es sich um Raubtiere handelt, die Menschen gefährlich werden können, die aber auch faszinierend und eben ein Teil der Natur sind. Die Natur und das Abenteuer will Poppe nämlich zurück in die Kinderbuchliteratur bringen. Mit diesem Buch gelingt ihr das, und es ist ein Beitrag zu einer brisanten Debatte.

Grit Poppe: Joki und die Wölfe. Peter Hammer Verlag, 256 S., € 15,50 (ab 10) ()

Erhältlich im faltershop, Rezension: Gerlinde Pölsler


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