Gasmaske festzurren, Schutzbrille richten: Rayen, 23, steht an der Frontlinie der wütenden Straßenproteste der Arbeiterklasse in Santiago de Chile. Mittendrin: die Kamera von Jungregisseur Franz Böhm. In seiner Doku "Dear Future Children" porträtiert er drei junge Frauen in Chile, Hongkong und Uganda und deren Aktivismus. Gerechtigkeit, Demokratie und Klimaschutz - dafür gehen sie auf die Straße, dafür sind sie bereit, persönlich Opfer zu bringen. (Martin Nguyen)
Regie: |
Regie:
Franz Böhm
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Land/Jahr: |
Land/Jahr:
D/GB/Ö 2021 |
Genre: |
Genre:
Dokumentarfilm |
Dauer: |
Dauer:
89 min
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Altersfreigabe: |
Altersfreigabe:
Keine Angabe
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Festival: |
Festival:
Unesco Filmwoche 2023
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Kinostart: |
Kinostart:
3. Juni 2022
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Denn sie wissen, was sie tun
MARTIN NGUYEN
| 01.06.2022
Gasmaske festzurren, Schutzbrille richten: Rayen, 23, steht an der Frontlinie der wütenden Straßenproteste der Arbeiterklasse in Santiago de Chile. Mittendrin: die Kamera von Jungregisseur Franz Böhm. In seiner Doku "Dear Future Children" porträtiert er drei junge Frauen in Chile, Hongkong und Uganda und deren Aktivismus. Gerechtigkeit, Demokratie und Klimaschutz -dafür gehen sie auf die Straße, dafür sind sie bereit, persönlich Opfer zu bringen.
Hilda ist eine davon. Als Gründerin von "Fridays for Future"-Uganda kämpft sie gegen die Klimakrise, gibt Interviews und klärt auf. Pepper wiederum - ein Deckname, um Freunde und Familie zu schützen -stellt sich, mit jahrelanger Haftstrafe bedroht, auf den Straßen Hongkongs gegen das repressive Regime Chinas, das demokratische Strukturen schrittweise und mit brutaler Gewalt abbaut.
Formal will der Film aufrütteln, emotionalisieren, statt nüchtern berichten. Die Handkamera weicht Wasserwerfern und Schlagstöcken aus, Eltern betrauern verstorbene Kinder. Während Rayens und Peppers Erzählungen aufwühlen, fällt Hildas Kampf im Vergleich streckenweise ab. Die Dringlichkeit der Klimakrise medial zu vermitteln, fällt nicht nur ihr schwer, doch der Wille zur Veränderung ist ungebrochen: Yes, they care!