Martin Eden stammt aus einfachsten Verhältnissen. Er sehnt sich nach Bildung, Anerkennung und Ausdruckskraft, umso mehr, als er sich in die reizende junge Elena (Jessica Cressy) aus gutem Hause verliebt; also erzieht er sich selbst zum streitbaren Intellektuellen und Schriftsteller. Regisseur Pietro Marcello verlegt "Martin Eden", der auf Jack Londons autobiografischem Roman gleichen Titels basiert, aus dem San Francisco des späten 19. Jahrhunderts in ein Neapel, das abwechselnd nach 1940er-, dann wieder nach 1970er-Jahren aussieht, und bricht die Kostümspielszenen mit Italo-Pop, Homemovies und historischen Filmaufnahmen des Hafens und der Seefahrt. In der Titelrolle besticht Luca Marinelli. (Michael Omasta)
Regie: |
Regie:
Pietro Marcello
|
Darsteller: |
Darsteller:
Luca Marinelli, Carlo Cecchi, Jessica Cressy, Denise Sardisco, Vincenzo Nemolato, Carmen Pommella
|
Land/Jahr: |
Land/Jahr:
I/F/D 2019 |
Genre: |
Genre:
Drama, Liebesfilm |
Dauer: |
Dauer:
129 min
|
Altersfreigabe: |
Altersfreigabe:
Keine Angabe
|
Kinostart: |
Kinostart:
20. August 2021
|
Genremix: Nuovo Cinema Italia
SABINA ZEITHAMMER
| 08.07.2020
Martin Eden ist ein Seemann aus einfachen Verhältnissen. Die Begegnung mit der bürgerlichen Elena verändert sein Leben: Er beschließt, sich selbst zu bilden und Schriftsteller zu werden. Doch bis zu seinem Erfolg ist es ein harter, entbehrungsreicher Weg, der Martin einen Ekel an der Welt und der Gesellschaft entwickeln lässt. Mit "Martin Eden" hat Pietro Marcello das gleichnamige biografische und berühmteste Werk von Jack London (1909) ins Neapel des mittleren 20. Jahrhunderts verlegt. Eine genaue zeitliche Einordnung lässt er bewusst offen, die politischen Fragen, an denen sich Martin abarbeitet, damit von bestimmten historischen Ereignissen losgelöst.
Die Romanverfilmung, die Abschlussfilm der vergangenen Viennale war, ist eines von neun Werken beim "Nuovo Cinema Italia" im Votiv Kino und im De France. Bis 16. Juli zeigt das Festival des aktuellen italienischen Filmschaffens einen bunten Genremix: Darunter die queere Komödie "Croce e delizia", die "James Bond"-Parodie "Ma cosa ci dice il cervello", den Kriegsfilm "Una questione privata", das Familiendrama "Un giorno all'improvviso" und das Roadmovie "Ovunque proteggimi". Marco Bellocchios Mafiadrama "Il traditore -Als Kronzeuge gegen die Cosa Nostra", das Mitte August regulär in die Kinos kommt, ist vorab beim Festival zu sehen.