Empfohlen Filmkritik

Playground

Un monde (Pausenplatz)

© Stadtkino

Foto: Stadtkino


Die siebenjährige Nora und ihr älterer Bruder Abel müssen sich an einer neuen Schule zurechtfinden. Abel wird von drei Größeren gemobbt, sie stecken ihn kopfüber ins Klo, später in eine Mülltonne; Nora versucht anfangs noch ihm zu helfen, riskiert so aber die Achtung ihrer hämischen Mitschülerinnen zu verlieren. Laura Wandels Spielfilmdebüt versteht den Pausenplatz als (emotionales) Schlachtfeld: "Die Ereignisse, ob positiv oder negativ, werden dort intensiv erlebt und hinterlassen Spuren in jedem von uns", sagt die belgische Filmemacherin. "In der Kindheit wird unsere innere Landschaft gezeichnet und aufgebaut.“ Ein mitreißender, auch sehr wahrer Film. (Michael Omasta)

Regie:
Regie:
Laura Wandel
Darsteller:
Darsteller:
Maya Vanderbeque, Günter Duret, Laura Verlinden, Karim Leklou
Land/Jahr:
Land/Jahr:
B/F 2021
Dauer:
Dauer:
72 min
Altersfreigabe:
Altersfreigabe:
Keine Angabe
Kinostart:
Kinostart:
29. April 2022

Schlachtfeld Schule: "Playground"

MICHAEL OMASTA | 27.04.2022

Im französischen Kino ist der Schulfilm ein eigenes Genre. Seine Tradition reicht von Jean Vigos anarchischem Kurzfilm "Betragen ungenügend" über Louis Malles "Auf Wiedersehen, Kinder" bis zu Nicolas Philiberts liebenswerter Doku "Sein und Haben" (2002). Nun setzt Laura Wandel mit ihrem Debütfilm "Playground" diese Linie fort, und zwar quasi auf Augenhöhe mit diesen Meisterwerken.

Die siebenjährige Nora und ihr etwas älterer Bruder Abel stehen im Mittelpunkt des Geschehens: dem Sich-zurechtfinden-Müssen an einer neuen Schule. Statt wie üblich im Klassenzimmer spielt der Film überwiegend auf dem Pausenplatz, denn er fokussiert nicht auf das Pauken und Schreiben, sondern auf das "soziale" Lernen der Kinder. Abel wird von drei Größeren gemobbt, sie stecken ihn kopfüber ins Klo, später in eine Mülltonne; anfangs versucht Nora ihm zu helfen, riskiert damit aber, die Achtung ihrer sich amüsierenden Mitschülerinnen zu verlieren.

Geht es nach der Regisseurin, gleichen Schule und Pausenhof einem (emotionalen) Schlachtfeld: "Die Ereignisse, ob positiv oder negativ, werden dort intensiv erlebt und hinterlassen Spuren in jedem von uns. In der Kindheit wird unsere innere Landschaft gezeichnet und aufgebaut." Ein mitreißender, leider auch sehr wahrer Film.

Ab Fr in den Kinos (OmU im Stadtkino im Künstlerhaus)

Dieser Film bei Video on demand

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