
Vom Ferienende, Wäschebergen und der Liliputbahn

Die wohltuende Abkühlung kommt nach der Hitzewelle wie gerufen. Am Wochenende sollen die Temperaturen allerdings wieder steigen (Foto: Pexels)
Liebe Eltern,
und schon ist er vorbei, der Urlaub! Auch die Sommerferien liegen in den letzten Zügen, am Montag geht es zurück in die Schule. Was bleibt, ist ein immenser Wäscheberg, den ich noch immer nicht bezwungen habe und eine schier endlos lange Bedarfsliste der Lehrerin, inklusive verzweifelter Suche meinerseits nach passenden Einbänden für absurde Schulheft-Formate. Der Alltag hat mich also wieder fest im Griff!
Unsere KIWI-Expertin Olivia Neiger ist nicht nur diplomierte Krankenschwester, sondern auch Expertin für Babymassagen. Wie Wellness für das Baby gelingen kann und welche Vorteile das für die Beziehung zwischen Eltern und Kind bringt, lesen Sie gleich im Anschluss.
Der Sommer meldet sich noch einmal zurück, am Wochenende sind wieder höhere Temperaturen angesagt. Ideal also, um am Wienerberg den größten von zwölf Wiener Wasserspielplätzen zu erkunden. Meine Kollegin Daniela Krenn hat sich schon einmal dort für Sie umgesehen.
Auch die Dichte der Veranstaltungen deutet auf ein Ende der Sommerpause hin und das gleich mit einem spannenden Jubiläum: Die Liliputbahn wird 95 Jahre alt. Was Sie sonst noch mit den Kindern in Wien unternehmen können, lesen Sie weiter unten in unseren zahlreichen Event-Tipps. Ins Kino gehen ist natürlich auch eine Option, diese Woche zum Beispiel in unser Leinwand-Abenteuer mit der Kuh Mama Muh. Und für die Abenteuer im Kopf haben wir wie immer zwei Buchempfehlungen für Sie!
Schön, wieder da zu sein

Ihre Barbara Fuchs
Teen-Yoga: Mi, 16–17 Uhr
Täglich Kurse für Erwachsene!
Yoga8, 9., Alser Str. 26/III
Gratis-Schnupperwoche: 4.–8.9.2023
Yoga trainiert nicht nur den Körper, sondern auch die Fähigkeit, sich zu fokussieren und zu entspannen. Der Fokus liegt auf Asanas, ergänzt durch Atem- und Entspannungsübungen.
Kirstin Breitenfellner unterrichtet seit über 25 Jahren Yoga und hat zwei Kinder im Teenageralter.
Spenden Sie einen guten Schulstart
Der Schulanfang stellt jedes Jahr armutsbetroffene Familien vor große Herausforderungen. Schenken Sie jetzt Kindern eine Schultüte und dadurch ein bisschen Unbeschwertheit zum Schulstart. Hier geht es direkt zur Aktion der Caritas. Überhaupt gibt es dort noch zahlreiche weitere Möglichkeiten, um Familien in Notsituationen zu helfen.
Frage an die KIWI-Expertin
Wie funktioniert die Babymassage, Frau Neiger?
Wellness für Babys: Unsere KIWI-Expertin und Diplomierte Kinderkrankenschwester erklärt, wann man mit der Babymassage starten und wie sie die Entwicklung Ihres Kindes positiv beeinflussen kann.

Olivia Neiger
Diplomierte Kinderkrankenschwester
KIWI-Expertin
Kind in Wien: Ab welchem Alter kann ich mein Baby massieren?
Olivia Neiger: Die Babymassage kann ungefähr ab der 2. Lebenswoche durchgeführt werden. Wichtig ist, dass der Nabel des Babys gut abgeheilt ist und Mama und Baby schon in den neuen Alltag gefunden haben, wo Entspannung möglich ist.
Kind in Wien: Wie oft und wie lange sollte ich meinem Baby eine Massage geben?
Neiger: Diese Frage hängt stark vom Alter des Babys ab. Bei sehr jungen Babys hält man die Dauer der Massage kürzer, wobei ältere Babys schon bis zu 30 Minuten Babymassage genießen können. Wichtig ist aber bei Babys jeden Alters, dass die Massagedauer erst nach und nach gesteigert wird und sich die Kleinen langsam an diese Art der Berührung gewöhnen können.
Kind in Wien: Gibt es bestimmte Techniken oder Griffe, die ich für die Babymassage verwenden sollte?
Neiger: Es gibt viele verschiedene Formen der Babymassage wie die indische Babymassage nach Leboyer, die Schmetterlingsmassage oder die Loving Touch Babymassage, um nur einige zu nennen. Jeder Massagestil hat dabei seine speziellen Griffe und Techniken.
Kind in Wien: Welche Vorteile hat die Babymassage für die Entwicklung meines Babys?
Neiger: Die Haut als flächenmäßig größtes Organ mit ihren tausenden Sinneszellen saugt jede Berührung auf und nährt das kleine Wesen auf vielfältige Art und Weise. Babys genießen die liebevolle Berührung durch Ihre Eltern und Bezugspersonen und profitieren dadurch bei der Babymassage von einer Vielzahl an Vorteilen.
Stärkung der Bindung und des Zugehörigkeitsgefühls
Verbale und nonverbale Kommunikation
Erleben von wertschätzender Zweisamkeit und ungeteilter Aufmerksamkeit
Liebe und Respekt über Berührung erleben
Empathie
Wahrnehmung und Förderung aller Sinne
Stimulation von Kreislauf, Verdauung, Immunsystem, Nah- und Fernsinnen, Muskelentwicklung, Körperbewusstsein
Erleichterung bei Blähungen, Koliken, Ausscheidung, Überempfindlichkeit bei Berührung, körperlichen oder seelischen Anspannungen
Entspannung durch verbessertes Schlafverhalten, Regulierung des Muskeltonus, erhöhte Beweglichkeit, erhöhte Fähigkeit zur Selbstregulierung, Reduzierung von Stresshormonen
Wenn Sie Fragen an unsere KIWI-Expert:innen haben, zögern Sie nicht, uns zu schreiben und antworten Sie einfach auf diese Mail!
Österreichs Welterbestätten erkunden
Mit Kaiserin Maria Theresia durch das Schloss Schönbrunn spazieren, mit Albert von Rothschild in den Buchenurwäldern nach seltenen Tieren suchen oder mit dem flinken Zander rund um die prähistorischen Pfahlbauten tauchen: Das Buch Wundersames Welterbe erzählt über die zwölf Welterbestätten fesselnde Geschichten.
Für Kinder ab 7 Jahren
Erhältlich auf faltershop.at
Servicehinweis: Freie Kindergruppenplätze
KIWI-Leserin Mona hat uns über die zwei freien Betreuungsplätze ab Herbst informiert:
Kindergruppe Karussell, 1020 Wien
Wir sind eine elternverwaltete Kindergruppe direkt beim Prater, mit tollen erfahrenen Betreuerinnen, einem feinen respektvollen Umgang auf Augenhöhe und einem sehr guten Gruppenzusammenhalt. Ab September 2023 haben wir noch 2 Plätze für Kinder ab 2 Jahren frei.
Nähere Infos zur Kindergruppe unter kindergruppekarussell.org bzw. per Mail an neu@kindergruppekarussell.com oder telefonisch bei Franziska Bornkamm, 0676 7985541.
Sie sind Leiter:in einer Kindergruppe und haben noch freie Plätze? Dann antworten Sie einfach auf diese Mail und wir stellen Sie im Newsletter vor und ergänzen Ihr Angebot in unserer Übersicht.
Stadtabenteuer

Wasserspielplatz Wasserturm
Auf der Kuppe des Wienerbergs liegt der größte von zwölf Wiener Wasserspielplätzen. Hier finden Kinder der Gegend Abkühlung und Reibereien.

Auf den Wasserspielplätzen der Stadt, wie hier im zehnten Bezirk, pritscheln die Kinder und zanken sich die Erwachsenen – zumindest manchmal (Foto: Heribert Corn)
„Die Erwachsenen sind hier das Problem“, sagt Charlotte Lendl. Im grauen Container neben dem Wasserbecken hält die 56-Jährige Kaffeepause. In den nächsten Minuten erwartet sie die ersten Familien.
Wie jeden Tag werden die ihre Decken auf die Wiese beim Wasserturm werfen, Flaschen herumkugeln lassen, Gummitiere aufblasen. Kinder werden spielen, spritzen, im Wasserbecken springen, die Aufseherin Lendl wird aufsehen. Und wenn es einen „Bahö“ gibt, eingreifen.
„Bitte beruhigen Sie sich, lassen Sie den Herrn einmal aussprechen“, sage Lendl dann, wenn wieder ein Streit zwischen zwei Familien zu schlichten ist. Etwa weil ein Kind dem anderen Sand ins Auge geschmissen oder die Schaufel aus der Hand gerissen oder es ins Wasser geschupft habe. Oder, oder, oder. „Die Kinder spielen schon längst wieder“, sagt Lendl, aber die Erwachsenen diskutieren immer weiter. Deswegen braucht es hier Aufseherinnen wie sie.
Am Wasserspielplatz auf dem Favoritner Wasserturm pritscheln Kinder und zanken Erwachsene seit 2011. Der Wasserturm selbst ist noch 100 Jahre älter – er versorgte Favoriten und Meidling mit Trinkwasser, bis 1910 die Zweite Wiener Hochquellenleitung den Dienst übernahm. „Nicht zum Baden, sondern zum Spielen“, definiert die Gemeinde Wien auf ihrer Webseite ihre insgesamt zwölf Wasserspielplätze. Die Kinder sollen im knietiefen Wasser waten können, es in Labyrinthe pumpen, einander in Holzbooten drüberziehen, eine Rutsche gehört obligatorisch dazu. Das Wasser fließt im Kreislauf, wird gereinigt und wiederverwendet.
Die Wasserspielplätze vom 14. bis zum 22. Bezirk sind kostenlos und zukunftsträchtig. In 25 Jahren soll es laut Klimaforschern in Wien so warm sein wie heute im mazedonischen Skopje, und das liegt rund 1000 Kilometer südlich. Mit der Fläche von zwölf olympischen Schwimmbecken ist der Wasserspielplatz Wasserturm der größte der Stadt. An heißen Tagen ziehen die kühlen Wasserlöcher Familien aus der Nachbarschaft an. Und die sind im zehnten Wiener Gemeindebezirk irrsinnig unterschiedlich.
„Ich mag am liebsten in den Gatsch springen“, sagt die siebenjährige Sophia, während sie auf ihrer rosa Decke die rosa Trinkflasche aus dem rosa Rucksack zieht. Ihre Freundinnen seien alle in den Urlaub gefahren. Au-pair Mila, 33, sie stammt aus Serbien, sitzt daneben, Sophias Eltern arbeiten gerade im Homeoffice.
„Zwei Minuten von hier“, sagt Mila, ihr Finger weist zu den vielen Neubauten am Wienerberg. „Es ist einfach zu heiß im normalen Park.“ Auf der anderen Seite des Wasserbeckens liegt Herr Kurtosh, 71, im Schatten eines Baumes. Die blaue Schiebermütze aufs Gesicht gelegt, die Augen geschlossen, döst er, während seine beiden Enkeltöchter im Wasser spielen. Asya, 8, kommt angerannt, ein Schluck aus der Trinkflasche soll es sein. „Das Boot“, sagt sie so schnell, da bleiben keine Zweifel an ihrem Lieblingsspielgerät. Der Papa arbeitet, die Mama ist mit dem Babybruder zuhause, „gleich ums Eck“, sagt Opa Kurtosh, in den Gemeindewohnungen in der Braunspergengasse. 1973 kam er aus Mazedonien nach Wien.
Seit Jahren habe hier jede Gruppe ihren Platz, sogar die Uhrzeiten seien aufgeteilt: „Am Vormittag kommen die Österreicher, am Nachmittag die Türken.“ Seit neun Saisonen steht Lendl schon Wache, putzt Duschen, prüft den Zustand der Spielgeräte, verteilt Pflaster für aufgeschürfte Knie, schlichtet Streitereien.
Jedes Jahr veranstaltet die Gemeinde hier das Wiener Wasserfest, vergangenes Jahr waren da 6500 Mamas, Papas, Opas, Omas, Au-pairs und Kinder. An gewöhnlichen Wochentagen kämen ein paar hundert Gäste, sagt die Aufpasserin. Manchmal sei sie auch Türsteherin, ein kinderloser Mann sei einmal über die Wiese geschlichen. Ein Spanner, vermutete sie. „Tschuldigung, haben Sie was verloren“, habe sie gerufen, er sei entschwunden.
Langsam werden die Stimmen vor Lendls Container lauter. Sie nimmt den letzten Schluck Kaffee und schlüpft aus der Tür zur Holzbank unter dem Sonnenschirm. Die ersten Familien sind da.
Wasserspielplatz Wasserturm, 10., Windtenstraße 3 (zwischen Triester Straße und Raxstraße)
Anreise: möglich mit den Bussen 15A, 65A und 261 und der Straßenbahn 1
Event-Tipps
Letzte Gelegenheit

Das Kunstobjekt von Oliver Hangl ist mehr als ein Spielgerät: Die Kinder brauchen zum Wippen ein Gegenüber, eine eingezogene Wand versperrt ihnen aber die Sicht (Foto: Natali Glisic)
Die Mitmachausstellung „Mit und ohne Worte“ im Zoom Kindermuseum ist nur noch bis diesen Sonntag zu sehen. Ab 4. Oktober können dann die Besucher:innen die neue Ausstellung erkunden, wir werden Ihnen natürlich zeitnah darüber berichten. Vor der Umbaupause empfiehlt sich allerdings noch einmal ein Rundgang durch die Räume des Museums, in denen sich alles um die Kunst der Kommunikation dreht, viel Interaktion inklusive.
Zoom Kindermuseum, bis Sonntag (3.10.)
Abenteuer im 1. Bezirk
Die Wollzeile verwandelt sich bei „Remasuri“ einen Tag lang in eine autofreie Flaniermeile. Auf der Hauptbühne Ecke Riemergasse sind unter anderem das Mitmach-Lesekonzert der Donaupiraten, die Liedermacherin Kiri Rakete und der Drehorgelmusiker Hans-Peter Henhapel zu Gast. Weitere Highlights: eine Hüpfburg, der ASAGAN-Kreativworkshop „Mach dein eigenes Buch“ und ein Gewinnspiel. Der Eintritt ist frei.
Wollzeile, Samstag (2.9.), ab 10.00 Uhr
Altehrwürdige Eisenbahn
Die beliebte schmalspurige Liliputbahn im Prater wird unglaubliche 95 Jahre alt. So ein Jubiläum gehört natürlich gebührend gefeiert. An zwei Tagen werden daher Sonderfahrten, Livemusik, Geschicklichkeitsspiele, Kinderschminken, Foodtrucks und eine Luftburg geboten.
Festgelände der Liliputbahn, Samstag (2.9.), 11.00 bis 18.00 Uhr, Sonntag (3.9.), 11.00 bis 17.00 Uhr
Her mit der Marie!
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Da lachen die Kids: Eine Million von der Stadt für ihre Ideen! (Foto: Bearfotos on Freepik)
Damit Wien zur kinder- und jugendfreundlichsten Stadt der Welt wird, stellt die Stadtregierung wieder die Kinder- und Jugendmillion zur Verfügung, über deren Verwendung die jungen Bewohner:innen selbst entscheiden können. Beim Familienworkshop von WienXtra werden Ideen und Informationen gegeben, wofür das Geld eingesetzt werden könnte. Der Workshop ist ab 5 Jahren geeignet, Geschwisterkinder sind willkommen. Die Teilnahme ist frei, um Anmeldung unter kinderinfowien.at wird gebeten.
WienXtra-Kinderinfo, Freitag (1.9.), 10.30 Uhr
Günstige Freuden
Der riesige Lieblingsflohmarkt für Kinder & Frauen startet am 3. Bezirk wieder in die Herbstsaison, wie immer wartet eine große Auswahl an Kindergewand und Spielsachen auf die Besucher:innen.
Und noch mehr Flohmarkt: Die Grünen Leopoldstadt veranstalten einen Kindersachenflohmarkt. Um Anmeldung für Verkaufsstände wird unter leopoldstadt@gruene.at gebeten.
Parkplatz neben der Marxhalle, Sonntag (2.9.), 9.00 bis 13.00 Uhr
Grün2, Donnerstag (31.8.), 15.00 bis 18.00 Uhr
Theater mit Musik für die Kleinen
„Valerie und die Gute-Nacht-Schaukel“ ist ein Kindertheater-Klassiker zum Mitmachen nach Mira Lobe, mit Musik von Erich Meixner, einem Mitglied der Wiener 70er-Jahre-Polit-Folkband Schmetterlinge. Valerie will nicht ins Bett, sondern schwingt sich stattdessen auf ihrer Schaukel durch Phantasiewelten. Was sie dabei alles erlebt, zeigt das Kindertheater Papperlapapp am Sonntagvormittag für Kinder ab 3 Jahren. (Gerhard Stöger)
Theater am Spittelberg, Sonntag (3.9.), 11.00 Uhr
Niederösterreich
Spiele und Spaß im Museum

Ein ganzer Tag für Kinder mit Aktivitäten, unter anderem Seilziehen (Foto: Germanisches Gehöft/iStock)
Im Freilichtmuseum Elsarn steht normalerweise das Leben der Germanen im Mittelpunkt, an diesem Wochenende dreht sich beim Kinderfest aber alles rund um die kleinen Besucher:innen. Geplant ist Sackhüpfen, Bogenschießen, ein Bastelparadies, Seilziehen und ein Kinderflohmarkt. Für das leibliche Wohl wird auch gesorgt.
Freilichtmuseum „Germanisches Gehöft Elsarn“, Sonntag (3.9.), 10.00 Uhr
Bio und mehr
Der BioHof Adamah öffnet dieses Wochenende seine Pforten für das äußerst beliebe Hof-Fest. Highlights für Erwachsene und Kinder sind die Führungen durch den Biogarten - inklusive Kostproben - , Puppentheater-Aufführungen, Hüpfburg und Kletterwand, Kinder-Yoga und verschiedene Bastelworkshops.
Adamah BioHof Glinzendorf, Samstag & Sonntag (2. & 3.9.), 10.00 bis 19.00 Uhr; Öffentliche Anreise mit dem Zug von Wien HBF direkt nach Glinzendorf möglich
Viele weitere Kinder-Events in Wien und Umgebung finden Sie auch auf falter.at/events.
Jetzt anmelden
Sportlich in den Herbst starten können Mädchen im Alter von 8 bis 12 Jahren. Der Girls Running Club bietet kostenloses Lauftraining an, Treffpunkt ist jeden Mittwoch ab der Kalenderwoche 36 auf der Prater Hauptallee / Höhe Stadionbadparkplatz. Details finden Sie hier.
Leinwand-Abenteuer
Mama Muh und die große weite Welt

Die Kuh Mama überlegt, in die große, weite Welt aufzubrechen (Foto: Wild Bunch Germany 2022 / Ben King)
Als ein weltreisender Storch auf dem Bauernhof auftaucht, stellt sich für Mama Muh die Frage: Was ist eigentlich ein Zuhause? Wie kann sie sicher sein, dass die Wiese und der Bauernhof, auf dem sie jetzt ist, wirklich ihr Zuhause ist? Was, wenn es irgendwo anders in der großen, weiten Welt etwas Besseres gibt? Animationsfilm für die Kleinsten, empfohlen ab 4 Jahren. (Michael Omasta)
Cinemagic in der Urania, Sonntag (3.9.), 11.00 Uhr. Nähere Infos zum Film finden Sie auf falter.at/kino.
Kinderbücher
Glück mit Aristoteles (ab 2 Jahren)
In einem weiteren Band der Reihe „Große Gedanken für kleine Philosoph: innen“ tritt Aristoteles als Denker des Glücks auf. „Was ist die beste Art zu leben?“, fragte er. Dazu, war der griechische Philosoph überzeugt, brauche es Freund:innen. Mit ihnen habe man nicht nur Spaß – im Buch durch kindliche Genüsse illustriert –, sondern sie können einem auch dabei helfen, ein guter Mensch zu werden. Etwa, indem sie darauf hinwiesen, was nicht richtig sei – oder einen ermutigten, sein Bestes zu geben.
Es war eine gute Idee, in diesen Heranführungen an das philosophische Denken jeweils nur einen Grundgedanken auszuarbeiten: Anschaulich und nah an der Erfahrungswelt – so wird Neugier geweckt und Lust am Selber- und Weiterdenken.

Duane Armitage, Maureen McQuerry, Robin Rosenthal (Illustrationen): Glück mit Aristoteles. Vermes-Verlag, 22 S., € 9,50 (ab 2) (Foto: zVg)
Erhältlich im faltershop, Rezension: Kirstin Breitenfellner
Ringo, ich und ein komplett ahnungsloser Sommer (ab 10 Jahren)
Asta fährt dem schönsten Sommer aller Zeiten entgegen. Der Zug wird sie in die deutsche Kleinstadt Geschrey bringen, wo ihr bester Freund Ringo wohnt. Mit ihm will sie im See baden, Schlumpfeis essen, abhängen, weil: „Mit Ringo ist nichts blöd.“ Und Asta wird das erste Mal auf der Bühne stehen, im Sommertheater, das ihre Eltern in dem kleinen Ort jedes Jahr inszenieren.
Doch dann kommt alles anders. Ringo ist jetzt so groß und benimmt sich komisch. Im Eissalon haben sie Schlumpfeis ausgemustert, und Astas erste Schauspielversuche enden in Peinlichkeit. Stattdessen entpuppt Ringo sich als neuer Star der Waldbühne. Na toll. Von der Leipzigerin Judith Burger sind schon „Gertrude grenzenlos“ (2018) und „Roberta verliebt“ (2019) gut angekommen. Auch jetzt schreibt sie über die emotionalen Höllen, durch die (früh)pubertierende Menschen nun mal müssen.
Was Asta immer freute, fühlt sich mit zwölf, beinah 13 plötzlich hohl an. „Bin ich überhaupt noch die Asta, die ich kenne?“, fragt sie sich. Doch es ist nicht alles schwer, schließlich leuchten Ringos Augen grüner denn je. In den Büschen knispelt es, die Rollen des geklauten Einkaufswagens, mit dem die beiden durch die nächtlichen Straßen kurven, rattern. Und tief im See entdeckt Asta ein Unterwasserwäldchen. Am Ende wird es doch noch ein guter Sommer – der mit dem letzten Satz des Buchs einen würdigen Abschluss findet.

Judith Burger: Ringo, ich und ein komplett ahnungsloser Sommer. Gerstenberg Verlag, 192 S., € 14,40 (ab 10) (Foto: zVg)
Erhältlich im faltershop, Rezension: Gerlinde Pölsler