Robuste

Zwei Einsamkeiten: "Robuste"

Vor einiger Zeit machte Gérard Depardieu vor allem durch ungutes Benehmen und versuchte Steuerflucht von sich reden. Mit einem Film wie "Robuste" war kaum noch zu rechnen, doch Constance Meyer hat ihm eine der Hauptrollen in ihrem Regiedebüt auf den Leib geschrieben: Georges, ein berühmter Filmstar, verliert zusehends die Lust an der Arbeit, am Funktionieren, am Leben überhaupt. Er hat einen Dreh geschmissen, hält keine Termine ein und ist einfach ziemlich unausstehlich.

Das bekommt auch Aïssa zu spüren, eine junge Ringerin, die in Vertretung ihres Chefs ein paar Wochen für die Sicherheit des Stars zu sorgen hat. Außerdem noch dafür, dass er das Drehbuch nirgends anbaut, Journalisten nicht beflegelt, seinen Text lernt, zur Kostümprobe und zum Fechtunterricht erscheint. Gespielt wird dieses "Mädchen für alles" von Déborah Lukumuena, die Depardieus Georges je nach Situation gekonnt mal Paroli bietet, mal Hilfe leistet.

Drehbuchautorin und Regisseurin Meyer hat an der New Yorker Tisch School bei Spike Lee studiert. "Robuste", sagt sie, habe "das Zusammentreffen zweier Charaktere, zweier Welten, zweier Einsamkeiten" zu erforschen versucht. Das wirklich Besondere an ihrem Film jedoch ist, dass er bei alldem noch seine umwerfend komischen Momente hat.