
Burgmäuse, Lokaltipps und eine Achterbahn

Die erste Ferienwoche bleibt sonnig und warm, aber mit Aussicht auf Gewitter (Foto: Unsplash)
Liebe Eltern,
ich befinde mich mitten in der ersten Ferienwoche und bis jetzt jongliere ich alles relativ erfolgreich. Ok, es ist erst Mittwoch, aber ich fühle mich quasi unbesiegbar. Was auch daran liegen könnte, dass ich nicht weit vor 7 Uhr aufstehen muss. Da kommt sogar bei mir ein bisschen Ferienstimmung auf! Einzig, dass die elendigliche Jausenbox auch im Sommer befüllt werden will, trübt die Laune ein wenig.
Wer keine Jause machen will und lieber mit den Kindern essen geht, sollte gleich runterscrollen zu den Ergebnissen unserer Umfrage zu den kinderfreundlichsten Lokalen in Wien! Lesen Sie anschließend, welche Restaurants unsere KIWI-Leser:innen empfehlen.
Wenn die Kinder nicht in Camps oder im Hort untergebracht sind, hängen viele ältere Kids nur auf dem Handy, sorgen sich viele Eltern. Wie süchtig unter anderem TikTok macht und welche Probleme durch die App entstehen, erklärt unsere KIWI-Expertin und Gesundheitspsychologin Elke Prochazka.
Die erste und einzige Achterbahn Niederösterreichs steht seit letzten Samstag im Eis-Greissler Erlebnispark. Was es sonst noch dort zu sehen und tun gibt, erfahren Sie in unserem Raus aus der Stadt.
Die Event-Tipps bringen Familien nach draußen sowie auf Burgen und Schlösser, das Leinwand-Abenteuer dreht sich um eine Marienkäfer-Superheldin und die Buchempfehlungen sorgen für Spannung im Kinderzimmer.
Eine erfolgreiche Sommerwoche wünscht

Ihre Barbara Fuchs
Kinderspaß findet draußen statt
Bis 13.8.2023
Gratis-Open-Air-Festival startet
Der Kultursommer Wien eröffnet am Donnerstag, 6. Juli, seine Pop-up-Bühnen. Ab jetzt heißt es: „Kinderspaß findet draußen statt!“ Unter diesem Motto bieten Künstler:innen aus den Bereichen Kabarett, Literatur, Musik, Performance, Tanz, Theater und Zeitgenössischer Zirkus kulturelle Unterhaltung.
Um während des Festivals nichts zu verpassen, melden Sie sich hier für das wöchentliche Kultursommer-Memo an.
Das gesamte Kinderprogramm gibt’s hier.
Die 5 besten kinderfreundlichen Lokale
Wir haben unsere KIWI-Leser:innen nach besonders kinderfreundlichen Lokalen gefragt. Hier isst es sich mit den Kids besonders entspannt:

Das Gundis hat die KIWI-Leser:innen mit seiner mediterran-internationalen Küche überzeugt (Foto: Sahin Ögüt)
Gundis Café und Restaurant
Mediterranes Restaurant im Herzen von Neubau, für einen Besuch mit Kindern bestens gerüstet.
7., Seidengasse 34
Hermes Café Restaurant Labstelle
Perfekt geeignet für einen Abstecher nach einem Spaziergang durch den Lainzer Tiergarten, serviert wird Wiener Küche.
13., Lainzer Tiergarten
Restaurant Luftburg – Kolarik im Prater
Mitten im Prater, Luftburg-Erlebniswelt nebenan, gekocht wird österreichisch. Noch ein Pluspunkt: Alle Zutaten sind bio.
2., Prater 128/Waldsteingartenstraße
Fiederchen Familiencafé
Insbesondere ein toller Tipp für Eltern mit Kleinkindern, denn es gibt einen eigenen Bereich für Krabbelkinder.
19., Friedlgasse 9
Dschungel Café
Das Café im Museumsquartier ist vor allem (aber nicht nur) im Sommer ein heißer Tipp. Sitzt man im Schanigarten im Fürstenhof hat man die Kinder im Blick, während sie im Hof herumtollen.
7., Museumsplatz 1
(Zugang MQ/Mariahilfer Straße 2)
Näheres zu den erwähnten Lokalen finden Sie im Buch „Kind in Wien“, erhältlich im faltershop oder in Ihrer Buchhandlung, sowie auf wienwieesisst.at.
Frage an die KIWI-Expertin
Wie gefährlich ist TikTok für Kinder, Frau Prochazka?
Keine Schule, die Freund:innen alle auf Urlaub. Was bleibt dann noch außer dem Handy? Unsere KIWI-Expertin und Gesundheitspsychologin Mag. Elke Prochazka geht diese Woche auf die Gefahren von TikTok ein.

Mag.a Elke Prochazka
Klinische- u. Gesundheitspsychologin, zertifizierte Saferinternet.at-Trainerin
KIWI-Expertin
Kind in Wien: Ab welchem Alter ist die Nutzung von TikTok angemessen beziehungsweise erlaubt?
Elke Prochazka: Laut Nutzungsbedingungen darf TikTok ab 13 genützt werden. Unter 18-Jährige benötigen offiziell die Einwilligung eines Erziehungsberechtigten – allerdings wird diese von den Betreiber:innen der Anwendung nicht wirklich eingeholt.
Das tatsächliche Mindestalter kann jedoch von der rechtlichen Lage im eigenen Land abweichen. In Österreich liegt das Mindestalter zur Nutzung von Sozialen Netzwerken generell bei 14 Jahren.
In der Praxis nützen viele, auch wesentlich jüngere Kinder die App, die sie meist problemlos installieren und auch nutzen können. Empfehlenswert ist, dass Kinder dann die App nützen, wenn sie wirklich angeben können, was sie dort gerne machen möchten, wenn die Eltern, dem Kind, die Nutzung zutrauen und die Eltern die Kinder beim Start eng begleiten. Es gibt von Saferinternet.at dazu z.B. auch Coachings, bei denen Expert:innen Einstellungen direkt mit Ihnen durchgehen.
Kind in Wien: Welche potenziellen Gefahren gibt es in der App und wie kann ich mit meinem Kind über diese sprechen?
Prochazka: Das Spezifische an TikTok ist, dass sein Algorithmus möglichst interessante Inhalte anzeigen möchte. So ist das, was einem angezeigt wird, sehr schnell, sehr spezifisch und das birgt Gefahren, vor allem wenn Menschen mit krimineller Energie Kontakt zu Kindern und Jugendlichen knüpfen möchten.
So wie in allen sozialen Medien gibt es die Gefahr von Cyber-Mobbing oder auch der unerwünschten Kontaktaufnahme durch andere, bei der es auch zur Anbahnung von sexueller Gewalt kommen kann. Dies wird auch Cyber-Grooming genannt und ist strafbar!
Gerade dann, wenn TikTok im öffentlichen Modus genutzt wird. Dann können nicht nur andere TikTok Nutzer:innen, sondern auch Leute außerhalb von TikTok die Videos zu sehen bekommen.
Zudem können auch Urheberrechte verletzt werden, wenn z.B. TikTok-Videos außerhalb von TikTok veröffentlicht werden, was zu Geldforderungen führen kann.
Wie man die Privatsphäre von Kindern auf TikTok schützen kann, lesen Sie auch in der Langfassung des Interviews.
Haben Sie Fragen an unsere KIWI-Expert:innen? Dann antworten Sie einfach auf diese Mail!
Ab aufs Land
So sind Familien-Wandertage auch für den Nachwuchs spannend: „Wandern mit Kindern“ stellt 30 Routen in Wien und Umgebung vor, die alle öffentlich erreichbar sind und sich perfekt für Tagesausflüge eignen. Die Wanderungen führen Eltern mit Kindern in die Donauauen, ins Weinviertel, in die Wachau, auf Semmering und Schneeberg, in den Wienerwald und bis an die Ostgrenze Österreichs.
Erhältlich auf faltershop.at
Servicehinweis: Freie Kindergruppenplätze
Freie Plätze ab Herbst gibt es noch in der Kindergruppe Simsalabim Zwerge, KIWI-Leserin Sigrid stellt die Gruppe vor:
Kindergruppe Simsalabim Zwerge, 1030 Wien
Die elternverwaltete Kindergruppe Simsalabim Zwerge hat ab Herbst 2023 noch Plätze frei. Jean-Paul, Irene, Matthias und Ruth begleiten unsere 14 Kinder ab 2 Jahren bis zum Schulanfang.
Was euch bei uns erwartet: spielen, toben, erkunden, entdecken, wachsen, lachen, weinen, streiten, basteln, musizieren, kommunizieren, Gemeinschaft, Feste feiern, mitgestalten und vieles mehr …
Wo ihr das erleben werdet: Im Gemeinschafts-, Bewegungs- und Ruheraum, in der Sandkiste im Hof, auf der Jesuitenwiese, im Theater, im Wald, auf Spielplätzen und dort, wo es euch hinzieht …
Nähere Infos unter www.kindergruppe-simsalabim.at oder per Telefon: 0699 15003636
Sie sind Leiter:in einer Kindergruppe und haben noch freie Plätze? Dann antworten Sie einfach auf diese Mail und wir ergänzen Ihr Angebot in unserer Übersicht.
Raus aus der Stadt
Eis-Greissler Erlebnispark

Neue Attraktion im Eis-Greissler Erlebinspark: Die „Bucklbahn“ (Foto: Eis-Greissler)
Der Eis-Greissler Erlebnispark ist immer einen Ausflug wert, seit letztem Samstag aber vielleicht noch ein bisschen mehr. Denn in Krumbach steht nun die allererste Achterbahn Niederösterreichs. Klein aber oho, denn obwohl die „Bucklbahn“ nur 100 Meter lang ist - sie fährt aber drei Runden - geht es doch rasanter in die Kurven als erwartet. Passagiere ab 3 Jahren und 90 cm Körpergröße dürfen das neue Fahrerlebnis genießen, für die Kleineren finden sich aber noch zahlreiche andere Attraktionen, wie die Eis-Wasserwelt, die Kugelbahnen oder die riesigen Hüpfpolster. Im Sommer hat der Park zudem am 15.7. und 5.8. bei der Langen Nacht des Eis-Greisslers bis 22 Uhr geöffnet. Zusätzlich sorgen unterschiedliche Events wie Kinderschminken, Akrobatik oder Seifenblasen-Shows für Abwechslung in der Ferienzeit.
2851 Krumbach, Königsegg 25, www.eis-greissler.at
Öffnungszeiten: Montag bis Freitag, 9.00 bis 18.00 Uhr, Samstag & Sonntag, 9.00 bis 19.00 Uhr
Öffentliche Anreise: Mit dem VOR-Bus 390 an Wochenenden und Feiertagen vom Bahnhof Edlitz-Grimmenstein (Fahrdauer: 30 Minuten) bis zur Haltestelle Krumbach/Eis-Greissler.
Event-Tipps
Lesen und Lauschen in Wiener Parks

Gemeinsam lesen, basteln und lachen in Wiener Parks (Foto: Joanna Pianka/Institut für Jugendliteratur)
Leseförderung kann gar nicht früh genug beginnen. „Lesen im Park“, die Ferienaktion für Drei- bis Zehnjährige des Instituts für Jugendliteratur, bringt Bücher im Sommer direkt zu den Kindern – auf den Spielplatz und in die Parks. Bilderbücher, Kinderkrimis, Sachbücher und mehr liegen zum Ausborgen bereit. Natürlich wird auch vorgelesen und die eine oder andere Kleinigkeit gebastelt. Bei Regenwetter bleiben die Stationen geschlossen. Informationen gibt es hier.
Verschiedene Parks in Wien, jeweils Montag bis Donnerstag, 14.00 bis 18.00 Uhr (bis 31.8.)
Ein Sommer für Kinder
Zum Auftakt der zahlreichen Kinderveranstaltungen im Rahmen des Kultursommer Wien wird im Mortarapark das Kinderfest-Opening gefeiert. Den ganzen Tag gibt es Outdoor-Spiele, ein inklusives Kinderbuch-Picknick und ein buntes Bühnenprogramm. Auch Hollis Grätzlrad macht Station im 20. Bezirk. Der Eintritt ist frei.
Mortarapark, Samstag (8.7.), 10.30 bis 19.30.
Baby & Kultur
Vor der Hitze lässt es sich ausgezeichnet ins Museum flüchten, mitnehmen können Eltern auch noch das Baby. Vermittler:innen des Museums führen dabei durch die volkskundliche Schausammlung. Rückszugsorte für das Stillen sind vorhanden, Kinderwagen ist möglich, aber eine Tragehilfe wird empfohlen. Eine Anmeldung ist erforderlich.
Volkskundemuseum, Mittwoch (12.7.), 10.30 Uhr
Museum auf vier Rädern

Das Zoom Mobil rollt wieder durch die Stadt! (Foto: PID/VOTAVA)
Das Kindermuseum packt sein elektrisches Zoom Mobil und kommt bis Mitte September zu den Kindern der Stadt. Gemeinsam werden Kugelbahnen, Musikmaschinen und alles, was die Phantasie hergibt, gebaut. Geeignet ab 4 Jahren. Alle Termine finden Sie hier.
Skatepark Polgarstraße, Donnerstag (6.7.), 16.30 bis 18.00 Uhr
Einsiedlerpark, Freitag (7.7.), 16.30 bis 18.00 Uhr
Gemeindebauanlage Handelskai, Dienstag (11.7.), 16.30 bis 18.00 Uhr
Zeitreise ins Mittelalter
Schaukämpfe, Handwerkskunst, Mittelaltermarkt und Kinderprogramm: Montur & Pulverdampf versetzt Besucher:innen in eine andere Zeit, Feuershows und Musik sorgen für Stimmung. Mittelalterlich Gekleidete haben freien Eintritt!
Heeresgeschichtliches Museum, Freitag & Samstag (8. & 9.7.), 10.00 bis 20.00 Uhr
Niederösterreich
Endlich wieder Märchen!
Ein sommerlicher Fixpunkt am Kindertheater-Kalender ist seit mittlerweile 15 Jahren der Märchensommer Niederösterreich auf Schloss Poysbrunn. Dieses Jahr wird „Rapunzel - neu frisiert“ gezeigt, mehr dazu lesen Sie hier in der nächsten Wochen. Geeignet ab 4 Jahren.
Schloss Poysbrunn, von 6.7. bis 27.8., Freitag 16.00 Uhr, Samstag und Sonntag jeweils 11.00 und 16.00 Uhr
Burgenland
Forfel lädt ein
Das Burgerlebnis für die ganze Familie: Burg Forchtenstein Fantastisch öffnet wieder bis Ende Juli seine Pforten. An vier Wochenenden lädt die Maus Forfel zu Puppentheater, einem Streichelzoo, Gaukler, Backstube, Schminken und viel, viel mehr, sowie zu Rups, der kleine Ritter – ein Musicalspektakel mit zwei Vorstellungen am Tag (hierfür sind Zusatzkarten erforderlich).
Burg Forchtenstein, 8. bis 30.7., jeweils Samstag & Sonntag 10.00 bis 18.00 Uhr
Viele weitere Kinder-Events in Wien und Umgebung finden Sie auch auf falter.at/events.
Jetzt anmelden
Das Burgtheater bereitet sich schon auf die Saison 2023/24 vor, diverse Theater-Labore, die Schreibwerkstatt für Kids und das kostenfreie Theatertraininig laden ab Herbst zum partizipieren und experimentieren ein. Hier finden Sie alle Informationen.
Leinwand-Abenteuer
Neuaufguss als Kinomusical: „Miraculous“

Kämpfen Seite an Seite gegen das Böse: Ladybug und Cat Noir (Foto: SND/Constantin Film)
Die Pariser Jugendliche Marinette Dupain-Cheng leidet unter ihrer Tollpatschigkeit, aufgrund derer sie gemobbt wird. Ihr Schulkollege Adrien Agreste ist zwar beliebt, seit dem Tod seiner Mutter aber von Traurigkeit umgeben – die durch die Kälte seines Vaters noch verstärkt wird. Beide haben eines gemeinsam: ein gutes Herz. So werden sie erwählt, die Miraculous zu tragen – Schmuckstücke, in denen die Kwamis wohnen, magische Wesen, die ihren Besitzern Superkräfte verleihen. Die Teenager verwandeln sich in Ladybug und Cat Noir, um ihre Stadt vor dem Schurken Hawk Moth zu schützen.
„Miraculous: Ladybug & Cat Noir – Der Film“ (Regie: Jeremy Zag) beruht auf der französischen Kinderfernsehserie „Miraculous – Geschichten von Ladybug und Cat Noir“, die es seit 2015 auf fünf Staffeln gebracht hat und von den Kämpfen, Freundschaften und Liebeswirren ihrer Titelhelden erzählt. Der animierte Kinofilm mit Musicaleinlagen zeigt sich als Mischung aus Ursprungsgeschichte und neuaufgegossener Handlung der Serie – mit viel Action, aber wenig Tiefgang, was dem begrenzten Zeitrahmen geschuldet ist. Sein Sinn erschließt sich nicht wirklich: Wer die Serie kennt, findet hier kaum etwas Neues – abgesehen von einer viel ansprechenderen Optik –, wer nicht, ist mit ihr besser bedient. Geeignet ab 6 Jahren. (Sabina Zeithammer)
Die aktuellen Spielzeiten finden Sie auf falter.at/kino.
Kinderbücher
Das Wallrass (ab 4 Jahren)
Um ein unwahrscheinliches Tier geht es in dem Buch der Wienerin Sigrid Eyb-Green. Das merkt man schon am Namen: „Was ist ein Wallrass?“, fragt der kleine Bruder den großen im Sommer an einem See. Und er erfährt, dass es aussieht wie ein Dromedar, mit langem Hals, Schlangenkopf und zottigem gelbem Fell an den Hinterbeinen. Den Rest der Ferien fürchtet sich der Kleine vor dem unbekannten Tier. Bis er es bei einem Badeunfall durch Zufall kennen zu lernen glaubt. Das Wallrass gibt es gar nicht? Jetzt glaubt der kleine dem großen Bruder nicht mehr. Aber das ist sein Geheimnis. Eine Geschichte über Fantasie und Lüge und die Angst vor dem Unbekannten, mit lebensfrohen Bildern, die einen vom kommenden Sommer träumen lassen.

Sigrid Eyb-Green: Das Wallrass. Jungbrunnen, 32 S., € 16,00 (ab 4) ()
Erhältlich im faltershop, Rezension: Kirstin Breitenfellner
Pandekraska Pampernella (ab 10 Jahren)
Pandekraska Pampernella ist elf, Prinzessin und eine starke Persönlichkeit. Mit zwei Jahren gewöhnt sie sich das Windeltragen ab, sie hat einen Leibwächter und einen eigenen Chronisten. Mit denen bereist sie die Welt. Das klingt recht abgehoben, aber Pandekraska plagt auch eine große Angst: niemals eine beste Freundin zu finden.
Der Berliner Zoran Drvenkar hat schon viele Preise eingeheimst. Eindimensionalität ist seine Sache nicht, wie er schon in seiner erfolgreichen „Kurzhosengang“-Reihe zeigte. Auch mit „Pandekraska Pampernella“ hat er eine Geschichte mit mehreren Erzählsträngen geschaffen.
Ist das Mädchen zu Beginn eine Kunstfigur, so entwickelt sie sich zunehmend zu einem greifbaren Kind. Pandekraska muss lernen, dass die Welt sich nicht um sie dreht und es trotz ihres Muts und ihrer Klugheit Kinder gibt, denen sie sich nicht gewachsen fühlt. Und wie es Ängste so an sich haben, lösen sie sich auch nicht in Luft auf, nur weil man „sich ihnen stellt“.
So bleibt der Roman bis zum Schluss voller Überraschungen. Drvenkar weiß witzig zu formulieren, wenn etwa die Rede ist vom Leibwächter, „dem Treppensteigen so sehr verhasst war, dass sich jede Treppe duckte, sobald er in ihre Nähe kam“. Selbst das Ende ist noch nicht das Ende. Da sind immer noch „ein paar Erinnerungen versteckt, an die Pandekraska Pampernella nicht erinnert werden will“.

Zoran Drvenkar: Pandekraska Pampernella. Julius Beltz, 336 S., € 15,40 (ab 10) ()
Erhältlich im faltershop, Rezension: Gerlinde Pölsler