
Vampirzähne, Impfungen und Wildbaden in Floridsdorf

Der Sommer ist zurück! Es wird wieder heiß, perfektes Badewetter also (Foto: Unsplash)
Liebe Eltern,
für die nächsten zwei Ausgaben des KIWI-Newsletters vertrete ich meine Kollegin Barbara Fuchs, die in den wohlverdienten Urlaub gefahren ist. Ich komme aus diesem gerade zurück und blicke etwas wehmütig zurück.
Wir haben als vierköpfige Familie in diesen Ferien über 3000 Kilometer mit Zug und Fähre zurückgelegt und ich war wieder einmal erstaunt, wie entspannt ganztägige Zugreisen mit Kindern sein können. Ich mag das Gefühl, dass die Kinder mitbekommen, welche Distanzen wir zurücklegen und das Gefühl, dass wir nicht ins Flugzeug gestiegen sind. Das Kleinkindabteil der Deutschen Bahn (wenn sie Kinder unter vier Jahren haben ein heißer Tipp) und das Kinderkino der ÖBB haben definitiv dazu beigetragen, dass wir so gemütlich reisen konnten.
Im heutigen Newsletter bieten wir eine wichtige Recherche von Magdalena Riedl. Es geht um die Missbrauchsvorwürfe in einem städtischen Kindergarten in Wien-Penzing. Die Stadt versprach Aufarbeitung, doch es passierte zu wenig. Warum, lesen Sie gleich im Anschluss in einer Geschichte aus dem aktuellen FALTER.
Dann verrät uns diese Woche KIWI-Expertin und Kinderärztin Dr. Caroline Hutter, welche Impfungen Kinder über 3 Jahren wirklich brauchen. Und sollten Sie in den letzten Ferienwochen in der Stadt bleiben und noch Beschäftigung suchen: Auch wenn die Veranstaltungen deutlich weniger werden und wir im Sommerloch angekommen sind, gibt es immer noch einiges zu erleben: Wildbaden in Floridsdorf zum Beispiel.
Die Event-Tipps führen Sie außerdem ins Museum sowie ins Rathaus, wo der Nachwuchs seine eigene Stadt entwerfen kann. Im Kino gibt es ein gelungenes Road-Movie ans Meer und zum Schluss wie immer unsere Buchempfehlungen. Die ein oder andere Lektüre könnte auch bei längeren Zugfahrten helfen.
Eine schöne Woche wünscht

Ihre Sara Schausberger
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Nach der Tat

Vor mehr als einem Jahr wurden Missbrauchsvorwürfe gegen einen städtischen Kindergarten in Penzing öffentlich. Die Stadt Wien versprach Aufarbeitung. Doch zu wenig passierte.

(Illustration: PM Hoffman)
Es war im Juli 2022, als ihr dreijähriges Kind das erste Mal nachts aufgewacht ist und von sich aus erzählt hat. Es hat erzählt, was der Pädagoge P. im Kindergarten getan habe. Es hat erzählt, dass es das nicht mochte. Es hat geweint, als könne es nie mehr aufhören. Die Bilder bringt Frau Moser* seither nicht mehr aus ihrem Kopf.
Zu diesem Zeitpunkt wusste sie bereits, dass in ihrem Kindergarten ein Pädagoge über ein Jahr lang mehrere Kleinkinder sexuell missbraucht haben soll. 19 Verdachtsfälle gab es. In dieser Nacht kam der 20. hinzu.
Es ist Dienstagabend im Frühsommer, ein Jahr später. Frau Moser sitzt in einem Penzinger Kaffeehaus, legt die Hände auf einen dicken grauen Ordner und sagt: „Wir wurden bis jetzt nicht ernst genommen.“ Seit über einem Jahr dokumentiert sie schon, telefoniert, schreibt Mails an Stadt, Regierung, sogar den Bundespräsidenten. Wenn sie spricht, merkt man, wie müde, wie oft sie die Causa schon durchgegangen ist. Dabei fordert sie – so wie die anderen Eltern – nur eines: Aufklärung.
Diese Geschichte handelt von einem mutmaßlichen Verbrechen – und von einem Versagen. Die Behörden der Stadt Wien verschleppten den Fall, sie informierten die Eltern nicht. Diese erfuhren nur durch Zufall, was der mutmaßliche Täter getan haben soll. Die juristische Aufarbeitung bringt bis heute keine Resultate. „Wir rennen gegen Wände“, sagt Moser. Was bleibt: Kinder, die einnässen, mitten in der Nacht aufwachen und schreien, so wie im Fall der Familie Moser.
12. Mai 2022, 7.29 Uhr, eine Nachricht an alle Eltern, deren Kinder im städtischen Kindergarten in Wien-Penzing betreut werden: „Guten Morgen!“, heißt es darin. „Wir hatten gestern einen Elternabend, organisiert vom Verein Selbstlaut“, schreiben die Elternvertreter. „Dort haben wir sehr traurige und auch schockierende Informationen erhalten. Es geht um ein Strafverfahren bzgl. (schwerem) sexuellen Missbrauch in mehreren Fällen im Kindergarten.“
Was die Eltern da noch gar nicht wissen: Die mutmaßlichen Missbräuche liegen zu diesem Zeitpunkt schon über ein Jahr zurück. Mindestens zwölf Eltern hatten sich ab Sommer 2020 besorgt an die Kindergartenleitung gewandt, sie hatten Verhaltensänderungen an ihren Kindern bemerkt. Intern gab die Kindergartenleitung die geäußerten Verdachtsfälle sogar an die MA 10 weiter. Doch diese meldete die Causa erst ein Jahr später an die eigene Aufsichtsbehörde MA 11 (Kinder- und Jugendhilfe). Die versetzte dann den verdächtigen Pädagogen P. in den Innendienst. Die Staatsanwaltschaft begann zu ermitteln. Nur die Eltern erfuhren nichts von alledem.
Es war ein Elternpaar, das begann, aktiv andere Eltern anzusprechen. Ob ihnen auch etwas aufgefallen sei? Im kleinen Kreis sprach sich die Sache herum, mehr und mehr Informationen kamen zusammen. Weil die Kindergartenleitung weiter schwieg, wandten sich Eltern mit einem mutmaßlich betroffenen Kind an den Verein Selbstlaut, eine überparteiliche Fachstelle gegen sexualisierte Gewalt an Kindern. Der Verein riet der Betriebsleitung von Anfang an, die anderen Eltern von den Vorwürfen „in Kenntnis zu setzen“. Doch dazu kam es nicht, nicht einmal für die Gruppe, in der P. amtierte. Erst als der Verein Selbstlaut im Auftrag der Eltern einen Elternabend organisierte, erfuhren endlich alle von den Verdachtsfällen.
Der Fall wurde öffentlich. Der zuständige Stadtrat Christoph Wiederkehr (Neos) kündigte personelle und strukturelle Konsequenzen an. Die ehemalige Kindergartenleitung musste ihren Posten räumen, die ehemalige Chefin der MA 10, Daniela Cochlar, ebenso. Es hätte eine zunehmend unterschiedliche Auffassung über das Krisenmanagement gegeben, so Wiederkehr. Einen „schweren Fehler“ nannte man die Nichtinformation der Eltern im Büro des Stadtrates. Man wolle es besser machen. Und dann passiert monatelang: gar nichts.
Den ganzen Bericht lesen Sie in der aktuellen FALTER-Ausgabe und online (kostenfrei mit 4-Wochen-Probeabo).
Frage an die KIWI-Expertin
Welche Impfungen sind für Kinder ab 3 Jahren relevant, Frau Hutter?
Welche Impfungen für Kinder ab dem 3. Lebensjahr empfohlen werden, erklärt unsere KIWI-Expertin und Kinderfachärztin Dr. Caroline Hutter im Interview.

Privatdozentin Dr. Caroline Hutter, PhD
Kinderfachärztin der Kinderarztpraxis Schumanngasse
KIWI-Expertin
Kind in Wien: Welche Impfungen werden für Kinder ab 3 Jahren vom Gesundheitsministerium empfohlen?
Caroline Hutter: Im kostenfreien Impfprogramm des Gesundheitsministeriums sind einige Impfungen, generell sollten Kinder ab 3 Jahren schon die meisten Impfungen hinter sich haben, deshalb sind es zum Glück nicht mehr so viele. Eine der Impfungen ist die Auffrischung gegen Diphterie-Tetanus-Polio-Pertussis und Hepatitis B für alle Kinder im 7. bis 9. Lebensjahr, die ist sehr wichtig. Außerdem sind für im 11. bis 13. Lebensjahr die Impfung gegen Meningokokken – und zwar die Stämme ACWY – empfohlen.
Neu ist, dass die (bis jetzt kostenpflichtigen und recht teuren) Impfungen gegen HPV für alle Kinder und Jugendlichen ab dem 10. Lebensjahr gratis sind – das soll helfen, jährlich mehrere Fälle von Krebserkrankungen zu verhindern, weil Humanen Papillomviren z. B. Gebärmutterhalskrebs auslösen können.
Die Impfung gegen Grippe (Influenza) bis zum 15. Lebensjahr im kostenfreien Impfprogramm, danach aber auch noch empfohlen. Zudem empfohlen und kostenfrei ist die Impfung gegen COVID-19 ab dem 6. Lebensjahr.
Daneben ist es wichtig, alle Impfungen, die für Kinder unter 3 Jahren empfohlen sind, nachzuholen, falls sie nicht verabreicht wurden, also z. B. Masern-Mumps-Röteln.
Kind in Wien: Empfehlen Sie darüber hinaus noch weitere Impfungen?
Hutter: Ich denke, die vom Gesundheitsministerium empfohlenen reichen – außer man macht Reisen in tropische Länder, hier muss man sich beraten lassen. Wichtig ist auch, dass man unterscheidet zwischen kostenfrei und kostenpflichtig – es gibt Impfungen wie z.B. Meningokokken B, die nicht im kostenfreien Impfprogramm sind, aber trotzdem empfohlen werden. Das ist eine individuelle Entscheidung, ich empfehle aber allen diese Impfung.
Mehr zum Thema Impfungen lesen Sie auch in der Langfassung des Interviews. Ein Gespräch mit Frau Hutter zu den wichtigsten Impfungen im ersten Lebensjahr lesen Sie außerdem hier.
Welche Themen beschäftigen Sie und Ihre Familie aktuell? Haben Sie dazu Fragen an unsere KIWI-Expert:innen? Schreiben Sie uns gerne ein Mail an kiwi@falter.at!
Endlich Ferien!
Auch dieses Jahrstehen viele Familien vor der Frage, was tun mit der wertvollen freien Zeit? Kind in Wien hilft, den Sommer in Wien zu organisieren, Ausflüge zu planen, Schlechtwetterprogramme vorrätig zu haben und gegebenenfalls auch Hilfe für Sorgen und Nöte zu finden.
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Servicehinweis: Freie Kindergruppenplätze
Kindergruppe Ich & Du, 1140 Wien
Die elternverwaltete Kindergruppe „Ich & Du“ hat ab September noch zwei Plätze frei. Drei Betreuerinnen gestalten mit maximal 14 Kindern zwischen 2 und 6 Jahren den Tag. Freies Spiel hat genau so einen hohen Stellenwert für die Gruppe wie ein wertschätzender Umgang miteinander. Die Atmosphäre ist familiär und gemeinschaftlich, das Essen frisch gekocht. Der Besuch in den gegenüberliegenden Reinlpark steht täglich am Programm, einmal die Woche findet ein Waldtag statt, manchmal gibt es Theaterbesuche und einmal im Jahr eine Waldwoche.
Nähere Infos unter www.kindergruppeichunddu.at oder per Telefon: 0650 941 89 89.
Sie sind Leiter:in einer Kindergruppe und haben noch freie Plätze? Dann antworten Sie einfach auf diese Mail und wir ergänzen ihr Angebot in unserer Übersicht.
Raus aus der Stadt – Wildbadeplätze
Familienbadestrand Floridsdorf

Der Familienbadestrand Floridsdorf ist besonders kleinkindergerecht (Foto: Marion Großschädl)
Direkt an der U6-Station Neue Donau gelegen und besonders für Familien mit kleinen Kindern interessant, ist der flache Kieselbadestrand Floridsdorf. Durch kleine, vorgelagerte Inseln liegt er geschützt. Die maximale Wassertiefe beträgt einen Meter. Kleinkinder planschen hier gefahrlos im Wasser und feilen mit Hilfe von Erwachsenen an ihrer Schwimmtechnik. Die großzügige Liegewiese ist sanft abfallend. Gebüsch sorgt im oberen Bereich für Schatten, allerdings liegt der größte Teil direkt in der Sonne. Sonnenschirm oder zumindest Kopfbedeckung nicht vergessen!
Tische und Bänke stehen bereit, eine mobile Toilette und ein Eisstand sind vorhanden. Ein umzäunter Kinderspielplatz samt Sandkiste und Spielgeräten aus Holz lockt Kinder jeden Alters. Einen Beachvolleyballplatz gibt es gleich nebenan. Kein Wunder, dass es an schönen Sommertagen hier nur so wuselt und das fröhliche Kindergeschrei schon von weitem zu hören ist. Hunde sind nicht erlaubt.
Den Naturbader:innen besonders empfohlen sei das Restaurant Usus am Wasser, nahe der Brigittenauer Brücke. Nachdem es lange leer stand, wurde es 2020 neu übernommen. Die Sonnenuntergänge können nun mit Liveprogramm (Kabarett, Lesungen, Stand-up-Comedy), gutem Essen und kühlen Drinks genossen werden. Tagsüber bekommt man am Kiosk Snacks und Eis. Die blitzblaue Rutsche dort glänzt schon aus der Ferne verheißungsvoll, leider ist sie nicht mehr funktionstüchtig.
Adresse: 1210 Wien, Arbeiterstrandbadstraße 7
Öffentliche Anreise: U6/Neue Donau
Schwimmfaktor: ***
Kleinkindergerecht: *****
Hunde: Nicht erlaubt
Gastronomie: Usus am Wasser, 1210 Wien, An der Neuen Donau 1, Tel. 0660/342 01 69, amwasser.wien
Sanitäranlagen: Ja
Umkleidekabinen: Nein
Weitere Wildbadeplätze in und rund um Wien finden Sie im gleichnamigen Buch (erschienen im Falter Verlag) von Nathalie und Marion Großschädl unter faltershop.at.
Event-Tipps
Kinder an die Macht!

Wien wird bei Rein ins Rathaus!“ für 5 Tage zur Stadt der Kinder (Foto: Barbara Mair)
Das Wiener Rathaus verwandelt sich unter dem Titel „Rein ins Rathaus!“ für 5 Tage in eine Kinderstadt, Einlass strikt nur für 6- bis 13-Jährige. Wer will, kann seine Holli-Cents, die eigene Währung der kleinen Welt, im Spielzeugshop auf den Kopf hauen oder brav zur Bank tragen und etwas „sparen“. Aber bekanntlich kommt von nichts nichts, also heißt es am Arbeitsamt erstmal einen Job finden. Wie wäre es, als Kellner:in in einem Lokal zu arbeiten? Oder das nächste große Bauprojekt für die Stadt zu leiten? Studieren ist natürlich auch möglich, aber eventuell weniger lukrativ. Also doch besser gleich Politiker:in werden, das ist vielleicht nicht so schwer? An einem der Tage gibt der Bürgermeister der echten Stadt sogar selbst über seinen Job Auskunft. (Barbara Fuchs)
Rathaus, Montag bis Freitag (21. bis 25.8.), 10.00 bis 17.00 Uhr
Seifenblasenkunst
Aramis Gehberger alias Dr. Bubbles macht Seifenblasenkunst. Aus Wasser und Lauge zaubert er in „Dr. Bubbles' bunte Seifenblasenshow“ schillernde Gebilde, die beeindrucken. Der Künstler stellte 2019 übrigens auch einen Weltrekord auf: Er bildete die längste Seifenblasenkette innerhalb einer Seifenblase. Ab 3 Jahren.
Theater am Spittelberg, Sonntag (20.8.), 11.00 Uhr
Bauen nach Fantasie
Das Kindermuseum aus dem Museumsquartier packt sein elektrisches Zoom Mobil und kommt in die Stadt. Gemeinsam mit dem Zoom-Team bauen Kinder ab 4 Jahren Kugelbahnen, Musikmaschinen und alles, was die Fantasie sonst noch so hergibt.
Reithofferpark, Donnerstag (17.8.), 16.30 Uhr; Seeschlachtpark, Freitag (18.8.), 16.30 Uhr; Max-Winter-Park, Dienstag (22.8.), 16.30 Uhr
Boxhandschuhe, Vampirzähne und ein Podcast für Kinder

Immer „kawai“, die Figuren des japanischen Künstlers Yoshitomo Nara (© Yoshitomo Nara | Foto: ALBERTINA, Wien)
Wenn es zu heiß wird, flüchten Sie ins Museum. Kindertauglich ist zum Beispiel die Schau mit Werken von Yoshitomo Nara. Der japanische Künstler wurde in den frühen 2000er-Jahren für seine comichaften Kindchen international gehypt. Die großköpfigen Figuren des 1959 Geborenen tragen mal Boxhandschuhe, mal Vampirzähne – und bleiben doch stets kawai, also „niedlich“ auf Japanisch. Matthäus Bär, bekannt als hipper Kinderliedermacher, hat erstmals einen Podcast für die Albertina Modern gestaltet, der sich vor Ort oder auf Spotify anhören lässt. Mit Schimpfwörtern und viel Musik. Der Eintritt ist für Kinder kostenlos.
Albertina Modern, Montag bis Sonntag (bis 1.11.), 10.00 bis 18.00 Uhr
Kunstgenuss mit Baby
Packen Sie das Kind ins Tragetuch und ab in die Ausstellung. Das Belvedere bietet einmal monatlich unter dem Motto „Mit Baby im Museum“ einen Rundgang, bei dem Kunst treffsicher und interessant vermittelt wird. Wickelunterlage und Fläschchenwärmer stehen zur Verfügung.
Unteres Belvedere, Dienstag (22.8.), 10.30 Uhr
Niederösterreich
Artistik und Verwandlung

Die Show „Morephose“ verbindet Wissenschaft und Artistik (Foto: Stefan Wasner)
Seit März dieses Jahres gibt es im niederösterreichischen Klein-Neusiedl ein neues Theater: Das vom Ehepaar Seraina und Marc Dorffner gegründete Papierfabrik-Varieté zeigt u.a. Eigenproduktionen mit Luftartistik, Zauberstücken und Akrobatikeinlagen. Die neue Show „Morephose“ bringt dem Publikum diverse Wunder der Natur unterhaltsam näher. Wissenschaft und Artistik verbindend, erzählt der kindertaugliche Abend von den erstaunlichen Metamorphosen der Lebewesen auf der Erde.
Klein-Neusiedl, Papierfabrik-Varieté, Freitag (18.8.) und Samstag (19.8.), 20.00 Uhr; Sonntag (20.8.), 18.00 Uhr
Viele weitere Kinder-Events in Wien und Umgebung finden Sie auch auf falter.at/events.
Jetzt anmelden
Tanzkurse für Kinder
Das Performing Art Center in der Zieglergasse bietet in der Woche von 11. bis 15. September kostenlose Schnupperstunden an. Kinder und Jugendliche können erste Einblicke in Tanzkurse wie Ballett, Jazztanz, Hip-Hop, Steppen oder Musical erhalten, bevor sie sich entscheiden, welchen Kurs sie im Herbstsemester wirklich besuchen wollen. Hier geht es zur Anmeldung.
Leinwand-Abenteuer
Kannawoniwasein!

Jola und Finn brechen zu einem abenteuerlichen Roadtrip ans Meer auf (Foto: Weltkino)
Der zwischen seinen getrennt lebenden Eltern hin- und herreisende Finn landet nach dem Diebstahl seines Rucksacks mitsamt Zugticket bei einem Polizisten-Paar in der Provinz, das mit dem Streifenwagen prompt einen Unfall baut. Zusammen mit der etwas älteren Jola aus dem anderen Unfallauto bricht er spontan übers platte Land in Richtung Meer auf. Nach einem Roman von Martin Muser gedrehtes Roadmovie für junges Publikum. Gelungen! Ab 6 Jahren.
Die aktuellen Spielzeiten finden Sie auf falter.at/kino.
Kinderbücher
Der Ort der lieben Dinge (ab 4 Jahren)
Der Dachs mistet seine Höhle aus und findet so manches, was er nicht mehr braucht: ein Spiel, einen Stein, eine Feder, ja sogar einen Schlüssel. Ob er weiß, dass es dazu einen globalen Trend gibt?
Jedenfalls lösen alle Dinge Erinnerungen aus, trotzdem beschließt der Dachs, sich von ihnen zu trennen. Draußen findet er genug Tiere, die damit noch etwas anfangen können.
Hier ist die pädagogische Botschaft so gut verpackt, dass sie nicht sauer aufstößt. Der Bär nimmt etwa das geschenkte Spiel zum Anlass, neue Regeln dafür zu erfinden, die Heuschrecke nutzt den Stein, um sich darauf zu sonnen. Ein herzerwärmendes, aber auch philosophisches Bilderbuch von dem kongenialen Duo Lorenz Pauli und Kathrin Schärer.

Lorenz Pauli: Der Ort der lieben Dinge. Atlantis Kinderbuch, 32 S., € 18,50 (ab 4) (Foto: zVg)
Erhältlich im faltershop, Rezension: Kirstin Breitenfellner
Das grüne Königreich (ab 10 Jahren)
Die Idee ist hübsch: Ein Mädchen verbringt die Ferien in der Großstadt und wird gerade dort zum Pflanzenfan. Caspia hasst Städte. Die Zwölfjährige lebt in Maine, aber ihr Vater arbeitet im Sommer in Brooklyn, wo ihre Mutter gedenkt, ein Kochbuch zu schreiben. Gleich am ersten Tag findet Caspia in der Mietwohnung einen Stapel mit Briefen aus den 1950er-Jahren. Ein blindes Mädchen, das mit seinem Vater durch die Welt tourt, stellt der daheimgebliebenen Schwester darin Pflanzenrätsel.
Zehn sind es an der Zahl, und ihre Lösung zieht Caspia immer tiefer in das Thema hinein. Die dazugehörigen Rezepte ihrer Mutter findet man hinten im Buch. Cornelia Funke schrieb diese ein bisschen brave, aber unterhaltsame und lehrreiche Geschichte zusammen mit der Kräuterkundlerin Tammi Hartung.

Cornelia Funke, Tammi Hartung: Das grüne Königreich. Dressler, 207 S., € 19,- (ab 10) (Foto: zVg)
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